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"Endlich gelangten wir auf den Ilsenstein. Das ist ein ungeheurer Granitfelsen, der sich lang und keck aus der Tiefe erhebt. Von drei Seiten umschließen ihn die hohen, waldbedeckten Berge, aber die Vierte, die Nordseite, ist frei, und hier schaut man das unten liegende Ilsenburg und die Ilse, weit hinab ins niedere Land", schrieb Heinrich Heine in seinem 1826 veröffentlichten Band "Die Harzreise". Ohne es eigens zu erwähnen, hat er von dem Felsen aus auch das Ilsenburger Kloster betrachtet, das vor beinahe 1.000 Jahren hoch über dem Tal des Flüsschens Ilse errichtet wurde.
Das Kloster befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Jagdpfalz Elysynaburg, die vermutlich von König Heinrich I. gegründet worden war. Als an dieser Stelle ein Benediktinerkloster entstehen sollte, musste die Pfalz im Jahr 1003 geräumt werden. Ihre Bewohner bauten daraufhin eine Burg auf dem Ilsenstein, auf dem Heinrich Heine achthundert Jahre später die Idee zu einem Gedicht über die "Prinzessin Ilse" hatte, die "wie aus tollen Gießkannen, in reinen Bögen sich ergießt und unten wieder über die kleinen Steine hintrippelt, wie ein munteres Mädchen".
Das Ilsenburger Kloster wurde 1018 geweiht, und in den Jahren 1078 bis 1087 ließ Bischof Burchard II. von Halberstadt eine zweitürmige Klosterkirche bauen. Er machte aus dem Kloster ein bedeutendes benediktinisches Reformzentrum. Es besaß eine wertvolle Bibliothek, und die Mönche fertigten prächtige Bibeln und andere Handschriften, die aber 1525 während des Bauernkrieges verlorengingen. Damals wurden auch die Gebäude des Klosters stark beschädigt. Seither besteht das Kloster nur noch aus zwei Flügeln. Die Klosterkirche wurde bei der anschließenden Sanierung stark verändert.
Nach der Säkularisation gründeten die Grafen zu Stolberg-Wernigerode in den beiden Klosterflügeln zunächst eine Klosterschule und richteten dort 1609 ihren Wohnsitz ein. Die Gebäude wurden von 1929 bis 1939 und von 1946 bis 1961 von der evangelischen Kirche für Prediger-Seminare und Tagungen genutzt. Danach standen sie leer und verfielen.
Im August 2000 gründete Fürstin Maria zu Stolberg-Wernigerode die "Stiftung Kloster Ilsenburg" und konnte Bundesminister a. D. Hans-Dietrich Genscher als Schirmherrn gewinnen. Seither werden die Klostergebäude mit Mitteln des Bundes, des Landes Sachsen-Anhalt, der Stadt Ilsenburg, der Lotto/Toto GmbH und weiteren Geldgebern sowie der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gesichert, die verschiedene Arbeiten mit über 660.000 Euro unterstützte. Darin enthalten ist auch das Preisgeld, das Karl Gustaf Ratjen, erster Vorstandsvorsitzender der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, nach der Verleihung des Dr. Sieghardt v. Köckritz-Preises bereitgestellt hatte.
Die Restaurierung des Klosters ist mittlerweile auf einem guten Weg. Wie von Fürstin Maria zu Stolberg-Wernigerode angeregt, ist dort ein "unglaublich schönes kulturelles Zentrum für Ilsenburg und die gesamte Harzregion" entstanden. Einzelne Räume werden von der "Stiftung Kloster Ilsenburg" für Feiern vermietet, und das Refektorium mit seinen erhaltenen romanischen Säulen bildet die stimmungsvolle Kulisse für standesamtliche Trauungen.
Carola Nathan
In den alten Zeiten der Frachtsegler musste die gesamte Habe des Seemanns in eine hölzerne Kiste passen. Manchmal liebevoll bemalt, war sie das einzige persönliche Stück, das ihn auf seinen Reisen über die Weltmeere begleitete.
Sie sind nur wenige Zentimeter dünn und überspannen dennoch große Hallen. Stützenfrei. Sie sind ingenieurtechnische Meisterleistungen und begeistern durch ihre kühnen Formen.
Fast 17 Millionen Dollar. Das ist auch für das Auktionshaus Christie's keine alltägliche Summe. Bei 16,8 Millionen Dollar ist im Mai bei einer Auktion in New York für Nachkriegs- und zeitgenössische Kunst der Zuschlag erfolgt, und zwar für - und das ist ebenso ungewöhnlich - ein Bauwerk. Nicht einmal ein besonders großes.
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