Ikonographie - Ob Josef, der sich neben der Krippe pustend über den Brei beugt, ob ein geflügelt zum Himmel schwebendes Herz oder Maria mit dem Spinnrocken: Es gibt Darstellungen, die nicht ohne weiteres zu verstehen sind. Wie solche Motive in der Bildenden Kunst entstanden und was sie bedeuten, erfahren sie in dieser Rubrik.
Kiels betagtester Kunstschatz: Der mehr als 560 Jahre alte Hauptaltar in Sankt Nikolai muss dringend restauriert werden.
Strahlende Farben traten nach der Restaurierung zutage: Der Neustädter Altar in St. Johannis zeigt sich wieder in der vom Meister intendierten Pracht.
In der Dorfkirche von Behrenhoff haben sich eindrucksvolle Darstellungen des Fegefeuers erhalten.
Vor 1.700 Jahren wurde Martin von Tours geboren. Obwohl jährlich gefeiert, wissen viele nicht von der wandelnden Bedeutung des Heiligen im Laufe der Geschichte.
Sie spüren Kugelsternhaufen und Satellitengalaxien auf: Heutige Astronomen können Milliarden Lichtjahre weit ins All blicken. Vor 500 Jahren – das Fernrohr war noch nicht erfunden – sah unser Bild vom Himmel ganz anders aus.
Für die Kirche des kleinen Dorfes Schmirma in Sachsen-Anhalt schuf der Maler Karl Völker 1921 eine farbgewaltige Raumgestaltung. Nach der erfolgreichen Sanierung des Kirchendachs konnten die restaurierten Deckenbilder mit Szenen aus dem Leben Jesu in das Gotteshaus zurückkehren.
Sie verkörpern den Geist des Aufbruchs, überwinden jahrhundertealte Strukturen. Noch heute wirken ihre schlichten Räume und Baumaterialien radikal. Die nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil errichteten Kirchen vereinigen zeitgenössische ästhetische Vorstellungen mit bahnbrechenden theologischen Neuerungen. Als wichtige Zeugnisse unserer jüngsten Geschichte sind einige von ihnen bereits denkmalwürdig. Nachfolgend möchten wir Ihnen ausgewählte Beispiele vorstellen.
Am 6. Dezember schauen Kinder erwartungsfroh nach, ob der Nikolaus am Vorabend Gaben in ihren geputzten Stiefeln hinterlassen hat.
In der Baukunst ist die Knagge ein Kantholz. Sie dient als Konstruktionselement, das die Balken verriegelt und den Überhang eines Stockwerks in der Art einer Konsole gegen die Wand abstützt.
Vor allem mit Wandmalereien in Kirchen strebten die Nazarener im 19. Jahrhundert die Erneuerung religiöser Kunst an. Im Dom zu Speyer haben ihre Werke eine ungewöhnliche Renaissance erlebt.
Der Förderverein für die Dorfkirche von Gütz in Sachsen-Anhalt wagte ein ehrgeiziges Projekt: Er beauftragte den Künstler Markus Lüpertz, neue Fenster für die alte Kirche zu schaffen.
In 55 Feldern erzählt die barocke Kassettendecke von St. Nicolai die Heilsgeschichte und vermittelt dabei einen Einblick in die von theologischen und moralischen Vorgaben geprägte Glaubenswelt der Zeit.
Ein fein nuanciertes Konzert der Farben entfaltet sich auf dem Madonnenbild von Matthias Grünewald. Mit brillanter Strahlkraft leuchten sie scheinbar aus sich heraus. Ob in kontemplativer Betrachtung oder aus kunsthistorischer Neugier - der Reichtum an Motiven zieht wohl jeden in seinen Bann.
Zu den bedeutendsten Schätzen der Kirche Unser Lieben Frauen zu Halle zählt der Hochaltar aus der Cranach-Schule. Mit dem Marienretabel hatte der Stifter, Kardinal Albrecht von Brandenburg, ein klares gegenreformatorisches Zeichen setzen wollen. Kein leichtes Erbe für ein evangelisches Gotteshaus.
Seit dem Hochmittelalter bestimmten Christkind-Figuren jedes Jahr zur Weihnachtszeit die klösterliche Liturgie und den Alltag. Die Nonnen schneiderten den Puppen individuelle Gewänder auf den Leib.
In einer Kathedrale am spanischen Jakobsweg wurde im 15. Jahrhundert ein Hühnerkäfig installiert, der auf ein bekanntes Jakobuswunder verweist. Auch in Deutschland finden sich in vielen Wallfahrerkirchen Darstellungen der Hühnerlegende.
Möglicherweise ist es ein Relikt der mittelalterlichen Tradition, dass Brillenträgern bis in die Moderne hinein nachgesagt wird, besonders intelligent und wissend zu sein.
Mondsichelmadonnen sind ein eigner Bildtypus in der christlichen Ikonographie. In der Dorfkirche des schleswig-holsteinischen Ortes Gudow befindet sich eine Muttergottesfigur aus dem frühen 15. Jahrhundert, die auf einer besonders originellen Darstellung der Mondsichel steht.
In der spätromanischen Urbanskirche in Schwäbisch Hall, Baden-Württemberg, wurde kürzlich eine spätgotische Wandmalerei restauriert, die Maria darstellt, wie sie einen Faden spinnt. Das im Mittelalter beliebte christliche Symbol des Spinnrockens stand nicht allein für die Verkündigung Mariens.
Für das Christentum ist der Opfertod von Gottes Sohn ein zentrales Motiv des Glaubens, deshalb kommt auch den plastischen Kruzifixen in den katholischen und lutherischen Kirchen eine wichtige Rolle zu. Sie bringen den Kern der christlichen Lehre zum Ausdruck: die Erlösung der Menschheit von den Sünden durch den Tod Christi und den Sieg Christi über den Tod durch die Auferstehung.
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