Ikonographie Dezember 2014
Am 6. Dezember schauen Kinder erwartungsfroh nach, ob der Nikolaus am Vorabend Gaben in ihren geputzten Stiefeln hinterlassen hat.
Doch was verbirgt sich eigentlich hinter dieser Tradition? Sie geht auf die Legenden zweier Heiliger mit Namen Nikolaus zurück, deren vermeintliche Wundertaten miteinander verwoben wurden: die des Bischofs von Myra, der um 350 an einem 6. Dezember gestorben sein soll, sowie des Abts von Sion und späteren Bischofs von Pinara, dessen Todestag auf den 10. Dezember 564 datiert wird.
Die Verehrung für den heiligen Nikolaus breitete sich ab dem 7. Jahrhundert über den gesamten Mittelmeerraum aus. Von einer Italienreise nahm Bischof Liudger die Heiligenlegenden mit nach Münster und gründete um 800 in Billerbeck die erste Nikolauskirche nördlich der Alpen. Für eine wahre Hochkonjunktur des Kults sorgte die byzantinische Prinzessin Theophanu, die 972 Kaiser Otto II. geheiratet hatte.
Der heilige Nikolaus wird oft mit den Pontifikalien eines Bischofs - Krummstab, Mitra, Ring und Brustkreuz - dargestellt. Manchmal erhielt er als Attribute drei goldene Kugeln. Sie verweisen auf die Legende, wonach Nikolaus drei Jungfrauen vor der Prostitution bewahrt hatte. Ihr verarmter Vater sah keinen anderen Ausweg für sie, weil er ihre Mitgift nicht aufbringen konnte. Als Nikolaus davon erfuhr, soll er drei Nächte hintereinander Gold durch das Fenster ihres Schlafzimmers geworfen und sie so vor dem Schicksal gerettet haben.
Nikolaus gilt daher als Schutzheiliger der Jungfrauen. Darüber hinaus ist er unter anderem Patron der Pilger, Gefangenen und Bäcker, aber auch der Seefahrer; daher ist ihm in fast allen Hansestädten eine Kirche gewidmet.
Auf der Legende der drei Jungfrauen basiert der Brauch, dass der Nikolaus am Vorabend seines angenommenen Todestages Gaben bringt. Bis zur Reformation, die sich die Abschaffung jeglicher Heiligenverehrung auf die Fahnen geschrieben hatte, erhielten die Kinder am 6. Dezember ihre Weihnachtsgeschenke. Martin Luther verlegte die Bescherung dann auf den 24. Dezember.
Dass der Nikolaus heute oft mit weißem Bart und rotem Mantel dargestellt wird, geht auf einen Werbegag der Firma Coca-Cola zurück. Niederländische Einwanderer hatten den Brauch um ihren Sinterklaas nach Amerika mitgenommen. Dort wurde er zu Santa Claus, der die Geschenke in der Nacht zum 25. Dezember durch den Kamin bringt.
Carola Nathan
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Eine sehr gelungene Seite, die interessante, aufschlussreiche Bilder mit zum Teil unbekannten Details aus dem Leben des Hl. Nikolaus verknüpft! Sollte einem größeren Interessentankreis als Download (pdf-Datei) zur Verfügung gestellt werden!
Schönen Dank!
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