Städte und Ensembles - Ein Denkmal steht
selten allein. Bauwerke, Straßen und Plätze bestimmen das Gesicht von Dörfern
und Städten. Renaissance und Barock brachten streng symmetrische Pläne hervor,
bei denen schon der Grundriss einer Stadt Schönheit und Regelhaftigkeit
verspricht. In anderen Epochen galten unterschiedliche Prinzipien.
In den nächsten Jahren entstehen in Deutschland einige JVA-Neubauten: Die alten Gefängnisse aus dem 19. Jahrhundert, bis heute genutzt, werden dann leerstehen. Was passiert mit diesen Denkmalen?
Solche Bilder (Schloss Pillnitz im Juni 2013) möchte niemand sehen – und doch wird sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz auch in Zukunft mit beschädigten Denkmalen nach Wetter- und anderen Katastrophen beschäftigen müssen. Für die Nothilfe wollen wir finanzielle Rücklagen schaffen und bitten Sie, uns zu unterstützen.
Von der ursprünglichen Bezeichnung "Joghetborn", Jungbrunnen, kommt der Ausdruck "Jödebrunnen". Angesichts des nahezu quadratischen Beckens mit dem einladend klaren Wasser könnte man meinen, dass es sich um eine Art mittelalterliche Badeanstalt handelte, die Gesundheit und ein langes Leben versprach. Weit gefehlt.
In Friedrichshafen am Bodensee lädt eine 150 Meter lange Uferpromenade zum Flanieren ein. Sie endet in der Nähe des Schlösschens Monplaisir an der süd-östlichsten Ecke des Schlossgartens auf einem gusseisernen Steg, der wie ein Balkon in den See hineinragt. Er wird wegen des grandiosen See- und Bergpanoramas, das man von dort genießen kann, gerne besucht.
Seine Gestaltungsfunktion als point de vue ist heute ohne Erklärung nicht mehr zu erkennen. Dass er zurecht als großartigste Brunnenanlage der Elbmetropole Dresden gilt, dafür umso mehr. Diesem Umstand hat der Neptunbrunnen auf dem Gelände des Krankenhauses Dresden-Friedrichstadt zu verdanken, dass er von 2007 bis 2013 umfassend restauriert wurde - obwohl die barocke Brunnenanlage aufgrund seiner weniger prominenten Lage als Geheimtipp gehandelt wird.
Vor 300 Jahren wurde Karlsruhe als markgräfliche Residenzstadt gegründet. Der barocke Radialplan definierte das Schloss als absolutistisches Zentrum. In der Geschichte der Idealstädte blieb der Grundriss mustergültig.
Am Hang des Schwarzwaldstädtchens steht der der "Lange", Arrestturm und zugleich der einzig erhaltene Turm der mittelalterlichen Stadtbefestigung.
In der Kölner Südstadt steht ein Überbleibsel der größten mittelalterlichen Stadtmauer diesseits der Alpen. Einst patrouillierten in der Ulrepforte die Stadtsoldaten. Heute residiert hier einer der ältesten Karnevalsvereine Kölns.
Der hessische Landgraf Carl ließ die kleine barocke Stadt Bad Karlshafen aus wirtschaftspolitischen Gründen im äußersten Norden seines Territoriums errichten. Er wollte Hessen damit über Wasserwege an die Nordsee anbinden und den Zoll in Hannoversch Mündenen durch einen Kanal nach Kassel umgehen.
Kurfürst Carl Theodor war kein Mann des Militärs, sondern ein kunstsinniger, musisch begabter und den Wissenschaften zugetaner Monarch. Er war Wittelsbacher und gehörte damit einer der ältesten und einflussreichsten Dynastien in Europa an, aus der 600 Jahre lang die bayerischen und pfälzischen Herrscher hervorgingen.
Einen "Sprung über die Elbe" wollten die Stadtplaner wagen, als sie die Internationale Bauausstellung Hamburg (IBA) 2006 starteten. Denn die Stadtteile Veddel, Wilhelmsburg und Harburg, auf die sich dieses Instrument zur Stadtentwicklung erstreckt, liegen zwar nur wenige S-Bahn-Stationen vom Hamburger Zentrum entfernt. Doch kaum ein Bewohner Blankeneses oder anderer Nobelstadtteile hat sich je dorthin verirrt. Im März 2013 wurden die meisten Projekte präsentiert.
