Ikonographie Februar 2018

Mittelalterliche Wandmalereien in Behrenhoff

Die Hölle Vorpommerns

In der Dorfkirche von Behrenhoff haben sich eindrucksvolle Darstellungen des Fegefeuers erhalten.

„Hier ist die größte Hölle Vorpommerns“, sagte Pastor Hans-Joachim Jeromin im Mai 2016 zu Angela Merkel angesichts der „Höllenqualen“ an der Wand seiner Dorfkirche in Behrenhoff. Als der hohe Besuch der Bundeskanzlerin in dem Kirchlein stattfand, hatte sein Spruch noch eine gewisse Doppeldeutigkeit, denn sowohl die Bildsprache der Wandmalereien als auch der Zustand der Kirche aus dem 13. Jahrhundert zeigten nicht gerade den Himmel auf Erden. Seitdem hat sich viel getan. Über Spendenaufrufe in ­Monumente kam dank der großzügigen Unterstützung vieler Förderer eine stolze Spendensumme zusammen, sodass nun die Feuchtigkeitsschäden in der Kirche, die schon Schimmelpilze und Algen nach sich gezogen hatten, beseitigt und die kostbaren Wandmalereien restauriert werden konnten. So wird der biblische Schrecken, der im Mittelalter an die Wand gemalt wurde, wieder ungetrübt sichtbar: Vom Sündenfall bis zu Folterszenen lässt er keine Höllenqualen aus. Hingucker ist der übergroße „Höllenschlund“, ein Maul mit Reißzähnen, das einige Sünder zu ­verschlingen droht.


Am 10. Dezember 2017 weihte die Kirchengemeinde in Behrenhoff nach vielen Jahren ihr renoviertes Gotteshaus voller Freude wieder ein. Sie hat ihren Mittelpunkt zurück, und der Welt wurde ein beeindruckendes Zeugnis mittelalterlicher Wandmalereien erhalten, das eine Reise wert ist. 

                                 

Stefanie Kellner 

Die Bilderwelt in Behrenhoff erzählt von Sünde, Fegefeuer und der Hoffnung auf Erlösung.

 

   

  

 

   

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