Menschen für Denkmale - Gelungene Denkmalpflege ist immer ein Gemeinschaftswerk: Oft sind es einzelne Personen oder kleine Gruppen, die die Bewahrung von Denkmalen anstoßen und ihre Restaurierung vorantreiben. Doch das Ergebnis wird durch Teams erzielt, die eng zusammenarbeiten: Bauherren, Architekten, Statiker, Denkmalpfleger und Handwerker der verschiedenen Gewerke, zudem Ehrenamtliche, Bewohner von Denkmalen, Institutionen und Behörden, die Fördergelder geben.
Wie war die Zeit in der Jugendbauhütte? Was haben sie danach gemacht? Haben sie noch mit der Denkmalpflege zu tun?
Den Auftakt bildete eine Fahrradtour. Sie führte Florian Sonnleitner, den Ersten Konzertmeister im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, vor fünf Jahren die Elbe entlang durch Sachsen-Anhalt, vorbei an wunderschönen, aber vom Verfall bedrohten Dorfkirchen.
Die ehrenamtlich arbeitenden Ortskuratorien repräsentieren die Deutsche Stiftung Denkmalschutz bei vielen Gelegenheiten und leisten auf diese Weise Öffentlichkeitsarbeit für den Erhalt des baulichen Erbes.
Mittags ist es auf den langen, hellen Fluren des Hauses Weingarten 22 ruhig. Noch gehen die 19 Bewohner des historischen Fachwerkensembles, das von der Lebenshilfe Harzkreis-Quedlinburg GmbH genutzt wird, ihrer Arbeit nach. Sie sind in verschiedenen geschützten Werkstätten beschäftigt, die die Selbsthilfeorganisation Menschen mit Behinderungen anbietet. Aus einem breiten Spektrum, das von der Papier- oder Metallverarbeitung über eine Tierpension bis zu einem Supermarkt und einer Kaffeerösterei mit angeschlossenem Café reicht, können die Frauen und Männer auswählen, wo sie sich engagieren möchten. Der 36-jährige Heiko hat sich für das in einem Fachwerkgebäude aus dem 16. Jahrhundert untergebrachte Café Samocca entschieden. Frischer Kaffeeduft erfüllt den geschmackvoll eingerichteten Raum, in dem der junge Mann die verschiedensten Kaffeearten zubereitet und den Gästen serviert.
Schenken oder beschenkt werden muss kein Kopfzerbrechen bereiten. Lassen Sie sich statt Geburtstagspräsenten Spenden zugunsten von Denkmalen schenken, oder von anderen Ideen inspirieren, die Freunde und Förderer der Deutschen Stiftung Denkmalschutz bereits umgesetzt haben.
Am 16. April 1945 wurde Zerbst, das man das mitteldeutsche Rothenburg nannte, zu 80 Prozent zerstört. 573 Menschen starben und viele bedeutende Bauwerke wurden zu Ruinen. Das barocke Residenzschloss der Fürsten von Anhalt-Zerbst, einer der größten Schlossbauten Sachsen-Anhalts, brannte damals aus. Nur der Ostflügel blieb erhalten, der in den letzten Jahren dank eines rührigen Fördervereins gesichert wurde. Doch es bleibt noch viel zu tun.
Am westlichen Rand der thüringischen Stadt Gera befindet sich inmitten eines ausgedehnten Waldgebietes ein Meisterwerk des belgischen Jugendstil-Architekten Henry van de Velde. Er entwarf und errichtete die repräsentative Villa in den Jahren 1913 bis 1915 für den Geraer Textilfabrikanten Paul Schulenburg.
Ein ganzer Stadtteil trägt mittlerweile seinen Namen und ist in aller Munde. Doch das Waldschlösschen selbst birgt noch so manches Geheimnis.
Es gibt unterschiedliche Gründe, warum Menschen nach Altdöbern fahren: Manche möchten Lebensabschnitte verarbeiten und sich das Schloss, in dem sie gewohnt haben, als es Kinderheim war, noch einmal ansehen. Zwischen Altdöbern und Pritzen liegt außerdem das ehemalige Tagebau-Gebiet Greifenhain mit dem entstehenden Altdöberner und Gräbendorfer See.
Es ist ein Klischee, und wie jedes Klischee hat es einen wahren Kern: Entscheidende Dinge erfährt man beim Friseur. So erging es auch Prinz Carl Anton von Hohenzollern im Jahre 1907. Gerade erst hatte er seine militärische Laufbahn nach einem Zerwürfnis mit seinem Vorgesetzten abrupt beendet.
Wenn es auf der Krämerbrücke in Erfurt dämmert, bildet sich ein Knäuel von Menschen vor Haus 2. Ohne müde zu werden, enthüllt die Königin immer wieder ihren prächtigen Spiegel, der als Bühne dient. Sie blickt dämonisch drein, während im Spiegel zeitgleich verschiedene Szenen des Märchens "Schneewittchen" zu sehen sind. Dieses simultane Spiel betreibt seit etwas mehr als einem Jahr der Holzbildhauer und Puppenschnitzer Martin Gobsch.
