Historische Persönlichkeiten - Sie alle prägten die Baukunst, ob als Förderer der Kultur oder als Porträtierte. In dieser Rubrik stehen historische Persönlichkeiten – Könige, Fürsten, Wissenschaftler, Künstler, Architekten – und ihre Werke im Mittelpunkt, darunter Karl der Große, Friedrich II. und Königin Luise.
Nur wenigen ist es bekannt: In Bochum befindet sich, ganz in der Nähe der Innenstadt, ein Schmuckstück der modernen Kirchenarchitektur - der einzige, nach Entwürfen Hans Scharouns (1893-1972) verwirklichte Sakralbau.
Das Architekturbüro space4 wurde mit den Restaurierungsarbeiten am Otto-Dix-Haus beauftragt. Das Architekturbüro hat auch das Museumsprojekt Humpis-Quartier in Ravensburg betreut. Oliver Mack sieht sich als Architekt und Ausstellungsmacher.
Am westlichen Rand der thüringischen Stadt Gera befindet sich inmitten eines ausgedehnten Waldgebietes ein Meisterwerk des belgischen Jugendstil-Architekten Henry van de Velde. Er entwarf und errichtete die repräsentative Villa in den Jahren 1913 bis 1915 für den Geraer Textilfabrikanten Paul Schulenburg.
"Endlich gelangten wir auf den Ilsenstein. Das ist ein ungeheurer Granitfelsen, der sich lang und keck aus der Tiefe erhebt. Von drei Seiten umschließen ihn die hohen, waldbedeckten Berge, aber die Vierte, die Nordseite, ist frei, und hier schaut man das unten liegende Ilsenburg und die Ilse, weit hinab ins niedere Land", schrieb Heinrich Heine in seinem 1826 veröffentlichten Band "Die Harzreise". Ohne es eigens zu erwähnen, hat er von dem Felsen aus auch das Ilsenburger Kloster betrachtet, das vor beinahe 1.000 Jahren hoch über dem Tal des Flüsschens Ilse errichtet wurde.
Wenn im Winter dicke Schneeflocken fallen, hat Frau Holle ihre Kissen aufgeschüttelt. Ein Dornröschenschloss ist ein Garant für Romantik, die Liste der Rapunzeltürme weit länger als des schönen Kindes Haar. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute: in Büchern, Filmen und in der Werbung, als nostalgische Glanzbilder oder computergeneriert. Aschenputtel, Rotkäppchen und der Froschkönig sind auf der ganzen Welt präsent. Die Märchenfiguren, die die Brüder Grimm so populär gemacht haben, scheinen unsterblich.
Hier habe ich im Frieden eine Provinz erobert", soll der preußische König Friedrich II. ausgerufen haben, nachdem es ihm gelungen war, das häufig überschwemmte Oderbruch trockenzulegen und fruchtbares Ackerland zu gewinnen. Schon sein Vater Friedrich Wilhelm I. hatte mit dem Gedanken gespielt, die Oder zu begradigen. Doch ihm war das Unternehmen letztlich zu teuer gewesen. Friedrich II. wagte sich an das Projekt und gab dafür rund 600.000 Taler aus. Bis 1786 gründete er 50 Dörfer, in denen sich nach und nach 300.000 Kolonisten aus dem In- und Ausland ansiedelten.
Der Weg auf den Württemberg schlängelt sich durch Weinberge, führt vorbei an beschaulichen Dörfern und Besenwirtschaften. Dann wird es mit einem Mal ganz erhaben: Auf der Kuppe thront ein antikisierender Rundtempel, zu dem man über eine imposante Freitreppe gelangt.
Er hatte das Problem, das viele Künstler kennen, und das auch die Kreativen der sogenannten Goldenen Zwanziger im vorigen Jahrhundert kannten. Der Kopf quillt über vor grenzenloser Phantasie, allein die Aufträge machen sich rar bis unsichtbar.
Selbst für moderne Maßstäbe ist sie gewaltig: Die Burg von Burghausen mit ihren fünf Vorhöfen gilt als die längste Europas. Auf einem Bergrücken zwischen der Salzach und deren früherem Flussarm, dem Wöhrsee, gelegen, ist sie heute zusammen mit der Altstadt zu ihren Füßen ein malerisches Kleinod.
Mit Fug und Recht darf man behaupten, dass Saarbrücken und das Saarland eine von der Geschichte gebeutelte Gegend ist. Ein Grenzgebiet, das niemand so wirklich haben wollte und das doch strategisch wichtig genug war, um mehrfach überrannt, verhandelt und ausgebeutet zu werden.
Klare zurückhaltende Linien statt opulenter Prunk - das war wohl die Maßgabe Peter Friedrich Ludwigs, als er Oldenburg zu seiner Residenz machte. Noch heute verleiht die frische Eleganz hell getünchter Gebäude, die hier ab 1785 in klassizistischen Formen entstanden, der Stadt ihr unverwechselbares Bild.
