Kleine und große Kirchen Nach 1945 Restaurierungstechniken
Als man in Duisburg einen Standort für das neue Kasino suchte, fiel die Wahl auf ein Areal mitten im Zentrum der Stadt, das mit der unter Denkmalschutz stehenden, 1962 eingeweihten Mercatorhalle bebaut war. Trotz großer Proteste wurde sie 2005 zugunsten eines gesichtslosen Neubaus abgerissen.
Ein ähnliches Schicksal drohte der Liebfrauenkirche, die sich gleich gegenüber der Mercatorhalle beziehungsweise des heute als "CityPalais" bezeichneten Kasinos mit Einkaufszentrum und Konzerthaus befindet. Das nach Plänen des Architekten Toni Hermanns Ende der 1950er Jahre im Stil des Brutalismus errichtete Gotteshaus hatte durch die Zusammenlegung verschiedener katholischer Innenstadtgemeinden 2007 seine Funktion eingebüßt. Außerdem war das Gebäude in einem schlechten Erhaltungszustand.
Um die Sanierung der Liebfrauenkirche voranzutreiben und sie einer neuen Nutzung zuzuführen, gründete die Liebfrauengemeinde zusammen mit Unternehmern, Vertretern von Stiftungen und Privatpersonen - unter ihnen Alt-Oberbürgermeister Josef Krings - 2008 die Stiftung Brennender Dornbusch. Sie möchte das stadtbildprägende Gebäude, das ihr von der Gemeinde übertragen wurde, wiederbeleben und es zu einem Zentrum des interreligiösen Dialogs machen.
Liebfrauen besteht aus einer weitläufigen dreischiffigen Feierkirche im Obergeschoss, die durch kristallin gebrochene Plexiglasfenster beleuchtet wird, und einem Andachtsraum im Erdgeschoss. Das Gotteshaus besitzt eine sehr wertvolle Ausstattung, die aus seinem im Zweiten Weltkrieg zerstörten Vorgänger und aus dem Pavillon des Vatikans bei der Weltausstellung 1958 in Brüssel stammt. Die Feierkirche soll Veranstaltungen und Ausstellungen aufnehmen, die Andachtskirche möchte man für Gottesdienste und als einen Ort der Stille nutzen.
Doch an erster Stelle steht die bauliche Ertüchtigung der Liebfrauenkirche. Zur Zeit werden das Dach und die Fassaden unter der Leitung des Architekten Hannes Hermanns, dessen Vater die Kirche gebaut hat, saniert. Ein Großteil der Kosten tragen die Stiftung Brennender Dornbusch und das Land Nordrhein-Westfalen. Weitere Mittel kommen von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die sich mit 40.000 Euro an der Fensterrestaurierung beteiligt.
Um die Energiewerte des Gebäudes zu verbessern und den Betonkern zu schützen, wird überlegt, ihm gewissermaßen ein neues Kleid anzuziehen: Man möchte den Bau mit durchsichtigen Polykarbonatplatten einhüllen. Entsprechende Pläne sind an der TU Darmstadt entwickelt worden. Man kann davon ausgehen, dass diese innovative Methode als Vorbild für die Instandsetzungen weiterer Gebäude, vor allem aus der Nachkriegszeit, dienen wird.
Carola Nathan
Sie spüren Kugelsternhaufen und Satellitengalaxien auf: Heutige Astronomen können Milliarden Lichtjahre weit ins All blicken. Vor 500 Jahren – das Fernrohr war noch nicht erfunden – sah unser Bild vom Himmel ganz anders aus.
Sie sind nur wenige Zentimeter dünn und überspannen dennoch große Hallen. Stützenfrei. Sie sind ingenieurtechnische Meisterleistungen und begeistern durch ihre kühnen Formen.
In den alten Zeiten der Frachtsegler musste die gesamte Habe des Seemanns in eine hölzerne Kiste passen. Manchmal liebevoll bemalt, war sie das einzige persönliche Stück, das ihn auf seinen Reisen über die Weltmeere begleitete.
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