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Der Hauptaltar von St. Nikolai in Kiel braucht Hilfe

Bibel in goldenen Bildern

Kiels betagtester Kunstschatz: Der mehr als 560 Jahre alte Hauptaltar in Sankt Nikolai muss dringend restauriert werden.

Winzig klein, umgeben von einem Strahlenkranz liegt er da – Jesus Christus, Gotteskind und Menschensohn. Maria Muttergottes blickt auf ihn hinab. Ihre Hände, zum Gebet gefaltet, werden von einem prächtigen, goldfarbenen Umhang freigegeben. Diese weihnachtliche Darstellung ist eine von 21 Szenen des doppelflügeligen Hochaltars in der Kirche Sankt Nikolai zu Kiel.

Der Hauptaltar in der Kieler Kirche Sankt Nikolai vor seiner Restaurierung. Während die Chorraumfenster überarbeitet werden, erhält er seine dringend nötige Restaurierung.
© Alexander Voss, Kiel
Der Hauptaltar in der Kieler Kirche Sankt Nikolai vor seiner Restaurierung. Während die Chorraumfenster überarbeitet werden, erhält er seine dringend nötige Restaurierung.

 Im geöffneten Zustand sind 20 Schnitzreliefs mit Darstellungen aus dem Leben Mariens und der Passion Jesu zu sehen, die das zentrale Feld mit Kreuzigung und Stifterfamilie umrahmen. In den Fastenzeiten hingegen zeigen sich auf 16 Gemäldetafeln Szenen aus dem Leben der Erzväter. Wenn der Altar in der Karwoche ganz geschlossen ist, sehen die Gläubigen zwei große Bildtafeln mit Heiligen in der Nachfolge des Franziskus von Assisi. Der Altar war ein Auftrag der Kieler Franziskaner.


Durch die Chorfenster dringt helles Sonnenlicht, es bringt die Goldauflage zum Strahlen – und schwächt das Holz. Hinzu kommen Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankungen. All das trägt dazu bei, dass sich das Holz verzogen hat und sich dadurch großflächig Farbschichten vom Untergrund gelöst haben. Dies betrifft die Farbfassungen und die Vergoldung der geschnitzten Reliefs ebenso wie die Malereien auf den Holztafeln. Nun bedarf der Schnitzaltar von 1460 einer dringenden Restaurierung. 


Die Maßnahmen sind komplex, denn zunächst müssen die Chorfenster renoviert und mit Schutzglas versehen sowie die Heizanlage modernisiert werden. Während dieser baulichen Instandsetzungsphase sind die Schnitzreliefs ausgebaut und befinden sich bereits in der Werkstatt des Restaurators. Das Retabel selbst ist in der Zwischenzeit in Sankt Nikolai klimastabil eingehaust. „Schon jetzt empfinde ich das Fehlen des Altars als richtigen Entzug. Ostern wird er uns besonders schmerzlich fehlen“, sagt Pastorin Maren Schmidt. 

Weihnachten in Kiel: Krippenszene, gerahmt von der Baldachin-Architektur mit Gewandfigürchen.
© Alexander Voss, Kiel
Weihnachten in Kiel: Krippenszene, gerahmt von der Baldachin-Architektur mit Gewandfigürchen.

Die dreischiffige Backsteinhallenkirche ist das älteste Gebäude im Zentrum Kiels. 1486 wurde sie wieder aufgebaut, nachdem die Vorgängerkirche von 1242 durch einen Blitzschlag abgebrannt war. 1877 folgte eine Umgestaltung im neugotischen Stil, Lettner, Emporen und Gestühl wurden entfernt. Der Altar ist Teil der ursprünglichen Ausstattung – und erst seit 1542 hier beheimatet, als sein bisheriger Standort infolge der Reformation aufgelöst wurde. Ein Luftangriff 1944 beschädigte die Kirche jedoch schwer. Turm und Dach brannten und brachten die Gewölbe zum Einsturz. 


So dauerte es bis 1950, bis Sankt Nikolai in neuzeitlichen Formen mit Stahl und Beton wieder aufgebaut wurde. Ebenfalls in den 1950er Jahren wurde der Altar letztmalig umfassend restauriert. Entsprechend umfangreich sind inzwischen die Schäden an diesem wertvollen Retabel. „Als Liturgin bin ich sehr glücklich, dass wir den restaurierten Altar hierbehalten können. Die Alternative wäre eine Aufstellung im Museum gewesen“, sagt die Kieler Pastorin.


Julia Greipl

Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende, den Holzaltar von St. Nikolai in Kiel zu retten!

Auch kleinste Beträge zählen!

So können Sie bei den aktuellen Maßnahmen helfen:


Farbmaterial für ein Teilstück: 25

Gewandfigürchen in Baldachin-Architektur: 65 €

Gemäldetafel – Teilstück: 100€

Relief – Teilstück: 500 €

Gemäldetafel: 2.000 €

 

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