Denkmalarten Kleine und große Kirchen Schlösser und Burgen Wohnhäuser und Siedlungen Öffentliche Bauten Städte und Ensembles Menschen für Monumente Menschen für Denkmale Ausgabe Nummer August Jahr 2025

40 Jahre, die verbinden

Tragende Rolle im Denkmalschutz

Denkmalschutz hat noch immer keinen leichten Stand: Wenn er ins Bewusstsein von Politik und Medien gerät, dann oft, weil er stört. Dabei gibt es unzählige Beispiele für gelungene Rettungen historischer Bausubstanz, die motivierten Menschen zu verdanken ist. Mittendrin seit 40 Jahren: die Deutsche Stiftung Denkmalschutz.

Im Generalshotel auf dem Berliner Flughafen Schönefeld wird sich niemand mehr treffen. Über die steinerne Nepomukbrücke in Rech wird niemand mehr die Ahr queren. In Düsseldorf wird das typische Licht der Gaslaternen vermisst und die Tage der Hamburger Köhlbrandbrücke sind gezählt. Beinahe täglich verschwindet ein Denkmal. Manchmal laut, manchmal leise und unbemerkt. Unbemerkt von einer Öffentlichkeit, die sich oft nicht interessiert und Denkmalschutz lästig findet. Kommunen lassen sich einwickeln von Investoren, die mit ihren Entwürfen für Neubauten gleich auch Entwürfe für ein ganz neues Leben mitliefern. Botschaft: Denkmale sind rückwärtsgewandt, teuer und lästig, Neubau ist das Versprechen für eine bessere Zukunft.


Manch ein Abrissverfahren kann jedoch gestoppt werden. Die Ertüchtigung des vorhandenen Bestandes interessiert zunehmend nicht mehr nur Architekten, Städteplaner und Nostalgiker. Wie wertvoll die Erhaltung bestehender Bauten als klimaschonende Ressource ist, ist nicht mehr nur eine gefühlte Wahrheit, sondern durch zahlreiche Studien belegt. 

Verschiedene Aktuere haben sich zusammengeschlossen und kämpfen gemeinsam gegen den Abriss des Finanzamtes in Saarbücken.
© Mona Schrempf
Verschiedene Aktuere haben sich zusammengeschlossen und kämpfen gemeinsam gegen den Abriss des Finanzamtes in Saarbücken.

Nicht verifizierbar hingegen ist der von Kulturpessimisten oft geäußerte Vorwurf, Kinder und Jugendliche hätten keine Ahnung von Geschichte. Sie seien desinteressiert. Ein Teufelskreis – wie aber sollen sich junge Menschen für Historisches begeistern und Halt auch in ihrer Vergangenheit suchen, wenn sie nichts Altes sehen, fühlen oder erleben können?


Mehr Rückhalt für Denkmale


Ein Hoch also auf den Denkmalschutz, den Schutz von Bauten und Anlagen über und unter der Erde, schön oder nicht schön – in jedem Fall authentisch und unwiederbringlich. Denn der Spruch „was weg ist, ist weg“ offenbart sich oft erst in der Rückschau als gefährlich flapsig und unreflektiert. Und richtig gefährlich wird es, wenn die öffentliche Hand mit schlechtem Beispiel vorangeht, wenn jedes Jahr mehr Einzigartiges aus dem geschützten Bestand entfernt als neu aufgenommen wird, weil damit das Vertrauen der Bürger in die Rechtsstaatlichkeit sinkt.

Gerade engagierte Bürger sind oft frustriert, wie viel Denkmalsubstanz unnötigerweise und politisch flankiert verloren geht. Ein Beispiel von unendlich vielen: das ehemalige Finanzamt in Saarbrücken, dessen ästhetischer Denkmalwert sich nicht unmittelbar erschließt.

