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Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt in diesem Jahr über 350 förderungswürdige Denkmale. MONUMENTE zeigt eine Auswahl.
Seit ihrer Gründung im Jahr 1985 setzt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) leidenschaftlich gegen den Abriss und fachmännisch für den Erhalt der gebauten Zeugen unserer Geschichte ein. Mit dem Förderprogramm 2025 führt die DSD ihre langjährige Tradition des Denkmalschutzes fort. Die Abteilung Denkmalförderung prüft jedes Jahr Hunderte von Anträgen engagierter Denkmalretter auf eine finanzielle Unterstützung. Die ehrenamtliche Wissenschaftliche Kommission, bestehend aus Experten der Architektur, Baugeschichte und Denkmalpflege aus dem ganzen Bundesgebiet, unterstützt sie dabei und prüft die fachliche Qualität der Anwärter. Dieser Austausch zwischen dem unabhängigen Gremium und der DSD objektiviert die Entscheidungen und unterstreicht das Bestreben, zeitgemäße und denkmalpflegerisch hochwertige Maßnahmen zu fördern. Dieses Jahr wird voraussichtlich wieder weit mehr als 350 denkmalgeschützten Objekten mit einer Förderung geholfen. Die Erfahrung zeigt erfreulicherweise, dass die DSD dank großzügiger Spenden und Zuwendungen vielen weiteren nachgerückten Denkmalen beistehen kann. Auch 2025 hofft die DSD, damit an die 600 Förderprojekte zu unterstützen. Helfen kann sie nur mit Ihrer Hilfe!
Svenja Brüggemann
Haus des Reichs mit Uhrenbrunnen, Bremen
Das sogenannte Haus des Reichs, in den 1920er Jahren als Kontorhaus und Verwaltung der Nordwolle errichtet, vereint Expressionismus und Art déco. Die Hofmitte ziert ein Springbrunnen mit figürlichen Darstellungen des Bauplastikers Richard Kuöhl – er wirkte am Hamburger Chilehaus mit, schuf aber auch Werke im Sinne der nationalsozialistischen Kunstideologie. Der mit den Architekten-Brüdern Eberhard und Hermann Gildemeister geschaffene Uhrenbrunnen ist restaurierungsbedürftig: Die Terrakottaelemente sind durch Sturm und Witterung beschädigt und werden denkmalgerecht wiederhergestellt.
Mikwe Worms, Rheinland-Pfalz
Die Mikwe aus dem 12. Jahrhundert zählt zu den ältesten Monumentalmikwen im aschkenasischen Judentum und war bis in die 1830er Jahre in Gebrauch. Nach einer Nutzung als Senkgrube und durch die Nationalsozialisten verwüstet, wurden ab 1957 Säulen und Fenstereinfassungen erneuert sowie der heutige Zugang hergestellt. 2016 wurde die Anlage wegen Sanierungsarbeiten gesperrt. Fünf Jahre später zählt der Synagogenkomplex als SchUM-Stätte zum UNESCO-Welterbe. Die DSD unterstützt die Wiederherstellung der Wasserführung und die Mauerwerksabdichtung.
Haus Stechow, Werder (Havel), Brandenburg
Das Wohnhaus Fischerstraße 22 auf der Insel Werder (Havel) ist 1829 errichtet worden. Mit seinem nahezu unveränderten Erscheinungsbild ist das Einzeldenkmal noch immer eines der schönsten Häuser der denkmalgeschützten Inselstadt. Allerdings kommen die historischen Biberschwanzziegel des Krüppelwalmdachs ins Rutschen. Die Besitzer, ein junges Paar mit Kindern, legen Wert auf die Reparatur und Wiederverwendung des historischen Materials, um das Wohnhaus nun nachhaltig und denkmalgerecht zu gestalten und zu erhalten.
St. Kunibert, Köln, Nordrhein-Westfalen
Die Farbverglasung von St. Kunibert in Köln entstand um 1220. Das Meisterwerk spätromanischer Glasmalerei gehört zum bedeutendsten mittelalterlichen Glasbestand Europas. Das Wurzel-Jesse-Fenster, ein zentrales Motiv im Chor der Kirche, zeigt die Verschränkung heilsgeschichtlicher Bildthemen mit typologischen Bezügen. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Fenster ausgebaut und nach dem Krieg doubliert. Sie wurden nach einer Sprungklebung mittels Acrylfolie zwischen zwei weitere Deckglasscheiben eingebettet. Die Kleber des sogenannten Jacobi-Verfahrens verspröden aber mittlerweile. Die von der DSD geförderte Restaurierung des Wurzel-Jesse-Fensters umfasst die Rückführung dieser Maßnahme, um die Fenster dauerhaft zu sichern. Zudem sollen ein Klimamonitoring eingerichtet und die Schutzverglasung vor den drei Chorobergadenfenstern mit Folie zum Schutz vor ultravioletter Strahlung erneuert werden.
