Öffentliche Bauten - Theater, Bibliotheken, Rathäuser und Bürotürme prägen das Gesicht unserer Städte. Einige von ihnen wurden über ihren historischen Wert hinaus zu Wahrzeichen. Räume, die allen offen stehen, sind im besten Sinne Spiegel der Gesellschaft.

  • In Frankfurt (Oder) beeindruckt das neue Justizzentrum 08.11.2012 Zeitschichten der Rechtsästhetik Zeitschichten der Rechtsästhetik

    Zeitschichten der Rechtsästhetik

    Die Staatsanwaltschaft in Frankfurt (Oder) hatte im vergangenen Sommer alle Hände voll zu tun. Der große Behördenumzug - vom Oderturm in das Gebäude des ehemaligen Amtsgerichts von 1933 - brachte rund 5.500 laufende Meter Akten und 200 Kubikmeter Regale in Bewegung. Doch die Mühe lohnte sich. Nach drei Jahren Leerstand und anschließendem Umbau bezog die Staatsanwaltschaft mit dem Amtsgericht ein wahres Schmuckstück des Neuen Bauens in Brandenburg - und eines der wenigen erhaltenen Architekturbeispiele preußischer Gerichtsbarkeit aus der Weimarer Republik.

  • Eine kleine Geschichte der Leipziger Messe 08.11.2012 Merkurs göttliche Gefilde Merkurs göttliche Gefilde

    Merkurs göttliche Gefilde

    Nicht die Gelehrsamkeit allein muß, Leipzig, dein Gelücke seyn. Mein Handel, den ich hier beständig pflanze, verschaffet dir das meiste Theil zu deinem Glanze!"

  • Das Augustiner-Kloster in Erfurt 08.11.2012 Der Tag begann nach Mitternacht Der Tag begann nach Mitternacht

    Der Tag begann nach Mitternacht

    Groß war die Enttäuschung, als Martin Luther 1510 nach beschwerlicher Reise in Rom eintraf. Keine überwältigende Hingabe und Erleuchtung erfasste den Wallfahrer mit dienstlichem Auftrag im Epizentrum der christlichen Kirche, sondern purer Schrecken und Ekel angesichts der durchaus weltlichen Zustände in der klerikalen Welt. Enttäuscht kehrte er diesem Hort der fleischlichen Sünden und der feilgebotenen Ablässe den Rücken und machte sich zurück in Richtung Heimat.

  • Wie türkischer Rokoko nach Dresden kam 08.11.2012 Verpackt, Vergessen, Wiederentdeckt Verpackt, Vergessen, Wiederentdeckt

    Verpackt, Vergessen, Wiederentdeckt

    Marokkanische Teetabletts, Wasserpfeifen und Brettspiele aus Tunesien, persische Duftlämpchen und indische Kissen verwandeln heutzutage viele Privatgärten in ein romantisches Idyll. Kaum ein Mode- oder Einrichtungsmagazin mag auf das Ambiente des "oriental style" verzichten, das jeder kühlen Großstadtwohnung einen Hauch Fernweh verleiht. Dieses Domestizieren von Dingen aus anderen Kulturkreisen ist nichts Neues. Doch manchmal sind die Wege der Souvenirs aus dem "Orient" recht verschlungen.

  • Die flämischen Affenteppiche von Arnstadt 08.11.2012 Der Affe als Höfling Der Affe als Höfling

    Der Affe als Höfling

    Graf Günther XLI. von Schwarzburg wünschte ein prächtiges Fest. Seinen Gästen sollte es an nichts fehlen, besonders nicht an kulinarischen Köstlichkeiten: Kannen und Krüge, gefüllt mit Wein und Bier, standen bereit, frisch erlegte Wildschweine, Rehe und Fasane, Tauben und Hasen wurden auf großen Platten und kostbaren Tellern serviert. Noch viele Vergnügungen wie Jagd, Tanz und Theater hatte der Gastgeber vorgesehen. Die Stimmung der Hofgesellschaft war bestens - so wie es die flämischen Affenteppiche von 1559 zeigen, die die Festräume des Grafen schmückten.

  • Alfelds Lateinschule wird 400 Jahre alt 08.11.2012 Die mystische Treppe Die mystische Treppe

    Die mystische Treppe

    Schade: Die Lateinschule in Alfeld an der Leine aus dem Jahr 1610 ist schon lange keine Schule mehr.