Der englische Abt Wynfreth erhielt am 15. Mai 719 von Papst Gregor II. den Auftrag, das Christentum im Frankenreich zu verbreiten. Als Bonifatius missionierte er zunächst im Land der Friesen, später zog er nach Osten weiter. In Nordhessen wollte er ein Zeichen setzen und fällte 723 das Heiligtum der Germanen, die Donareiche. So gelang es ihm, den Stamm der Chatten zum Christentum zu bekehren.
Es waren berufliche Gründe, die den aus Sachsen stammenden Nautiker Oliver Ernst und Manja Landschreiber, die Brandenburger Diplomingenieurin für Garten- und Landschaftsbau, nach Schleswig-Holstein verschlugen. Als sie schließlich in Lübeck ihren gemeinsamen Wohnsitz planten, waren sie sich in einer grundlegenden Frage schnell einig. Beide bevorzugen den Charme alter Gebäude, in denen schon unzählige Generationen ihre Spuren hinterlassen haben. Ein Haus mit Geschichte, möglichst in der Lübecker Altstadt, die seit 1987 als gesamtes Ensemble zum UNESCO-Welterbe gehört, sollte ihr neues Domizil werden.
Im Sommer Strohhut, im Winter Fellmütze - die Kopfbedeckung ist längst zu einem Markenzeichen von Prior Bruder Jens geworden. Allerdings kombiniert er sie weit seltener mit der braunen Kutte als mit dem grauen Arbeitskittel. Denn anzupacken gibt es genug im Kloster Dambeck. Ausgesandt von der Lukas-Communität in Hannover, zogen vor zwanzig Jahren vier Mönche in die Altmark. Seither setzt die Evangelisch-benediktinische Joseph-Bruderschaft alles daran, die verfallene mittelalterliche Anlage Stück für Stück wieder aufzubauen und mit klösterlichem Leben zu erfüllen.
Die Uckermark zeigt sich bei unserem Besuch von ihrer besten Seite. Wir erleben sonnige Tage in einer der schönsten Landschaften Deutschlands. Wir fahren an großen Feldern mit Sonnenblumen vorbei, die uns sanft im Wind zunicken. Das Geschrei der Kraniche, die über uns hinwegziehen, begleitet uns ebenso wie das Geklapper der Störche, die ihrem Nachwuchs das Fliegen beibringen.
Das mecklenburgische Dorf Federow am Rande des Müritz-Nationalparks war eigentlich nie für spektakuläre Ereignisse bekannt. Aber 2005 sollte es Stätte einer deutschlandweiten Premiere werden: Aus der örtlichen Kirche wurde die erste und bislang auch einzige Hörspielkirche. Ein sorgfältig installiertes Audio-System bietet bei bester Akustik in der Sommersaison täglich Literatur von Spannung über Erbauung bis Information.
2005 gab man sich bei der Verleihung der Ferdinand von Quast-Medaille, benannt nach dem ersten preußischen Denkmalpfleger, ganz jugendlich: Die höchste Denkmal-Auszeichnung des Landes Berlin wurde damals an zwei Kinder- bzw. Jugendprojekte vergeben. Zum einen an die Elterninitiative der Zinnowwaldschule, die die Aula, "einer der schönsten Schulräume Berlins", renoviert hatten.
Dieses Jahr zählt für die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) zu den besonderen: Sie feiert ihr 25-jähriges Bestehen. Ein Vierteljahrhundert, das sie gemeinsam mit mittlerweile über 190.000 Förderern und Stiftern dem Schutz und der Erhaltung von Denkmalen gewidmet hat.
"Die paar Schritte zwischen St. Marien und St. Jürgen in Wismar (...) Wo noch sind auf zweihundert Meter so gewaltige Dome zusammengedrängt, Zeugnisse überquellender bürgerlicher Kraft und stolzer Frömmigkeit, in rascher Folge aufgestellt und schließlich am zu großen Wollen ermattend (...)"Theodor Heuss, 1920
Es gab eine Zeit, da hatte sich der Meeresforscher und Filmemacher Hans Hass, um dem Rausch der Tiefe zu entgehen, auf einer Aluminiumtafel notiert: "Auftauchen nicht vergessen!" Damals wurde unter Wasser mit Sauerstoff aus einem Luftsack geatmet. Hans Hass, der mittlerweile 91 Jahre alt ist, machte nahezu alle Techniken der Anpassung an das Universum unter Wasser mit.
© 2023 Deutsche Stiftung Denkmalschutz • Monumente Online • Schlegelstraße 1 • 53113 Bonn
Spenden | Kontakt | Impressum | Datenschutz