Kurioses - Außergewöhnliche Baudetails, wundersame Begebenheiten und eigentümliche Bilderfindungen aus der Denkmallandschaft haben wir für Sie in dieser Rubrik zusammengestellt.

  • Der Glockenturm in Hamburg-Kirchwerder wurde restauriert 08.11.2012 Keine zweite Chance für den Teufel Keine zweite Chance für den Teufel

    Keine zweite Chance für den Teufel

    Hutständer mit Blumen? Ich bin sicher nicht die Einzige, die sich verwundert fragt, warum man derart bizarre Gebilde in einer Kirche findet. Und als dann unser Fotograf die Fotos aus St. Severini in Kirchwerder brachte, konnte ich mich gar nicht sattsehen an der Vielfalt und Farbigkeit des mehr als ungewöhnlichen Inventars, das man wohl nur in den vier Dörfern der heute zu Hamburg gehörenden Vierlande findet. Die Ständer dienten dazu, während des Gottesdienstes die Hüte der Männer aufzunehmen, von denen ein jeder seinen festen Platz in einer der vorderen Bankreihen hatte.

  • Schloss Ludwigslust hat sich ein prachtvolles Denkmal aus Papiermaché gesetzt. 08.11.2012 Kaum zu glauben: alles Pappe! Kaum zu glauben: alles Pappe!

    Kaum zu glauben: alles Pappe!

    Wie kein anderes hat Schloss Ludwigslust in Mecklenburg-Vorpommern die Kunst des schönen Scheins bewahrt. Bei einem Rundgang - das Schloss dient seit 1986 als Museum für höfische Kunst und Wohnkultur des 18. und 19. Jahrhunderts - ist nicht zu erkennen, was von der Ausstattung aus "Ludwigsluster Carton" besteht.

  • Das Ladengeschoss von Haus 2 wird bespielt 08.11.2012 Welttheater auf der Krämerbrücke Welttheater auf der Krämerbrücke

    Welttheater auf der Krämerbrücke

    Wenn es auf der Krämerbrücke in Erfurt dämmert, bildet sich ein Knäuel von Menschen vor Haus 2. Ohne müde zu werden, enthüllt die Königin immer wieder ihren prächtigen Spiegel, der als Bühne dient. Sie blickt dämonisch drein, während im Spiegel zeitgleich verschiedene Szenen des Märchens "Schneewittchen" zu sehen sind. Dieses simultane Spiel betreibt seit etwas mehr als einem Jahr der Holzbildhauer und Puppenschnitzer Martin Gobsch.

  • Vom Lastenträger zum Prunkschlitten 08.11.2012 Königliche Kufen Königliche Kufen

    Königliche Kufen

    Wieso bezeichnen wir edle Autos gerne als "Luxusschlitten"? Die meisten Menschen denken bei Schlitten vermutlich zuerst an das winterliche Rodelvergnügen, wenn Kinder und Erwachsene bei klirrender Kälte, strahlendem Sonnenschein und knirschendem Schnee auf Holzschlitten Hänge hinuntersausen und, sie schnaufend hinter sich herziehend, wieder aufsteigen, um sich den Spaß erneut zu gönnen.

  • Ein sagenhaftes Ereignis in der Kölner Stadtgeschichte 08.11.2012 Dem Löwen zum Fraße Dem Löwen zum Fraße

    Dem Löwen zum Fraße

    Der schwarze Mantel des Hermann Grin bauscht sich in der Luft, als dieser mit festem Schritt dem aufgerichteten Löwen entgegentritt. Entschlossen hat der blutrot Gewandete sein Schwert in die Brust des Raubtieres gerammt und wehrt mit dem Stoß seiner vom Umhang geschützten Linken dessen Biss ab.

  • Die Wagner-Nietzsche-Villa in Leipzig-Plagwitz 08.11.2012 Wagner-Nietzsche-Villa "Wie der Geist zum Kamele wird"

    "Wie der Geist zum Kamele wird"

    Es fällt schwer, sich heute die großbürgerliche Ruhe in Plagwitz vorzustellen, die 1905 hier geherrscht haben muss. Die Karl-Heine-Straße ist wie die Erich-Zeigner-Allee eine sehr breite und laute Straße in Leipzig. Der Rechtsanwalt Karl Heine (1819-88) hatte 1854 begonnen, systematisch Land in Plagwitz aufzukaufen.

