Wohnhäuser und Siedlungen Dezember 2010
Man erwartet das nicht: Mitten im Herzen der Fachwerkstadt Quedlinburg, in unmittelbarer Nähe der Marktkirche St. Benedikti, steht ein prächtiges Barockpalais, eines der wenigen steinernen Gebäude der Stadt. Erbaut hat das herrschaftliche Gebäude am Kornmarkt 5 im Jahr 1737 der Kämmerer und Ratsherr Röttger Salfeldt. Es entstand ein dreigeschossiger Bau mit Seitenflügel, dessen Hauptfassade - ganz im barocken Überschwang reich dekoriert - durch einen ungewöhnlich eingerückten Mittelrisalit mit Tordurchfahrt und hohem Zwerchhaus betont ist.
Nach seinem Verkauf diente das Palais Salfeldt von 1785 bis zur Auflösung des Damenstifts auf dem Burgberg im Jahre 1803 als Wohnsitz des Stiftshauptmanns, des weltlichen Vertreters des Stifters. Danach wurde das mit Régence-Stukkaturen reich ausgestattete Palais nicht mehr privat bewohnt. Nach 1815 bis zum Ende der DDR beherbergte es das Kreisgericht des Kreises Aschersleben. 1997 erwarb die Deutsche Stiftung Denkmalschutz das leerstehende, stark vernachlässigte Denkmal und restaurierte es.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz erwarb auch das Nachbargrundstück Kornmarkt 6 mit einem Fachwerkhaus und einem Kornspeicher. Der Komplex wurde inzwischen nach und nach zu einem "Haus des Gastes" umgestaltet, zu dem auch ein großer Saal gehört. Einen Raum dieser Größe gab es in der Welterbestadt nicht, so dass Kongresse mit einer größeren Teilnehmerzahl nur schwer zu organisieren waren.
Das Gebäude mit dem Saal wurde im Hof an der Stelle eines ehemaligen Speichers neu errichtet. Dort entstand auch ein Restaurant, für das die vorhandenen Gewölbekeller genutzt werden.
Als nach zweijähriger Bauzeit die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) Ende Mai 2008 das "Haus des Gastes" in Quedlinburg eröffnete, war das historische Ensemble wieder vervollständigt. In der Kubatur und Firsthöhe des ehemaligen Speicherbaus entstand ein Saal für 380 Personen, erdacht von Horst von Bassewitz und von dem Quedlinburger Architekten Martin Sturmat ausgeführt.
Der lichte Raum mit seiner geschwungenen "Wolkendecke" vermittelt gleichzeitig ein Gefühl von Weite und Geborgenheit. Seitlich angeordnete Loggien bieten dem Besucher einen direkten Zugang nach draußen. Die Gäste finden sich inmitten der Häuser- und Dachlandschaft der Welterbestadt wieder. Das erhaltene, stimmungsvoll hergerichtete Gewölbe des Speichers ist ebenerdig über das Foyer erreichbar und beherbergt das Restaurant Theophano. Durch die Übernahme ins Eigentum der Stiftung im Jahre 1997 war es möglich, das ganze Ensemble mit dem Palais Salfeldt zu retten.
Neben dem Gewölbekeller stehen Säle mit original erhaltenen Stuckdekorationen und lichtdurchflutete Atrium-Räume für Tagungen, Messen, Konzerte und Feiern zur Verfügung. Das barocke Musikzimmer wird auch für standesamtliche Trauungen genutzt. Bei Tagungsgästen und Stadttouristen gleichermaßen beliebt sind die Ferienwohnungen, die zusammen mit dem Restaurant im ehemaligen kreuzgratgewölbten Speicherraum und dem Tagungszentrum von der ortsansässigen Theophano restaurant und catering GmbH betrieben werden. Für 2011 sind noch Kapazitäten frei. Sie können also Veranstaltungsräume und Unterkünfte buchen.
Kontakt, Informationen und Buchungen: Gabriele Vester und Sebastian Vogel, Telefon 03946/81 00 50 und 03946/9 63 00, www.palaissalfeldt.de, www.quedlinburg-ferienwohnung.com
Christiane Rossner/Christiane Schillig
Sie spüren Kugelsternhaufen und Satellitengalaxien auf: Heutige Astronomen können Milliarden Lichtjahre weit ins All blicken. Vor 500 Jahren – das Fernrohr war noch nicht erfunden – sah unser Bild vom Himmel ganz anders aus.
Fast 17 Millionen Dollar. Das ist auch für das Auktionshaus Christie's keine alltägliche Summe. Bei 16,8 Millionen Dollar ist im Mai bei einer Auktion in New York für Nachkriegs- und zeitgenössische Kunst der Zuschlag erfolgt, und zwar für - und das ist ebenso ungewöhnlich - ein Bauwerk. Nicht einmal ein besonders großes.
In der Dorfkirche von Behrenhoff haben sich eindrucksvolle Darstellungen des Fegefeuers erhalten.
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Schade um die zerstörte Dachlandschaft - das neue Gebäude ist ein Elefant im Porzellanladen. Wie immer wenn sich heutige Architekten in Altstädten austoben. DAS IST meiner Ansicht nach KEIN DENKMALSCHUTZ !!!!
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