„Erst wurde die wirtschaftliche Situation für Investoren als nicht zumutbar erklärt, dann wurde der Denkmalschutz ausgehebelt“, sagt Professor Markus Otto, Städtebauer und Architekt in Saarbrücken. „Die Regierung stellt sich über das Gesetz.“ Indem er und seine Mitstreiter für das Finanzamt Menschen „jenseits der üblichen Verdächtigen“ mobilisierten, BUND also, Greenpeace, Fridays for Future und viele andere, erreichte er eine mediale Öffentlichkeit, sodass für das Denkmal wieder eine Chance besteht.


Otto hat sich und seine Expertise in den Dienst der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) gestellt. Als einer von bundesweit 85 ehrenamtlich tätigen Ortskuratoren repräsentiert er die Stiftung vor Ort, organisiert Vorträge, Führungen und viele weitere Veranstaltungen und unterstützt unter anderem auf diese Weise aktiv die Erhaltung von Denkmalen in seiner Region. „Heute braucht es viel Begleitkommunikation und Erklärung. Über welchen Zugang jemand zu Kultur und Denkmalschutz findet, ist für uns nicht entscheidend“, bestätigt Dr. Steffen Skudelny, DSD-Vorstand.


Ein Hoch deshalb auch auf die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die vor 40 Jahren von leidenschaftlichen Bürgern gegründet wurde. „Ich glaube, dass das bürgerschaftliche Engagement fundamental ist. Es ist großartig, dass sich das so erfolgreich stabilisieren und fortsetzen ließ“, sagt Professor Jörg Haspel, Vorsitzender des ehrenamtlich tätigen Stiftungsrats.

Professor Markus Otto ist ehrenamtlicher Ortskurator der DSD. Mit Mitstreitern aus unterschiedlichen Bereichen kämpft er dafür, das ehemalige Finanzamt in Saarbrücken von 1949/1952 zu erhalten.
© Roland Rossner /DSD
Professor Markus Otto ist ehrenamtlicher Ortskurator der DSD. Mit Mitstreitern aus unterschiedlichen Bereichen kämpft er dafür, das ehemalige Finanzamt in Saarbrücken von 1949/1952 zu erhalten.
 

„Wir haben da ein richtiges Erfolgsmodell kreiert. Und ich hoffe, dass wir das in den nächsten 40 Jahren nicht nur fortsetzen, sondern noch verstärken können. Dieses Miteinander von staatlicher Denkmalpflege und bürgerschaftlichem Engagement wird immer wichtiger.“ Dass diese Hoffnung vielerorts erfüllt wird, beweisen unzählige Initiativen, die die DSD oft durch die Förderung einzelner Instandhaltungsmaßnahmen anzuschieben half. Wie in Penkun, einer sogenannten Landstadt mit etwa 1.900 Einwohnern, grenznah zu Polen gelegen. 

Das Schloss von Penkun mit seinem kleinen Museum und dem alten Speicher (rechts) wurde 1991bis 2001 mit Hilfe der DSD restauriert.
© Marlene Gawrisch
Das Schloss von Penkun mit seinem kleinen Museum und dem alten Speicher (rechts) wurde 1991bis 2001 mit Hilfe der DSD restauriert.

Antje Zibell ist die ehrenamtliche Bürgermeisterin und sie empfindet das dortige Schloss mit der gesamten Anlage „als Geschenk und als schöne Chance“. Das Renaissanceschloss selbst ist groß, nach langem Dornröschenschlaf baulich gesichert und als Aus­stellungsraum für die Regionalgeschichte genutzt. Von 1991 bis 2001 hatte sich die DSD an den Arbeiten zur Sanierung der Außenhülle beteiligt.


Doch es gibt zahlreiche weitere Bauten auf dem Gelände, die nicht verfallen sollen, wie die alte Remise oder den historischen Speicher. Hier bringt sich die DSD aktiv ein, unterstützt die Erstellung eines Holzschutzgutachtens und kann über ihre treuhänderische Kurt und Gisela Bläsing-Stiftung die denkmalgerechte Sanierung und Nutzung des Speichers als Regionalmarkt fördern.