  • Zur Entstehung botanischer Gärten 08.11.2012 Eine Muskatnuss an der Uhr Eine Muskatnuss an der Uhr

    Eine Muskatnuss an der Uhr

    Im letzten Jahr wurden zwei denkmalgeschützte Tropenhäuser nach mehreren Jahren der Restaurierung wiedereröffnet: Grund genug für uns, einmal der Entstehung botanischer Gärten in Deutschland nachzugehen.

  • Wann Bücher zerfallen und wie man sie erhalten kann 08.11.2012 Mal zerlesen, mal zerfressen Mal zerlesen, mal zerfressen

    Mal zerlesen, mal zerfressen

    Gnadenlos fressen sie sich durch die Zeilen, vernichten Buchstabe um Buchstabe der wertvollen Handschrift aus dem 14. Jahrhundert. Wo einmal lateinische Gedichte zu lesen waren, erscheinen jetzt nur noch dunkle Flecken. An den Rändern sind die Blätter schon bedrohlich ausgefranst. Die Schädlinge machen auch vor dem Einband nicht halt, tun sich gütlich an Leder und Leim und greifen den hölzernen Buchdeckel an.

  • Die Böhms erneuern den Sakralbau 08.11.2012 Böhm-Architektur Gott wohnt auch im Beton

    Gott wohnt auch im Beton

    "Der Vater erhebe seinen Sohn zum Mitbesitzer,er lasse ihn mitbauen, - pflanzen und erlaube ihm,wie sich selbst, eine unschädliche Willkür.Eine Tätigkeit lässt sich in die andre verweben,keine an die andre anstückeln. Ein junger Zweig verbindetsich mit einem alten Stamme gar leicht und gern,an den kein erwachsener Ast mehr anzufügen ist." Johann Wolfgang von Goethe,Die Wahlverwandtschaften, 1809

  • Der Gartensaal der Potsdamer Dortuschule wird restauriert 08.11.2012 Ein Blumenbukett fürs Jubiläum Ein Blumenbukett fürs Jubiläum

    Ein Blumenbukett fürs Jubiläum

    Neugierig schlüpft die 10-Jährige durch die Tür und schlendert mit einem stolzen Lächeln auf den Lippen durch den Raum. "Der Saal ist so schön, besonders die Decke mit den vielen, großen Blumen. Das hier ist nämlich meine Schule!" Sagt sie und flitzt die Treppe hoch.

  • Das Mariengymnasium in Jever hütet eine bedeutende Bibliothek 08.11.2012 Ostfriesland ist ein Bücherland Ostfriesland ist ein Bücherland

    Ostfriesland ist ein Bücherland

    Es dürfte Sie etwas erstaunen, aber Ostfriesland ist, zumindest historisch gesehen, ein Bücherland." So beginnt ein Brief vom 12. September 2007 an die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), verfasst von Hermann Schiefer, einem engagierten Denkmalpfleger am Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege.

  • Eine kleine Kulturgeschichte des Warenhauses 08.11.2012 Licht und Leute Licht und Leute

    Licht und Leute

    Langsam nähern sich am 23. Januar 1910 drei Automobile dem Warenhaus Wertheim in der Leipziger Straße. Kaiser Wilhelm II. und seine Frau Auguste Viktoria möchten dem berühmten Konsumtempel in Berlin einen Besuch abstatten. "Gleich zu Anfang warf der Kaiser einen Blick in den großen Lichthof mit den ersten beiden Brücken und war sichtlich erstaunt über den Bau", notiert Georg Wertheim in sein Tagebuch. Stolz führt er die hohen Gäste durch das prächtige Haus, zeigt ihnen die Abteilung mit den Antiquitäten, das Palmenhaus und den riesigen Saal, der mit Onyxplatten verkleidet ist.

  • Das Zittauer Stadtbad ist restauriert 08.11.2012 Im Fluss der Zeit Im Fluss der Zeit

    Im Fluss der Zeit

    In Zittau bleiben die Dinge im Fluss: In diesem Monat hat die Stadt ihren Bürgern den frisch restaurierten und um einen Glas-Stahlbau erweiterten Badetempel am Töpferberg wieder für rundum entspannende Besuche zur Verfügung gestellt.