Damit hatte Bismarck nicht gerechnet. Wütend verließ er am 21. Oktober 1878 zusammen mit den meisten Abgeordneten den Saal. Soeben war das "Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie" nicht, wie von ihm bereits im Vorhinein verkündet, einstimmig vom Bundesrat angenommen worden. Ein unbeugsamer Fürst hatte dagegen gestimmt: Heinrich XXII. aus dem Haus Reuß älterer Linie. Er wird als "der Unartige" in die Geschichte eingehen - und die Auflösung des Gesetzes 1890 mit Genugtuung zur Kenntnis nehmen.
Als Ludwig Wilhelm von Baden-Baden sechs Jahre alt war, ließ ihm sein Vater, Markgraf Ferdinand Maximilian, eine Medaille prägen. Auf der Rückseite zeigt sie einen Adler, dem ein kleinerer Adler folgt. Beide fliegen der Sonne entgegen, in der eine Krone leuchtet. Über dem Motiv steht "Non Deteriora Sequendo" - "Nichts Geringeres verfolgen". Der Hintergrund dazu: 1661 bewarb sich das badische Fürstenhaus um den polnischen Königsthron und präsentierte auch Ludwig Wilhelm als Kandidaten. Das geschah insgesamt dreimal und jedesmal vergeblich: 1661, 1674 und 1697.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg setzte sich in Deutschland allmählich die Kunst des Barock durch. Seine beschwingten Formen, seine lichtdurchfluteten Räume, die gekonnten Inszenierungen mittels Malerei und Skulptur waren genau die Sprache, mit der die großen und kleinen deutschen Souveräne sich selbst und dem Volk ihre Vorstellungen von Macht zeigen konnten. Anfang des 18. Jahrhunderts schickte sich die Familie von Schönborn an, als geistliche Würdenträger von Mainz, Bamberg, Würzburg, Worms und Speyer eine politisch sehr einflussreiche Hausmacht zu werden. Als der junge Baumeister Balthasar Neumann ihren Weg kreuzte, fanden sie in ihm den idealen Partner für ihre unzähligen Bauvorhaben.
Erst auf mein zweites Klingeln wird die Tür zum Gemeindebüro aufgerissen. Dennoch traue ich mich, die Frage nach einem Stempel für meinen Pilgerpass zu stellen. Eine Mitarbeiterin schnappt sich den Ausweis und verschwindet ins Haus. Hereingebeten werde ich nicht. Ich bin mit dem Fahrrad unterwegs auf dem Lutherweg, und zwar auf der nördlichen Route von Wittenberg über Dessau, Zerbst und Bernburg nach Eisleben.
"Der Vater erhebe seinen Sohn zum Mitbesitzer,er lasse ihn mitbauen, - pflanzen und erlaube ihm,wie sich selbst, eine unschädliche Willkür.Eine Tätigkeit lässt sich in die andre verweben,keine an die andre anstückeln. Ein junger Zweig verbindetsich mit einem alten Stamme gar leicht und gern,an den kein erwachsener Ast mehr anzufügen ist." Johann Wolfgang von Goethe,Die Wahlverwandtschaften, 1809
Planeten kreisen durch das Universum. Auf ihnen türmen sich strahlende Kristalle in den schwarzen Raum. Fenster im Kristallgebirge deuten an, dass sie bewohnt sind. Es sind Stadtentwürfe in fernen Sonnensystemen, so wie sie der böhmische Künstler Wenzel Hablik ab 1909 erdachte.
"Bei Clemens August trug man blau und weiß, da lebte es sich wie im Paradeis", sagte man im Rheinland und in Westfalen des 18. Jahrhunderts und noch darüber hinaus, in dem riesigen Gebiet nämlich, in dem der Wittelsbacher Kurfürst regierte. Als Sonnenkönig vom Rhein eiferte Clemens August, der sich viel lieber der Kunst und der Jagd als der Politik widmete, in seinem Baueifer dem großen französischen Vorbild nach. Für Johann Conrad Schlaun, den Barockbaumeister aus Westfalen, war das Erzbistum in der Tat ein Paradies, bot es ihm doch den idealen Boden für eine eindrucksvolle Architekten-Karriere.
"Groß vogel wollen große nest haben,damit sie fur ander gehaltenund brachtlich gesehen werden."Württembergische Räte 1496 an Herzog Eberhard II.
Er war auf dem besten Weg, einen unerschütterlichen Platz in der Hautevolee Berlins einzunehmen. Als Henry van de Velde 1901 für den Hof- und - man kann es wohl nicht anders nennen - Promifriseur Felix Haby die Ausstattung seines Salons entworfen hatte, stand er im Mittelpunkt der gehobenen Gesellschaft.
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