Die ehrenamtliche Bürgermeisterin von Penkun, Antje Zibell, mit Kindern und Jugend­lichen, die sie für ihr kulturelles Erbe begeistert.
© Marlene Gawrisch
Die ehrenamtliche Bürgermeisterin von Penkun, Antje Zibell, mit Kindern und Jugend­lichen, die sie für ihr kulturelles Erbe begeistert.
 

„Nur so haben wir als Kommune die Möglichkeit, die historischen Gebäude zu sanieren und zu nutzen“, freut sich Zibell über die Unterstützung von außerhalb Penkuns. „Wie anders wäre das mit einem privaten Investor.“ 


Der Bürgermeisterin ist nicht an einer Luxussanierung gelegen, sondern daran, Denkmale erlebbar zu machen – für Jung und Alt, als Treffpunkte für alle Generationen. Wo ginge das besser als bei einem Regionalmarkt, der wetterunabhängig da stattfindet, wo auch in der Vergangenheit Lebensmittel untergebracht waren, im alten Speicher?

Ein Ort, an dem sich alle Generationen treffen: das Schlossareal in Penkun, attraktiv zwischen Berlin und Ostseeküste gelegen. Bürgermeisterin Antje Zibell (3. v. r.), Nicole Rouenhoff (3. v. l.) und alle anderen haben verstanden, dass ihre Denkmale ein Schatz sind, den sie nächsten Generationen unbeschadet weitergeben wollen.
© Marlene Gawrisch
Ein Ort, an dem sich alle Generationen treffen: das Schlossareal in Penkun, attraktiv zwischen Berlin und Ostseeküste gelegen. Bürgermeisterin Antje Zibell (3. v. r.), Nicole Rouenhoff (3. v. l.) und alle anderen haben verstanden, dass ihre Denkmale ein Schatz sind, den sie nächsten Generationen unbeschadet weitergeben wollen.

Denkmale für alle Generationen


Lebensmitteleinkauf interessiert nun Kinder und Jugend­liche nicht allzu sehr. Antje Zibell hat jedoch gerade sie im Sinn, wenn sie mit Leidenschaft für die Erhaltung „ihrer“ Denkmale kämpft. Sie möchte, dass junge wie ältere Menschen Denkmalschutz nicht als etwas Elitäres wahrnehmen. Dass sie nicht auf die Idee kommen, historische Bauten müssten immer perfekt hergerichtet sein. Sie bringt schon Grundschulkinder ins Schloss und aufs Gelände, bindet sie ein bei den zahlreichen Veranstaltungen und Festen und vermittelt ihnen so das „ich kümmere mich mal“ als normal.


Das bestätigt Nicole Rouenhoff, keine Ur-Penkunerin, die es jedoch ebenso wichtig findet, dass schon Kinder wahrnehmen, wie schützenswert ihre gebaute Umgebung ist. Nicht nur, dass sie Geschichte besser verstehen, wenn sie sie vor Ort erleben. Sondern sie kommen – durch ihre Eltern, durch die Stadtgemeinschaft, durch die Feste, durch die positive Stimmung in Penkun – zu der Einsicht: „Warum sollen wir es verfallen lassen, wenn wir es doch einfach nutzen könnten?“ In ganz Penkun wissen sie: „Wir machen es für uns. Für unsere Stadt. Für uns und für die nächsten Generationen.“

 

Co-Autorin der VDI-Richtlinie 3817

Annette Liebeskind, Leiterin der Abteilung Denkmalförderung der DSD, wirkte im ehrenamtlichen Beirat der sogenannten VDI-Richtlinie 3817 mit.


Behandelt werden hier Denkmale und denkmalwerte Gebäude, bei denen ihre Expertise mit dem bundesweiten Blick auf Denkmale gefragt war.