  • Nicht immer fiel das Geradestehen in der Werderschen Wachtelburg leicht 08.11.2012 Fünf Zentimeter aus dem Lot Fünf Zentimeter aus dem Lot

    Fünf Zentimeter aus dem Lot

    Die Geschichte der Stadt Werder an der Havel scheint eine Geschichte des Alkohols zu sein: Berühmt-berüchtigt ist seit 1879 das jährliche Baumblütenfest im Mai, das wegen des beliebten, aber oft unterschätzten Obstweins romantischer klingt, als es meist ist. Vor über 700 Jahren hatten außerdem Zisterzienser den klassischen Weinanbau an der Havel eingeführt. Zwar brachte der märkische Frost die Rebstücke in manchen Wintern zum Erfrieren, aber heute wird wieder - nach einer hundertjährigen Kelterpause - Wein erzeugt. Die Trauben wachsen auf dem Wachtelberg, einer Kuppe auf dem Höhenzug westlich der Stadt Werder.

  • Über den Umgang mit jungen Denkmalen 08.11.2012 Meilensteine der Demokratie Meilensteine der Demokratie

    Meilensteine der Demokratie

    Die gute Stube der Stadt ist in die Jahre gekommen. Es wird darüber nachgedacht, sie vollkommen umzugestalten, obwohl es sich um eines der wenigen international gewürdigten Gesamtkunstwerke der Nachkriegszeit in Deutschland handelt. Manche sprechen gar von Abriss.

  • Die ehem. Pathologie in Hamburg-Eppendorf 08.11.2012 Nachschub aus Übersee Nachschub aus Übersee

    Nachschub aus Übersee

    Sie galt als Ort der Wahrheit: Die Pathologie des Universitätsklinikums Eppendorf in Hamburg war gefürchtet. Nicht so sehr bei den Patienten, die kamen im Normalfall nicht mit ihr in Kontakt, vielmehr bei den praktizierenden Medizinern. Jeden Mittag nämlich mussten Ärzte, deren Patient gestorben war, in den kleinen Hörsaal des Instituts treten.

  • Das Heinz’sche Haus in Bernkastel-Kues 08.11.2012 Artenschutz für Katzenköpfe Artenschutz für Katzenköpfe

    Artenschutz für Katzenköpfe

    Furchterregend blicken die Katzen drein, gebändigt nur durch einen Ring im Maul - die hölzernen Stützbalken tragen sie offenbar mit wenig Fassung. Solch aufwendige Schnitzereien sind am sogenannten Heinz'schen Haus in Bernkastel-Kues zu finden. Laut Inschrift steht es schon seit 1583 am Marktplatz und gehört damit zu den ältesten Fachwerkbauten in dem Moselstädtchen, das reich gesegnet ist mit prächtig verzierten Häusern aus dem 16. und 17. Jahrhundert.

  • Monumente besichtigte den Amtssitz des Bundespräsidenten 08.11.2012 Deutschlands erste Adresse Deutschlands erste Adresse

    Deutschlands erste Adresse

    Die fünfjährige Amtszeit von Bundespräsident Horst Köhler endet in diesem Jahr. Wenn die 13. Bundesversammlung am 23. Mai 2009 ein neues Staatsoberhaupt wählt, wird er, neben der Hochschulprofessorin Gesine Schwan und dem Schauspieler Peter Sodann, erneut kandidieren. 2006 bezog der Schirmherr der Deutschen Stiftung Denkmalschutz seinen damals frisch sanierten Amtssitz.

  • Burscheids Badehaus ist jetzt Kulturzentrum 08.11.2012 Träume in der Badewanne Träume in der Badewanne

    Träume in der Badewanne

    Eine halbe Stunde lang für vierzig Pfennige warm duschen - an diese "rosigen" Zeiten können sich noch viele in und um Burscheid im Bergischen Land erinnern. 1914 leistete sich die Stadt im Zeichen der Volkshygiene und allgemeinen Gesundheitsvorsorge - seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein großes soziales Thema - eine "Städtische Badeanstalt". Geplant wurde sie vom Architekten Willy Esser aus Viersen, der sich bereits 1906 mit dem dortigen Stadtbad, das ebenfalls ein Förderprojekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ist, einen Namen gemacht hatte.

  • Nur wenige Kioske überlebten die 50er Jahre 08.11.2012 Milch vom Fliegenpilz Milch vom Fliegenpilz

    Milch vom Fliegenpilz

    Die Signalwirkung ist ihm nicht abzusprechen: Schon kleine Kinder lernen schnell, im Wald einen Fliegenpilz zu erkennen und sich tunlichst von ihm fernzuhalten. Dass ausgerechnet einer der giftigsten Vertreter seiner Art in den fünfziger Jahren zum Konsum gesunder Milchprodukte anregen sollte, war kein Widerspruch.

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