Schlösser und Burgen Archäologie Herrscher, Künstler, Architekten Februar 2016
Obwohl die Falkenburg bei Detmold nur noch aus einigen Mauern besteht, ist sie für die Burgenforschung besonders wertvoll.
Bernhard II. zur Lippe war ein kluger Kopf. Zunächst vermutlich an der Domschule von Hildesheim und später am Hof Heinrichs des Löwen ausgebildet, überragte sein Wissen das anderer Adeliger seiner Zeit. Der um 1140 geborene Gründer von Lippstadt und Lemgo gehörte zu den vornehmsten Kreisen, pflegte Verbindungen zu Kaiser Friedrich Barbarossa und zu seinen Lehnsherren, den Kölner Erzbischöfen.
Es versteht sich von selbst, dass die Falkenburg, die er zusammen mit seinem Sohn und Mitregenten Hermann II. auf einem Berggipfel des Teutoburger Waldes erbauen ließ, ein repräsentativer Herrschersitz war.
Obwohl die Anlage heute nur noch aus einigen Mauern besteht, ist sie ein eindrucksvolles Denkmal. Für die Burgenforschung besonders wertvoll, spiegelt die im Grundriss wahrscheinlich nie veränderte Burg doch immer noch den Zustand der Erbauungszeit wider. Ihre Gestalt konnte in den letzten Jahren durch Vermessungen und archäologische Untersuchungen rekonstruiert werden: Die leicht ovale Hauptburg mit Bergfried im Osten besaß eine tiefer liegende Vorburg im Westen, einen großen Torzwinger im Süden sowie eine rund 169 Meter lange Ringmauer mit vorgelagerten Bastionen.
Mit dem Bau der Falkenburg legte Bernhard II. vor rund 820 Jahren einen Grundstein des Fürstentums Lippe, für das er der Legende nach als Verehrer Mariens die Rose als Wappenzeichen gewählt haben soll. Beinahe uneinnehmbar überstand die Burg mehrere Belagerungen. Von ihrem Festungscharakter musste sich auch Herzog Heinrich von Braunschweig-Lüneburg überzeugen lassen: Als er die Edelherren zur Lippe bekämpfte, weil sie ihre Macht in seinen Herrschaftsbereich ausweiten wollten, wurde er 1404 gefangengenommen und auf die Falkenburg gebracht. Erst gegen ein hohes Lösegeld kam der Herzog frei.
Ausgerechnet die Vorbereitung eines Festmahls wurde dem Sitz der Herren zur Lippe in der Mitte des 15. Jahrhunderts zum Verhängnis: Es kam zu einem Brand innerhalb der Mauern. Die Schäden wurden offenbar schnell beseitigt, denn verlassen wurde die Burg erst 1523. Danach verfiel sie zusehends und geriet in Vergessenheit.
Seit 2004 sind die historischen Mauern mit der Gründung des Vereins Die Falkenburg e. V. wieder ins Bewusstsein gerückt. Die Mitglieder kümmern sich darum, die Anlage zu erforschen und zu erhalten. Außerdem bieten sie Führungen für Besucher an. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat zunächst die archäologischen Grabungen und anschließend die Sanierung des Mauerwerks mit rund 230.000 Euro unterstützt.
Bernhards II. Vermächtnis besteht fort – nicht nur in der
Falkenburg-Ruine, sondern auch in der Rose, die das Wappen von
Nordrhein-Westfalen ziert.
Julia Ricker
Adresse
Falkenburg, Paderborner Straße 212, 32760 Detmold-Berlebeck
nur unter Aufsicht von Vereinsmitgliedern,
www.falkenburg-lippe.de,
Tel. 0176 90772008
In den alten Zeiten der Frachtsegler musste die gesamte Habe des Seemanns in eine hölzerne Kiste passen. Manchmal liebevoll bemalt, war sie das einzige persönliche Stück, das ihn auf seinen Reisen über die Weltmeere begleitete.
Sie spüren Kugelsternhaufen und Satellitengalaxien auf: Heutige Astronomen können Milliarden Lichtjahre weit ins All blicken. Vor 500 Jahren – das Fernrohr war noch nicht erfunden – sah unser Bild vom Himmel ganz anders aus.
Fast 17 Millionen Dollar. Das ist auch für das Auktionshaus Christie's keine alltägliche Summe. Bei 16,8 Millionen Dollar ist im Mai bei einer Auktion in New York für Nachkriegs- und zeitgenössische Kunst der Zuschlag erfolgt, und zwar für - und das ist ebenso ungewöhnlich - ein Bauwerk. Nicht einmal ein besonders großes.
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