  • Akanthusaltäre in der Oberpfalz 08.11.2012 Heilige im Rankenmeer Heilige im Rankenmeer

    Heilige im Rankenmeer

    Wie eine überdimensionale Monstranz mutet der Hochaltar von St. Katharina im oberpfälzischen Reuth bei Erbendorf an. Kunstvoll verflochtene Akanthusranken rahmen das Gemälde der Kirchenpatronin sowie das Bild der Heiligen Sippe darüber. Die aufgesetzten, lüsterfarben gefassten Blüten erscheinen von ferne wie funkelnde Edelsteine.

  • Bernhard Hoetger-Bauten in Bad Harzburg 08.11.2012 Cafe Winuwuk Märchenhaftes in der Elfenecke

    Märchenhaftes in der Elfenecke

    Ein Jahr lang suchte die Hotelierfamilie Kühn in ganz Deutschland nach einem schönen Haus, in dem sie Übernachtungen mit Frühstück anbieten wollte. Angekommen in Bad Harzburg, schlossen die Kühns das Café Winuwuk sofort in ihr Herz.

  • Der Golf von Neapel als Miniaturausgabe 08.11.2012 Lady Hamilton und der Vesuv von Wörlitz Lady Hamilton und der Vesuv von Wörlitz

    Lady Hamilton und der Vesuv von Wörlitz

    An ihm kam keiner vorbei. Wer im 18. Jahrhundert Italien bereiste, durfte den Vesuv nicht auslassen. Den berühmten Vulkan am Golf von Neapel zu besteigen oder wenigstens mit eigenen Augen zu sehen, war jungen Aristokraten und zunehmend auch Bildungsbürgern aus Deutschland, England oder Frankreich nicht weniger wichtig als die Kunst- und Kulturschätze des Landes.

  • Das Bildprogramm am Kaiserdom von Königslutter 08.11.2012 Ein Jagdfries gibt Rätsel auf Ein Jagdfries gibt Rätsel auf

    Ein Jagdfries gibt Rätsel auf

    Hilflos liegt der Jäger am Boden. Zwei Hasen haben ihm die Beine gefesselt. Seine Hände und Arme mit ihren Pfoten fixierend, zurren sie mit den Zähnen einen Strick um die Handgelenke des Opfers. Jahrzehnte rätselte man über die Deutung dieser ungewöhnlichen Darstellung an der ehemaligen Benediktinerklosterkirche von Königslutter.

  • Die flämischen Affenteppiche von Arnstadt 08.11.2012 Der Affe als Höfling Der Affe als Höfling

    Der Affe als Höfling

    Graf Günther XLI. von Schwarzburg wünschte ein prächtiges Fest. Seinen Gästen sollte es an nichts fehlen, besonders nicht an kulinarischen Köstlichkeiten: Kannen und Krüge, gefüllt mit Wein und Bier, standen bereit, frisch erlegte Wildschweine, Rehe und Fasane, Tauben und Hasen wurden auf großen Platten und kostbaren Tellern serviert. Noch viele Vergnügungen wie Jagd, Tanz und Theater hatte der Gastgeber vorgesehen. Die Stimmung der Hofgesellschaft war bestens - so wie es die flämischen Affenteppiche von 1559 zeigen, die die Festräume des Grafen schmückten.

  • Alfelds Lateinschule wird 400 Jahre alt 08.11.2012 Die mystische Treppe Die mystische Treppe

    Die mystische Treppe

    Schade: Die Lateinschule in Alfeld an der Leine aus dem Jahr 1610 ist schon lange keine Schule mehr.

  • Die ehem. Pathologie in Hamburg-Eppendorf 08.11.2012 Nachschub aus Übersee Nachschub aus Übersee

    Nachschub aus Übersee

    Sie galt als Ort der Wahrheit: Die Pathologie des Universitätsklinikums Eppendorf in Hamburg war gefürchtet. Nicht so sehr bei den Patienten, die kamen im Normalfall nicht mit ihr in Kontakt, vielmehr bei den praktizierenden Medizinern. Jeden Mittag nämlich mussten Ärzte, deren Patient gestorben war, in den kleinen Hörsaal des Instituts treten.

