Denkmalarten Wohnhäuser und Siedlungen Öffentliche Bauten Stile und Epochen Nach 1945 Menschen für Monumente Interviews und Statements Ausgabe Nummer Dezember Jahr 2019
Die Beck’sche Stiftung unterstützt seit zehn Jahren die Restaurierung des Studentendorfs Schlachtensee – ein Gespräch mit Dr. Clemens Beck.
Berlinern ist der Name „Butter-Beck“, von 1888 bis
zur Jahrtausendwende in Berlin weithin bekannte Lebensmittelgeschäfte, noch ein
Begriff. Dr. Clemens Beck ist seit 2006 Vorstand der Beck’schen Stiftung. Sie
wurde im Jahr 2000 von seinem Onkel Hans-Oskar Beck errichtet, der – kinderlos
– sein Vermögen aus der Traditionskette einbrachte. In der Satzung schrieb er
fest, welche Institutionen von den Zuwendungen profitieren sollen. Neben der
Kurt-Hahn-Stiftung und der Deutschen Herzstiftung wird die Deutsche Stiftung
Denkmalschutz regelmäßig unterstützt: Fast eine Million Euro flossen seit 2006
von der Beck’schen Stiftung in ausgewählte Förderprojekte der DSD.
Monumente: Herr Dr. Beck, die anderen Empfänger des Beck’schen Stiftungsgelds, nämlich die Kurt-Hahn-Stiftung für Stipendien an der Schule Schloss Salem und die Deutsche Herzstiftung, sind aus biografischen Gründen von Ihrem Onkel ausgewählt worden. Warum die Deutsche Stiftung Denkmalschutz?
Dr. Beck: Dass die Familie Beck die DSD unterstützt, hat eine lange Tradition, auch schon vor der Gründung der Beck’schen Stiftung. Der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sind wir sehr zugetan, und wir freuten uns, als wir ihr 2015 „direkt“ helfen konnten, indem wir die Restaurierung des Nicolaihauses in Berlin unterstützten.
Bei uns lag immer die Monumente auf dem Tisch. Wenn man mal eine ruhige Ecke fand, hat man in ihr geschmökert. Meine Mutter zum Beispiel fühlte sich von den Taufengeln der Dorfkirchen in den östlichen Bundesländern sehr angesprochen und engagierte sich für die Spendenaufrufe der DSD. Kirchen zu erhalten, sehen wir als wichtig an: Etwa zehn Kirchen haben wir über die DSD gefördert. Wir müssen unsere Kirchen bewahren, sonst geht unsere Kultur verloren.
Monumente: Da fällt das Studentendorf Schlachtensee als profanes Denkmal, zudem eins der Nachkriegsmoderne, auffallend heraus. Sie fördern es kontinuierlich seit zehn Jahren. Wie kam es zu dieser Wahl?
Dr. Beck: Das Studentendorf Schlachtensee ist eine persönliche Erinnerung für mich: Ich sah 2009 ein Foto in Monumente . Das war für mich wie ein Revival. Die Schule, auf die ich ging, lag dem Studentendorf genau gegenüber. Das „Studi“ war uns immer ein Begriff. Im Club A18 haben wir unsere Abschiedsfeier gefeiert – ein toller Abend, an den ich noch viele Erinnerungen habe. Im Theater A18 habe ich auf der Bühne gestanden. Als ich das Studentendorf dann wiedergesehen habe, dachte ich: Das ist ja irre. Ich war total fasziniert von der transparenten Architektur der Moderne mit dem vielen Glas, dem Stahl und dem Holz. Ich rief bei der DSD an und sagte, dass ich bei der Restaurierung helfen möchte. Es macht mich froh, dass wir unser „Studi“ so unterstützen können. Es freut mich auch, dass es weiter so genutzt wird, wofür es erbaut wurde. Die Wohnsituation für Studierende in Berlin ist ja sehr angespannt.
Monumente: Sie persönlich engagieren sich auch stark in der Arche, dem christlichen Kinder- und Jugendwerk.
Dr. Beck: Wir versuchen, Kinder, denen die Eltern kein starkes Zuhause bieten können, von der Straße zu holen. Es gibt zu viele, die mit 15 Jahren schon zu viel gesehen haben. Neben kostenlosen Mahlzeiten und Freizeitangeboten leisten wir auch Schulbegleitung. Dann ist es so schön zu sehen, dass viele der Kinder, die wir ansprechen konnten, jetzt selbst Erzieher werden wollen. Es haben nicht alle das Glück, zu Hause optimale Voraussetzungen zu bekommen, zum Beispiel, um später einmal studieren zu können. Kinder und Jugendliche zu unterstützen, ist für mich eine Herzensangelegenheit. Ich schätze übrigens an der DSD auch sehr ihr Engagement für Jugendliche und Schüler und die Sensibilisierung für unser kulturelles Erbe.
Das Interview führte Beatrice Härig.
Den Artikel zum 60. Jubiläum des Studentendorfes Schlachtensee finden Sie hier.
Sie spüren Kugelsternhaufen und Satellitengalaxien auf: Heutige Astronomen können Milliarden Lichtjahre weit ins All blicken. Vor 500 Jahren – das Fernrohr war noch nicht erfunden – sah unser Bild vom Himmel ganz anders aus.
Sie sind nur wenige Zentimeter dünn und überspannen dennoch große Hallen. Stützenfrei. Sie sind ingenieurtechnische Meisterleistungen und begeistern durch ihre kühnen Formen.
Fast 17 Millionen Dollar. Das ist auch für das Auktionshaus Christie's keine alltägliche Summe. Bei 16,8 Millionen Dollar ist im Mai bei einer Auktion in New York für Nachkriegs- und zeitgenössische Kunst der Zuschlag erfolgt, und zwar für - und das ist ebenso ungewöhnlich - ein Bauwerk. Nicht einmal ein besonders großes.
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