Interieur - Mit Interieurs werden in erster Linie Spiegelsäle, Stuck und Tapisserien verbunden. Das ist bei weitem nicht alles, was die Raumkunst in Schlössern, Bürgerhäusern und öffentlichen Gebäuden zu bieten hat. In dieser Rubrik finden Sie Artikel über die strenge Eleganz des Art Décos, die volkstümliche Wandmalerei Bayerns, über Ledertapeten und Pappmachésäulen.

  • Sanatorium Dr. Barner 08.11.2012 Wo Lebensreformer zur Erholung kamen Wo Lebensreformer zur Erholung kamen

    Wo Lebensreformer zur Erholung kamen

    Am Anfang versucht man sich noch gegen den so oft gehörten Vergleich mit dem "Zauberberg" von Thomas Mann zu wehren. Aber warum eigentlich, fragt sich der Besucher, wenn er das Sanatorium Dr. Barner betritt: Zu schnell ist er dieser Atmosphäre von Zeitlosigkeit und Ruhe verfallen, der der Dichter 1924 in seinem Roman so wunderbar ein Denkmal setzte.

  • Wussten Sie, dass es Stuckmarmor schon in der Antike gab? 08.11.2012 Vom echten Marmor bis zum Marmorieren Vom echten Marmor bis zum Marmorieren

    Vom echten Marmor bis zum Marmorieren

    Ist ja kein echter Marmor, nur ein Ersatz." Diese abfällige Bemerkung vernimmt man oft vor Bauwerken mit Stuckmarmor. In Wirklichkeit ist es heute teurer, Stuckmarmor herzustellen, als echten Marmor zu beschaffen. Die einzelnen Arbeitsschritte erfordern einen beachtlichen Zeitaufwand und große handwerkliche Fähigkeiten.

  • Das Prunkbett in Schloss Moritzburg 08.11.2012 Vollbad für eine Million Federn Vollbad für eine Million Federn

    Vollbad für eine Million Federn

    Alle Welt spricht vom Bernsteinzimmer in St. Petersburg. Doch auch Schloss Moritzburg bei Dresden hat ein kostbares Interieur zu bieten, und dies sogar im Original: das Federzimmer von Kurfürst August dem Starken. Nach über 30 Jahren unter Verschluss kann das Zimmer mit dem königlichen Paradebett seit April 2003 wieder besichtigt werden. 1723 hatte es der sächsische Kurfürst für das Japanische Palais in Dresden erworben, 1830 wurde das Federzimmer nach Schloss Moritzburg verlegt.

  • Eine kleine Kulturgeschichte des Kachelofens 08.11.2012 Viel Spiel ums Feuer Viel Spiel ums Feuer

    Viel Spiel ums Feuer

    Der Merseburger Stiftsbaumeister Johann Wilhelm Chryselius veröffentlichte 1790 eine "Anweisung, holzersparende Oefen, Pfannen-, Brat-, Kessel- und Küchenfeuerungen nach richtigen Grundsätzen und Erfahrungen anzulegen". In seiner weitverbreiteten Schrift schmähte er die großen Öfen vergangener Epochen nicht nur als unrentabel, sondern vor allem als hässlich: "Man ist gewohnt, unter dem Namen Kachelofen einen schlechten ungestalteten Ofen sich zu denken; und die meisten sind es auch wirklich; denn es giebt ganz außerordentlich große und plumpe Arten, gewöhnlich werden die Kacheln zu groß gemacht, und wunderbar verziert, z. B. in jeder Kachel ein geharnischter Mann, ein Fisch oder anderes Thier."