  • Die Wilden Menschen der Pirnaer Marienkirche 08.11.2012 Der Teufel steckt im Detail Der Teufel steckt im Detail

    Der Teufel steckt im Detail

    Wer hat nicht das Bild von Tarzan im Kopf, wie er sich nach einem markerschütternden Schrei an ­einer Liane durch den Dschungel schwingt? Der wilde, aber gutmütige Mann im Lendenschurz, der erst nach und nach das Sprechen von seiner Freundin Jane erlernt, ist für viele der Inbegriff des Urmenschen. Er lebt in der Natur und befindet sich in einem paradiesisch-unschuldigen Gemütszustand.

  • Nur wenige Kioske überlebten die 50er Jahre 08.11.2012 Milch vom Fliegenpilz Milch vom Fliegenpilz

    Milch vom Fliegenpilz

    Die Signalwirkung ist ihm nicht abzusprechen: Schon kleine Kinder lernen schnell, im Wald einen Fliegenpilz zu erkennen und sich tunlichst von ihm fernzuhalten. Dass ausgerechnet einer der giftigsten Vertreter seiner Art in den fünfziger Jahren zum Konsum gesunder Milchprodukte anregen sollte, war kein Widerspruch.

  • Die transportable Raumerweiterungshalle 08.11.2012 Die Raumerweiterungshalle Feiern in der Ziehharmonika

    Feiern in der Ziehharmonika

    Die Idee von einem Gebäude, das gleichzeitig als Eisdiele, als Postamt, als Hotel, als Turbinenhaus, Pumpstation, Lichtspielhaus, Dorfbad oder gar als Kirche genutzt werden kann, klingt utopisch.

  • Karolingische Malereien im Kloster Corvey 08.11.2012 Odysseus in der Kirche Odysseus in der Kirche

    Odysseus in der Kirche

    Wer kennt ihn nicht: Odysseus, den getriebenen Helden des Homer zugeschriebenen Epos "Odyssee"? Den König Ithakas, der am Troianischen Krieg teilnimmt und dessen Rückkehr sich zu einer jahrelangen Irrfahrt entwickelt, in der er alle Gefahren und Verlockungen mutig, schlau, wortgewandt und von den Göttern geprüft übersteht.

  • Die Wunderkammer in Halle 08.11.2012 Gründlers Kuriositätenschau Gründlers Kuriositätenschau

    Gründlers Kuriositätenschau

    Nichts ist wohl spannender für Kinder, als in der Spielkiste der Freunde zu stöbern. Was es dort alles zu entdecken gibt: eine Holzente mit Lederfüßen, einen getrockneten Ast, ein Smarties-Fernrohr, weiter unten Wäscheklammern, Kastanien vom vergangenen Herbst und auf dem Boden ein Katzenkalender aus der Apotheke.

  • Wie Lourdesgrotten nach Westfalen kamen 08.11.2012 Lourdesgrotten Im Gepäck die Mutter Gottes

    Im Gepäck die Mutter Gottes

    Als Catherine Latapie ihre rechte Hand in das Quellwasser tauchte und wieder herauszog, war sie nicht mehr verkrümmt. In Windeseile verbreitete sich 1858 die Kunde von der wundersamen Heilung von Lourdes. Es war die erste von 67 Heilungswundern, die die katholische Kirche bislang dort anerkannte. Insgesamt soll es bis heute rund 30.000 Heilungen gegeben haben, 7.000 davon wurden dokumentiert.

  • Jona, der Wal und die Auferstehung 08.11.2012 Marias Rippe Marias Rippe

    Marias Rippe

    Staatsbesuche gehörten ein halbes Jahrhundert lang zum Bonner Alltag. Doch weder Königin Elisabeth II. noch John F. Kennedy oder Leonid Breshnew haben so viel Aufsehen erregt wie ein Beluga-Wal. Er hatte sich in den Rhein verirrt und beglückte die Bonner im Juni 1966 mehrere Tage mit seiner Anwesenheit. Immer schon haben diese friedlichen Meeressäuger aufgrund ihrer Größe eine ganz besondere Faszination ausgeübt, immer wieder wurden sie zu Motiven in Kunst und Literatur. Vor allem die alttestamentliche Geschichte des Propheten Jona regt bis heute zu phantasievollen Darstellungen an.

© 2023 Deutsche Stiftung Denkmalschutz • Monumente Online • Schlegelstraße 1 • 53113 Bonn