Handwerk - Wer Kulturgut erhalten möchte, benötigt unbedingt
qualifizierte Handwerker. In der Denkmalpflege nehmen gut ausgebildete
Spezialisten eine Schlüsselrolle ein. Während in der mittelalterlichen Baukunst
Handwerker oft sowohl die Schöpfer als auch die Ausführenden waren und einen
guten Ruf genossen, müssen sie heute gegen die Philosophie des Wegwerfens
arbeiten.
Schon seine aus dem Italienischen stammenden Namen zergehen leicht wie Baiser auf der Zunge: stucco, stucco lustro, scagliola. Die deutschen Begriffe Stuck und Stuckmarmor klingen noch immer ganz appetitlich, sind aber weit weniger luftig. Ernüchtert durch die Architektur-Theoretiker der Moderne, die das Ornament als Verbrechen verteufelten, überkommt wohl die meisten, wenn sie heute von Stuck hören, der Geschmack von Zuckerguss.
Der Wiederaufbau der Wismarer Georgenkirche war 2001 schon weit fortgeschritten. Von außen sah sie fast fertig aus, hatten doch alle Bauteile mit Ausnahme des Turmes wieder ein Dach. Aber für die Bauleute begann nun eine besonders spannende Phase: Die zerstörten Gewölbe sollten wieder eingebracht werden. Dies geschah selbstverständlich mit den traditionellen Materialien Backstein und Kalkmörtel. Die alte Technik des Wölbens aber musste von den Baumeistern erst erprobt und von den Handwerkern wieder erlernt werden.
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