Denkmalarten Kleine und große Kirchen Stile und Epochen 1200 Denkmale in Gefahr Ausgabe Nummer August Jahr 2020 Denkmale A-Z H
Die Decke der Heilig-Geist-Kirche in Biberach ist akut absturzgefährdet.
Was
sofort auffällt: Holz. Aus Holz sind die Bretter und Leisten, die seit Ostern
2019 die Stuckdecke stützen. Ansonsten könnte man sie wohl gar nicht mehr
betreten, die Heilig-Geist-Kirche in Biberach an der Riß. Sie ist unmittelbar bedroht
– Feuchtigkeit und statische Verschiebungen im Dachtragwerk setzen ihr zu und
gefährden die Besucher.
Und die finden sie, ebenso wie ihr junger Pfarrer Johannes Köhnlein (31), unverzichtbar: „Die Heilig-Geist-Kirche ist eine tolle Kirche mit hervorragender Akustik und ein würdiger Ort bei Bestattungen auf dem evangelischen Friedhof. Die Atmosphäre hier ist ganz besonders“, sagt er.
Dabei war sie nicht immer eine Friedhofskirche. 1286 wurde sie erstmals erwähnt, als Kapelle des Heilig-Geist-Spitals auf der anderen Riß-Seite, gegenüber der alten Kernstadt. Zwar verlor sie im 15. Jahrhundert an Bedeutung, weil das Spital in die Innenstadt verlegt wurde. Aber gepredigt wurde dort immer noch, bis zur Reformation, zu der sich die Biberacher 1530 bekannten.
Inzwischen war Heilig Geist baufällig geworden und wurde im 16. Jahrhundert durch einen Neubau ersetzt. Über ihn wissen wir wenig, er wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Der heutige Bau entstand in der Folge des Westfälischen Friedens und konnte 1662 als evangelische Kirche geweiht werden.
Wie Katholiken wollten nun auch Protestanten in ihrer Pfarrkirche beigesetzt werden. Dazu kam es zwar nicht, aber der Gottesacker wurde zum evangelischen Friedhof. Und der Evangelische Rat ließ immerhin Epitaphe im Kircheninneren und an den Außenmauern zu.
Es sind diese Gedenktafeln, die die Heilig-Geist-Kirche zum Gedächtnis der Stadt machen. Hier haben sich große Biberacher Familien verewigt, Bürger, Handwerker, Stifter. Immer wieder haben sich die – evangelischen – Stadtbewohner für ihre Kirche eingesetzt.
Und so ist es auch heute: Seit 2019 bilden sie einen Kreis von Unterstützern, der Spenden sammelt, um die Kirche zu bewahren. Ihre Dachkonstruktion ist stark geschwächt. Die flache Stuckdecke, die 1787 eingezogen wurde, ist so rissig, dass sie ohne die Holz-Notsicherung wohl schon abgestürzt wäre.
Die Deutsche
Stiftung Denkmalschutz kann hier helfen, und auch mit Ihrer Unterstützung wird
das Gedächtnis der Stadt Biberach zu retten sein.
Julia Greipl
Auch kleinste Beträge zählen!
Adresse:
Ulmer-Tor-Straße 10
88400 Biberach an der Riß
Förderjahr: 2020
Fördersumme DSD: 55.000€
Maßnahmen: Instandsetzung Dach und Stuckdecke
Fördermittelgeber: Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bund, Landeskirche, Landesamt für Denkmalpflege
In der Dorfkirche von Behrenhoff haben sich eindrucksvolle Darstellungen des Fegefeuers erhalten.
Sie sind nur wenige Zentimeter dünn und überspannen dennoch große Hallen. Stützenfrei. Sie sind ingenieurtechnische Meisterleistungen und begeistern durch ihre kühnen Formen.
Fast 17 Millionen Dollar. Das ist auch für das Auktionshaus Christie's keine alltägliche Summe. Bei 16,8 Millionen Dollar ist im Mai bei einer Auktion in New York für Nachkriegs- und zeitgenössische Kunst der Zuschlag erfolgt, und zwar für - und das ist ebenso ungewöhnlich - ein Bauwerk. Nicht einmal ein besonders großes.
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