Zielgruppe sind diejenigen, die sich als Eigentümer oder Bauherren, als Planer, Bauausführende, Verwalter oder auch als Sachverständige oder Juristen mit dem Thema Denkmal auseinandersetzen. Alle Belange des Denkmals werden von verschiedenen Seiten beleuchtet. Zudem werden praktische Hinweise gegeben, wobei der langfristige Erhalt im Fokus steht. Praktische Vorlagen und Hinweise zu weiterführender Literatur ergänzen das überblickhafte Werk.

© Alexandra Sell
 

Die vier Blätter im Einzelnen:


Blatt 1: Glossar mit allen wichtigen Begriffen, eine Einführung in das Thema Denkmalschutz und -pflege, Kurzerläuterungen zur Organisation, Finanzierung und vor allem Hinweise für die adäquate Planung

Blatt 2: Aspekte der Baukonstruktion von der Tragwerksplanung über Bauschäden, Raumklima, Bauphysik bis hin zur Barrierefreiheit

Blatt 3: Technische Gebäudeausrüstung – insofern besonders wichtig, als das Thema Denkmal mit seinen Besonderheiten üblicherweise nicht Teil der Ausbildung von Ingenieuren und Handwerkern ist

Blatt 4: Fragen des Facilitymanagements und der Gebäudeunterhaltung, auch bei Leerstand


Gut zu wissen: Richtlinien dieser Art werden bei juristischen Auseinandersetzungen zur Auslegung herangezogen. Sie gehören somit zu den anerkannten Regeln der Technik.


Auf etwas andere Weise erleben Jugendliche ihr kulturelles Erbe, wenn sie an denkmal aktiv teilnehmen, dem Schulprogramm der DSD. Auch bei ihnen muss möglicherweise erst ein Bewusstsein für ihre Nachbarschaft geschaffen werden. Selbst wenn diese Umgebung Wismar ist, UNESCO-Kulturerbe. „Das zu erkunden, macht Freude“, sagt Jürgen Michaelsen, der schon zehn denkmal aktiv-Projekte in der Großen Stadtschule in Wismar durchgeführt hat. „Wir erarbeiten uns den kulturell historischen und wirtschaftspolitischen Bezug und erkennen, wie unsere Bauten entstanden sind und wie sich die Stadt immer wieder verändert hat“, sagt er.


Als Lehrer sieht er sich in der Verantwortung, „für Nachhaltigkeit zu sensibilisieren, für unser Erbe ein Bewusstsein zu schaffen“. Ronja Strautz, ehemalige Schülerin an Michaelsens Schule, kann das deshalb besonders gut bestätigen, weil sie vor lauter Begeisterung gleich an drei Projekten teilgenommen hat. 

Diese zeigen bestens die ganze Bandbreite von Denkmalschutz: Es ging um so aktuelle Themen wie erneuerbare Energien und wie deren Gewinnung mit Denkmalschutz einhergehen kann. Konkret: Wie platziert man Windräder und Photovoltaikanlagen, dass sie Sichtachsen und Substanz nicht beeinträchtigen?


Für die Untersuchung vorreformatorischer Kirchen zum Lutherjahr 2017 interessierte sich sogar die chinesische Partnerschule, die sie in Peking besuchen durften. Michaelsen möchte auch in Ronjas drittem denkmal aktiv-Schuljahr ein Bewusstsein für die energetische Ertüchtigung von Denkmalen schaffen. Mit alter Bausubstanz und alten Archivalien wäre Ronja sonst wohl nicht in Berührung gekommen. „Ich sehe Wismar nun mit ganz anderen Augen“, sagt sie.


Im Übrigen hat sie auch Lübeck ganz anders sehen gelernt – nach dem Abi­tur entschied sie sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Denkmalpflege bei den Jugendbauhütten der DSD. Mara Wolter geht in die 10. Klasse und war im letzten Schuljahr Teilnehmerin der denkmal aktiv-AG. 

denkmal aktiv-Teilnehmer und ihr Lehrer Jürgen Michaelsen (4. v. l.) von der Großen Stadtschule Geschwister Scholl in Wismar bei ihrem Projekt Wasserturm mit Stadtmühle.
© Heiko Preller
denkmal aktiv-Teilnehmer und ihr Lehrer Jürgen Michaelsen (4. v. l.) von der Großen Stadtschule Geschwister Scholl in Wismar bei ihrem Projekt Wasserturm mit Stadtmühle.
 