Vor 60 Jahren wurde Chemnitz auf Beschluss der DDR-Regierung in Karl-Marx-Stadt umbenannt. Das ist heute im doppelten Sinn Geschichte: Der Tag jährt sich, aber gefeiert wird er nicht mehr. Denn in der Volksabstimmung vom 23. April 1990 - noch vor der Wiedervereinigung Deutschlands - wurde die Entscheidung zurückgenommen. 76 Prozent der Bürger wünschten sich den alten Namen Chemnitz für ihre Stadt zurück.
Kulturhäuser spielten eine zentrale Rolle im Leben der DDR-Bürger - teils aus Zwang, teils freiwillig. Wie so vieles war auch die Freizeitgestaltung meist nicht der eigenen Entscheidung überlassen. Trotzdem hat mancher die Veranstaltungen und Feiern in den Kulturhäusern in schöner Erinnerung. Aber eben nicht alle. Bei der Behandlung der Gebäude als Denkmale gibt es deshalb Vorbehalte. Dennoch gilt es, die Kulturhäuser zu bewahren, weil sie einen wichtigen Teil der DDR-Geschichte darstellen.
Es begann mit einem 80. Geburtstag. Die Jubilarin, Dr. Susanne Kauffmann-Kramer, lud im Frühjahr 2011 Familienangehörige und Freunde zu einem mehrtägigen Besuch in ihre Heimatstadt Quedlinburg ein. Vor allem die jüngere Generation sollte die Wurzeln der seit 1680 dort ansässigen, weit verzweigten Verwandtschaft kennenlernen.
Der Körnerplatz in Dresden ist Geschäfts- und Verkehrsmittelpunkt mit großer historischer Tradition am Kopf der denkmalgeschützten Elbbrücke "Blaues Wunder". Er wurde nach Christian Gottfried Körner (1756-1831) benannt, der 1783 nach Dresden kam.
"Denkmal braucht Hilfe!" steht in großen Lettern auf einem Banner. An der südwestlichen Stützmauer des Darmstädter Paulusplatzes gemahnt es an die notwendige Sanierung des Areals. Zudem zeigt eine Fotomontage, welche Pracht die repräsentative Treppe zum Vorplatz der ehemaligen Landeshypothekenbank einst besaß und wie sie wieder aussehen könnte.
Als "Aushängeschild" der Bauhausbewegung plante Walter Gropius die Meisterhaussiedlung in Dessau. Sie avancierte durch die anhaltende Wirkung der Werbefotografien von Lucia Moholy zu einer Ikone der Moderne. Während diese als (Vor-)Bilder den westlichen Architekten vor Augen standen, wurden die weitgehend unzugänglichen Originale während der DDR-Zeit vernachlässigt und immer unansehnlicher. Nach 1989 ergab sich die Gelegenheit, die Wirklichkeit wieder dem Bild anzugleichen, das man sich von ihr gemacht hatte.
Wenn sich die abendliche Dämmerung über den Berliner Stadtteil Charlottenburg legt, nimmt man hier und da ein leises Zischen wahr: Zwischen Schloss und Lietzensee zünden die Glühstrümpfe der historischen Gaslaternen - jede von ihnen individuell, durch einen solarbetriebenen Miniatursensor gesteuert. Ihr hellgelber Schein breitet sich sternenförmig aus und taucht die meist um 1900 entstandenen Fassaden in sanftes Licht.
"Endlich gelangten wir auf den Ilsenstein. Das ist ein ungeheurer Granitfelsen, der sich lang und keck aus der Tiefe erhebt. Von drei Seiten umschließen ihn die hohen, waldbedeckten Berge, aber die Vierte, die Nordseite, ist frei, und hier schaut man das unten liegende Ilsenburg und die Ilse, weit hinab ins niedere Land", schrieb Heinrich Heine in seinem 1826 veröffentlichten Band "Die Harzreise". Ohne es eigens zu erwähnen, hat er von dem Felsen aus auch das Ilsenburger Kloster betrachtet, das vor beinahe 1.000 Jahren hoch über dem Tal des Flüsschens Ilse errichtet wurde.
Die geflügelten Darstellungen von Engel, Ochse, Löwe und Adler gelten von jeher als Symbole der vier Evangelisten, werden ihnen aber erst seit dem 4. Jahrhundert zugeordnet. Ihre Wurzeln haben die vier Tiere in den Visionen des Propheten Hesekiel, wie er sie in den Versen 4 - 10 des 1. Kapitels beschreibt.
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