Menschen für Monumente Menschen für Denkmale Denkmalnachrichten Dezember 2017 H
Seit 1993 wird jedes Jahr in zwei Bundesländern der Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege vergeben - 2017 in Berlin und Nordrhein-Westfalen.
An die Verleihung des Bundespreises für Handwerk in der Denkmalpflege in Nordrhein-Westfalen 2009 erinnert sich Dr. Frank Tschentscher noch sehr genau. „Es war irre spannend. Wir wussten nur, dass wir eine Auszeichnung bekommen. Als es dann der erste Preis wurde, waren wir überwältigt. Es war eine tolle Ehrung, wirklich die Krönung.“
Einige Jahre zuvor hatten der Biologe und seine Frau Petra Bärschneider ihr Herz an das älteste Fachwerkhaus in Leichlingen verloren: einen ehemaligen Bauernhof aus dem frühen 16. Jahrhundert, der um 1745 erweitert wurde. Trotz des besorgniserregenden Zustandes erwarb ihn das Ehepaar und setzte alles daran, die historische Bausubstanz mit qualifizierten Handwerksbetrieben in alten Techniken zu erhalten. Dabei passten sie ihre Pläne dem Bau an und nicht den Bau ihren Wünschen, was die Jury sehr beeindruckte. Das Preisgeld habe ebenso wie vorher die finanzielle Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und eine steuerliche Förderung maßgeblich dazu beigetragen, das Wohnhaus zu einem Schmuckstück machen zu können, betont der Bauherr. Ein Schmuckstück, das seine Besitzer auch für andere öffnen, um zu zeigen, dass sich die Bewahrung historischer Gebäude lohnt. Ähnlich nachhaltige Wirkung erhoffen sich die Auslober auch bei den diesjährigen Preisträgern.
Seit 1993 vergeben der Zentralverband des Deutschen Handwerks und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) den Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege jedes Jahr in zwei Bundesländern – 2017 waren dies Berlin und erneut Nordrhein-Westfalen. Mit dem Preis, der pro Land mit je 15.000 Euro dotiert ist, möchten beide Institutionen private Bauherren dafür gewinnen, qualifizierte Handwerksbetriebe zu beauftragen, um ein nachhaltiges Ergebnis zu erzielen. Gleichzeitig soll der Preis Handwerker auf das lohnende Arbeitsfeld Denkmalpflege aufmerksam machen.
Die Jury, die aus Vertretern des Handwerks, der Denkmalbehörden, der Architektenkammern und der DSD besteht, war dieses Jahr erneut von der hohen Qualität der Sanierungsmaßnahmen an einer breiten Vielfalt von Denkmalen aus unterschiedlichen Epochen begeistert. Sie würdigt die Leistung der Handwerker und das große Engagement der Bauherren, die oft vor der Herausforderung stehen, einerseits möglichst viel der originalen Denkmalsubstanz zu erhalten, andererseits die Gebäude energetisch zu ertüchtigen sowie modernen Nutzungsanforderungen zuzuführen. Dabei ist die enge Abstimmung zwischen den Eigentümern, Architekten, Handwerkern und Denkmalpflegern besonders wichtig. „Ohne das perfekte Zusammenspiel hätten wir die Sanierung unseres Hauses nicht bewältigt“, ist der Preisträger von 2009, Dr. Frank Tschentscher, überzeugt. Für die Kompetenz und Leidenschaft aller Beteiligten sind er und seine Frau noch heute dankbar.
Friedegard Hürter
Bauherren und Handwerker aus Bremen und Rheinland-Pfalz, die in den vergangenen acht Jahren denkmalgeschützte Objekte restauriert haben, können sich für den Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege 2018 bewerben. Vorschläge dürfen von den Denkmaleigentümern selbst, aber auch von Handwerkern, Architekten und Denkmalpflegern eingereicht werden. Bitte wenden Sie sich an:
Dr. Nicoline-Maria Bauers, Zentralverband des Deutschen Handwerks, Mohrenstraße 20/21, 10117 Berlin, Tel. 030 20619336, dr.bauers@zdh.de
Otto Bartning gehört zu den bedeutendsten Architekten des 20. Jahrhunderts. Wegweisend sind seine Raumschöpfungen im Bereich des protestantischen Kirchenbaus.
Sie sind nur wenige Zentimeter dünn und überspannen dennoch große Hallen. Stützenfrei. Sie sind ingenieurtechnische Meisterleistungen und begeistern durch ihre kühnen Formen.
In der Dorfkirche von Behrenhoff haben sich eindrucksvolle Darstellungen des Fegefeuers erhalten.
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