  • Die Welt der Papiertapeten des 19. Jahrhunderts 08.11.2012 Liebestolle Göttinnen, Blumen und Girlanden Liebestolle Göttinnen, Blumen und Girlanden

    Liebestolle Göttinnen, Blumen und Girlanden

    In umschmeichelnden Gewändern, mit Blumengirlanden geschmückt, tanzen Mädchen in den Landschaften Illyriens vor dem Tempel der Athene. Die liebestolle Göttin Calypso lässt nichts unversucht, um den jungen Helden Telemach auf ihrer Insel zu halten, Amor und Psyche schwören sich ewige Liebe, und die berühmten Bauwerke von Paris zeugen von der Hochblüte europäischer Kultur. Diese und ähnliche Szenarien spielten sich hinter oftmals verschlossenen Türen ab, wohl bewahrt vor neugierigen Blicken und stolz gezeigt bei besonderen Anlässen.

  • Das Augsburger Schaezlerpalais 08.11.2012 Ein Hauch von Mozart Ein Hauch von Mozart

    Ein Hauch von Mozart

    Für Wolfgang Amadeus Mozart war Augsburg die "vatterstadt meines papa", er besuchte die Stadt mehrmals, spielte sogar für eine Stelle vor. Daher gehörte Augsburg neben Salzburg und Wien zu den drei Städten, die sich letztes Jahr anlässlich des 250. Geburtstages des Komponisten "Mozartstadt" nannten. Leopold Mozart - Vater, Erzieher und Musiklehrer von Wolfgang Amadeus - wurde 1719 in Augsburg geboren. Sein Geburtshaus wurde zwei Jahre lang restauriert und zum Mozartjubiläum im Januar 2006 wiedereröffnet.

  • Holländische Fayencefliesen in Schloss Caputh 08.11.2012 Die Lust am Spiel Die Lust am Spiel

    Die Lust am Spiel

    Geschickt sind sie, die zwei Jungen. Sie laufen auf hohen Stelzen, bekleidet mit Mützen, Jacken und kurzen Hosen. Nicht weit entfernt übt ein weiterer Junge den Kopfstand, und ein zweiter versucht, ihm nachzueifern. Andere Kinder lassen Drachen steigen, treiben Kreisel, reiten Steckenpferde oder spielen mit Murmeln und Knöchelchen. Ein unterhaltsamer Zeitvertreib, der sich jeweils auf 13 mal 13 Zentimeter großen, blau-weißen Fliesen abspielt.

  • Adelsspäße des 17. Jahrhunderts 08.11.2012 Die Bilderrätsel von Ludwigsburg Die Bilderrätsel von Ludwigsburg

    Die Bilderrätsel von Ludwigsburg

    Das kleine barocke Bild öffnet uns den Blick in eine Werkstatt mit sonderlichem Treiben: Da untersucht ein geflügelter Putto ein Goldstück, während ein weiterer eine Goldmünze ins Feuer hält. "Come l'oro nel foco" ist die Szene überschrieben: Wie das Gold im Feuer. Dass die Liebe sich erst erweisen muss, wollen die beiden Amoretten wohl aussagen.

  • Ein "Gemach, welches zu denen Studiis gewidmet ist" 08.11.2012 Der Orbansaal in Ingolstadt Der Orbansaal in Ingolstadt

    Der Orbansaal in Ingolstadt

    Bei einer Kulturreise durch Bayern steht Ingolstadt nicht unbedingt ganz oben auf dem Programm der zu besichtigenden Sehenswürdigkeiten.

  • Die Geschichte des Kronleuchters leidet an seiner Zerbrechlichkeit 08.11.2012 Das streichelnde Licht Das streichelnde Licht

    Das streichelnde Licht

    Lichtblitze verfangen sich in den Brokatbordüren feiner Blazer, im Goldmuster mancher Krawatte und lassen die Damasttischdecke schimmern. Den Gesichtern der Abendgesellschaft schmeichelt der Glanz des Kronleuchters, der sich in den Aperitifgläsern spiegelt. Er ist die Krönung eines jeden Wohnraumes, umhüllt die Gäste mit seiner leuchtend goldenen Wärme und haucht einen Weichzeichner über die Szene.