„Vor meiner Teilnahme wusste ich, ehrlich gesagt, nicht einmal, welche Denkmäler es in Wismar überhaupt gibt“, erzählt sie. Nun hat auch sie erlebt, „wie wichtig die Arbeit der Denkmalpfleger ist und wie viel Engagement hinter dem Schutz und der Erhaltung unserer Denkmäler steckt.“


Für Mara kommt ein Beruf in diesem Bereich nicht infrage, aber den Respekt für Denkmale und die Menschen, die sie erhalten, den nimmt sie mit in ihr weiteres Leben. Damit ist für die Sache des Denkmalschutzes viel gewonnen. Denn wer sensibilisiert ist, wird Vernichtung und Verfall von gebauter Geschichte und ressourcenvernichtendem Abriss nicht ungerührt zusehen.

Welterbe verpflichtet: Wismarer Schüler von denkmal aktiv erarbeiten für jedes ihrer Projekte Präsentationen.
© Heiko Preller
Welterbe verpflichtet: Wismarer Schüler von denkmal aktiv erarbeiten für jedes ihrer Projekte Präsentationen.

Seit 40 Jahren hilft die DSD, unser kulturelles Erbe zu bewahren – auf vielfältige Weise, mit Jung und Alt an ihrer Seite, mit engagierten Bürgern, mit treuen Spendern und großzügigen Förderern. Gäbe es aber nicht vor Ort die oft hervorragende und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Behörden und Ämtern, wäre vieles so nicht möglich.


Vor allem dann, wenn es besonders schnell gehen muss, wie beispielsweise nach der Flutkatastrophe im Juli 2021 im Ahrtal. „Wir haben direkt alle betroffenen Denkmäler aufgesucht“, sagt Annette Willerscheid von der dortigen Unteren Denkmalschutzbehörde. Oft sei die Reaktion der Eigentümer gewesen: „Oh nein, jetzt kommt auch noch der Denkmalschutz! Wir haben schon genug Sorgen.“ Aber Willerscheid konnte auf die Förderungsmöglichkeiten der DSD verweisen und so den Betroffenen helfen.


Das macht die DSD zum signifikanten Ermöglicher im großen Netzwerk. Ideal, wenn es dann auch noch Menschen wie Willerscheid gibt, die gegen das oft schlechte Image des Denkmalschutzes ankämpfen: „Ich betrachte es als meine Aufgabe, quasi meine Mission, den Leuten die Angst vor dem Denkmalschutz zu nehmen.“

Ohne beherztes Eingreifen wäre hier nach der Flut 2021 ein Parkplatz entstanden:  Alte Synagoge in Dernau.
© Laura Haverkamp / DSD
Ohne beherztes Eingreifen wäre hier nach der Flut 2021 ein Parkplatz entstanden: Alte Synagoge in Dernau.

Das macht die DSD zum signifikanten Ermöglicher im großen Netzwerk. Ideal, wenn es dann auch noch Menschen wie Willerscheid gibt, die gegen das oft schlechte Image des Denkmalschutzes ankämpfen: „Ich betrachte es als meine Aufgabe, quasi meine Mission, den Leuten die Angst vor dem Denkmalschutz zu nehmen.“


Derzeit novellieren viele Landesgesetzgeber ihre Denkmalschutzgesetze (Denkmalschutz ist Ländersache!). In Mecklenburg-Vorpommern sollen im Zuge des Bürokratieabbaus, den man sich dort verordnet hat, Verfahren vereinfacht werden. Die zuständige Ministerin Bettina Martin hatte sich auch der Expertise der bundesweit tätigen DSD versichert und ihr den Entwurf zur Gesetzesänderung vorgelegt.