Wilde Rose Keller, Bamberg, Bayern
Die komplette Architektur des Wilde Rose Kellers zeugt von der Entwicklung der seit Jahrhunderten währenden Bamberger Brauereitradition. Die Geschichte der Wilden Rose geht auf das Jahr 1794 zurück. Der Bühnenbau des Musikpavillons fällt mit seiner Fachwerkkonstruktion und den maurisch ornamentierten Stichbögen ins Auge. Das Fundament an der Rückseite ist aber nicht mehr tragfähig und weist starke Setzungsschäden auf. Eine unterirdische Abfangkonstruktion wird den Bau dauerhaft stabilisieren. Die DSD fördert die Restaurierung.
Seit dem Jahr 1991 berät die Wissenschaftliche Kommission (WK) die Deutsche Stiftung Denkmalschutz gutachterlich bei Förderanträgen. 2025 zählt das Gremium sechs versierte Fachleute: Neben Prof. Dr. Hans-Rudolf Meier (Vorsitzender), Prof. Dr. Claudia Marx (stellvertretende Vorsitzende), Dipl.-Ing. Barbara Ettinger-Brinckmann, Prof. Dr. Markus Harzenetter sind Ulrike Bach und Prof. Dr. Stefan Schweizer neu in der Kommission. Stefan Schweizer bringt als Kunsthistoriker und Wissenschaftlicher Vorstand der Stiftung Schloss und Park Benrath in Düsseldorf langjährige Expertise im Bereich der Gartendenkmalpflege ein. Ulrike Bach studierte Innenarchitektur und ist stellvertretende Vorsitzende der bundesweit agierenden Interessengemeinschaft Bauernhaus. Ihr Herz schlägt vor allem für die ländliche Baukultur.
Beide sind Vertraute in der Zusammenarbeit mit der DSD und teilen sich die Leidenschaft und das Verantwortungsbewusstsein für unsere Denkmallandschaft. Mit ihrem ehrenamtlichen Engagement in der WK haben sie sich zum Ziel gesetzt: „Impulse für zeitgemäßen Denkmalschutz zu setzen und die Sensibilisierung für unser kulturelles Erbe gemeinsam mit der Stiftung voranzubringen.“ Die Architektin Barbara Ettinger-Brinckmann verlässt die WK nach fast zehn Jahren an der Seite der DSD im September 2025.
Bergkirche St. Marien, Schleiz, Thüringen
Die Bergkirche St. Marien thront über dem thüringischen Ort Schleiz. Das mit Schiefer gedeckte Ensemble zeugt von einer vielschichtigen Bauhistorie vom 15. bis ins 19. Jahrhundert. Bemerkenswert ist das Salvatorgemälde „Friede sei mit Euch“ von Gottfried Ferdinand Carl Ehrenberg aus dem Jahr 1891 auf der Westseite des Triumphbogens. Die Restaurierung unterstützt die DSD, da es gefestigt, retuschiert und gereinigt werden muss.
Schlauchturm (ehemalige Feuerwache), Lübeck, Schleswig-Holstein
Gut 27 Meter hoch ist der Rotklinkerbau: Der Schlauchturm der ehemaligen Feuerwache in Lübeck soll nach über 40 Jahren Leerstand umgenutzt werden. Mit der Gesamtsanierung von Tragwerk, Fassade, Fenstern, Türen und Dacheindeckung kann das Denkmal von 1941 erhalten werden und Teil des Gebäudeensembles der ehemaligen Feuerwache bleiben. Durch eine Raum-in-Raum-Konstruktion entstehen auf kleinem Raum fünf Wohneinheiten. Die anderen Gebäudeteile, wie die ehemalige Feuerwehrwagenhalle, sind bereits mit einer Gaststätte, einem Veranstaltungsraum für Kunst und Kultur sowie einem Wohn- und Arbeitsprojekt belebt.
Burgruine Greifenstein, Hessen
Auf 441 Metern Höhe liegt die Burgruine Greifenstein mit einer Kernburg aus dem 14. Jahrhundert. Sie ist die höchstgelegene Burg des Kreises und der Blick über das hessische Dilltal ist beeindruckend. Auf dem Gelände der Höhenburg sind zudem das Glockenmuseum im Geschützturm sowie eine Falknerei und eine Barockkirche. Der Eigentümer des Kulturdenkmals ist der Greifenstein-Verein e. V., der sich unermüdlich um den Erhalt kümmert. Momentan ist die Peter-Leppen-Pforte, der historische Eingangsbereich, bedroht. Die Schäden am Basaltsteinmauerwerk sind enorm und die geplante Mauerwerkssanierung ist für den Erhalt der Originalsubstanz dringend notwendig.
Bitte unterstützen Sie die Restaurierung unserer Denkmale 2025
Der Förderverein Teehaus Ruppertsberg will wieder feine Lebensart möglich machen.
Wieder bewohnbar: Das Haus Anna Elbe von 1715 war dem Verfall nahe, bis eine tatkräftige Familie auf den Plan trat.
Bewahrt, weil aufgearbeitet: die historischen Fenster im Alten Amtsgericht Uslar
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