  • Refugium und Gesamtkunstwerk 08.11.2012 Das "Haus Hohe Pappeln" in Weimar Das "Haus Hohe Pappeln" in Weimar

    Das "Haus Hohe Pappeln" in Weimar

    Die Generation der "Weimarer Klassik" träumte im Park an der Ilm von einer besseren Welt. Von einer Welt, in der Vernunft und Verstand regieren würden, weil die Menschen durch Wissen und Bildung und durch die besten Werke der Kunst zu Selbsterkenntnis und Einsicht in die Wahrung der Schöpfungsgesetze gelangt seien.

  • Die ganze Welt in Kunst gewandelt 08.11.2012 Das Haus der Bossards bei Jesteburg Das Haus der Bossards bei Jesteburg

    Das Haus der Bossards bei Jesteburg

    Eigentlich hatte "Nike" recht: Laut maunzend stand sie im Wohnzimmer, empört über die fremden Menschen, die sich in ihrem Heim umschauten. Mit hoch aufgerichtetem Schwanz machte sie durch die Küche ins Freie kehrt. Die betagte Katze gehörte der Bildhauerin Jutta Bossard, die 1996 mit 93 Jahren in ihrem Haus bei Jesteburg, südlich von Hamburg am Rande des Naturschutzparks Lüneburger Heide, verstarb.

  • Zur Geschichte des Badens 08.11.2012 Von der Therme bis zum Wellnesstempel Von der Therme bis zum Wellnesstempel

    Von der Therme bis zum Wellnesstempel

    Wohlig warmes Wasser, duftende Essenzen, Reinigung, Entspannung - diese Assoziationen verbinden wir spontan mit einem Bad in der Wanne. Niemand möchte die Möglichkeit missen, den Tag mit einer erfrischenden Dusche zu beginnen oder auch, ab und zu, mit einem Bad zu beschließen. 75 Prozent der Deutschen duschen heute täglich. In den allermeisten Fällen ist ein Badezimmer mit Wanne oder wenigstens mit einer Dusche selbstverständlicher Teil einer Wohnung.

  • Eine kleine Kulturgeschichte der Tischbrunnen 08.11.2012 Früchte sprühen Safranwasser Früchte sprühen Safranwasser

    Früchte sprühen Safranwasser

    Alles scheint in Bewegung, schwingt und fließt. Um einen fein sprühenden Brunnen, den drei tänzelnde Grazien bekrönen, gruppiert sich im fröhlichen Reigen eine elegante Festgesellschaft. Musikanten lehnen hingestreckt am Brunnenrand, Gäste lesen entspannt im Gras oder flanieren durch den Garten. Ein Mundschenk kühlt Weinflaschen im Wasserbecken.

  • Eine Kajüte im Schloss Cecilienhof 08.11.2012 Auf Hoher See im märkischen Sand Auf Hoher See im märkischen Sand

    Auf Hoher See im märkischen Sand

    Die Morgensonne scheint durch die Schiffsfenster und taucht die weißgetäfelte Kajüte in ein mildes Licht. Kronprinzessin Cecilie hat sich am kleinen runden Tisch niedergelassen, um ihr Frühstück einzunehmen. Dass sie seekrank wird, braucht sie nicht zu befürchten: Die Kajüte befindet sich im Potsdamer Schloss Cecilienhof, standsicher, wenn auch auf märkischem Sand erbaut.

  • Die Treppenhäuser von Berlin 08.11.2012 Farbiges Glas – gemusterte Böden Farbiges Glas – gemusterte Böden

    Farbiges Glas – gemusterte Böden

    Denke ich zurück an meine Zeit im Berliner Stadtbezirk Prenzlauer Berg, sehe ich sie immer wieder vor mir, die typischen Mietshäuser aus der Kaiserzeit, so wie ich sie vor mehr als zwanzig Jahren erlebt habe: dunkle heruntergekommene Fassaden mit baufälligen, zum Teil abgebrochenen Balkons, düstere schmutzige Eingänge oder Durchfahrten - oftmals geprägt von unangenehmen Gerüchen -, Hinterhöfe, bei denen man sofort an Heinrich Zilles "Milljöh" denkt, mit Mülltonnen und vereinzelten Bäumen und Büschen, die sich mühsam zum Licht recken.

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