Dafür ist die DSD besonders dankbar, kann sie so doch ihre Beobachtungen aus allen Bundesländern in übergeordneten Empfehlungen zusammenführen. Wohlgemerkt: Sie kann lediglich beratend tätig sein. Denn, das wird oft verwechselt, die DSD ist eine privatrechtliche Stiftung, nicht etwa eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, initiiert und befördert von einer breiten Bürgerschaft.

 

Zum Jubiläum der Deutschen Stiftung Denkmalschutz kann man mit Stolz auf 40 Jahre zurückblicken. Und am besten gemeinsam aus den Erfolgen lernen, nicht nur auf das schauen, was vielleicht nicht optimal läuft. Denn die DSD mit ihren Unterstützern bildet ein stabiles Fundament für den Denkmalschutz oder, wie Stiftungsrats-vorsitzender Haspel sagt: „Das ist eine neue tragende Schicht.“

Verfall und Wunder zugleich: Eine sogenannte Kölner Decke in der Alten Synagoge in Dernau und Blick durch die zerstörte Fassade hindurch.
© Laura Haverkamp / DSD
Verfall und Wunder zugleich: Eine sogenannte Kölner Decke in der Alten Synagoge in Dernau und Blick durch die zerstörte Fassade hindurch.
Ohne die gute Zusammenarbeit von Unterer Denkmalbehörde und DSD-Jugendbauhütte wäre die Rettung der Alten Synagoge in Dernau nicht möglich gewesen.
© Roland Rossner / DSD
Ohne die gute Zusammenarbeit von Unterer Denkmalbehörde und DSD-Jugendbauhütte wäre die Rettung der Alten Synagoge in Dernau nicht möglich gewesen.
 

Alle, die sich – in welcher Position auch immer – als Ortskurator oder als Schülerin, als Bürgermeisterin oder als Lehrer, als Denkmalpflegerin bei einer Unteren Behörde, Vereinsmitglied, als Ministerin oder als Spender für unsere Denkmale starkmachen: Sie können sicher sein, dass sich ihr Engagement lohnt und dass sie nicht allein sind im Kampf gegen den schleichenden, oft fahrlässigen, gelegentlich politisch motivierten Denkmalverlust. „Sie alle sind Teil einer bürgerschaftlich getragenen Bewegung, die in den letzten Jahrzehnten entstanden ist“, sagt Skudelny. Sie alle bilden zusammen als Deutsche Stiftung Denkmalschutz das starke Fundament, das unsere Denkmale so dringend brauchen.


Julia Greipl


Die hier vorgestellten Initiativen werden von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz unterstützt:

Alte Synagoge

Hauptstraße 19

53507 Dernau

Wasserturm & Stadtmühle

Mühlengrube 27

23966 Wismar

Ehemaliges Finanzamt

Stadtgraben 2–4

66111 Saarbrücken

Schloss mit Speicher

Am Schlosshof 1

17328 Penkun

 

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Stabilität und Erfolg brauchen viele Bausteine: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ist gern die tragende Schicht, die solide Basis für alle jene, die sich in unterschiedlichsten Positionen und Konstellationen um den Erhalt unseres gebauten Erbes bemühen. Fenster und Türen lassen frischen Wind hinein und machen den Austausch möglich. Die Speicherwand in Penkun mit ihren verschiedenen Bausteinen und Schichten versinnbildlicht diese Idee besonders gut.
© Gerd Conens
Stabilität und Erfolg brauchen viele Bausteine: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ist gern die tragende Schicht, die solide Basis für alle jene, die sich in unterschiedlichsten Positionen und Konstellationen um den Erhalt unseres gebauten Erbes bemühen. Fenster und Türen lassen frischen Wind hinein und machen den Austausch möglich. Die Speicherwand in Penkun mit ihren verschiedenen Bausteinen und Schichten versinnbildlicht diese Idee besonders gut.
 

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