Denkmalarten
Es sollte nur der Turmhelm des Ratzeburger Doms auf Vordermann gebracht werden. Dann wurden massive Schäden am Mauerwerk entdeckt. Mit Ihrer Hilfe kann das romanische Kleinod nun seine Standfestigkeit zurückgewinnen.
Die 14.000-Einwohner-Stadt Ratzeburg liegt idyllisch auf einer Insel im Ratzeburger See. Auf der Nordspitze, an der höchsten Stelle der Insel, erhebt sich der mächtige Ratzeburger Dom. „Das ist ein kleines Paradies. Wenn Sie hierherkommen, dann betreten Sie eine andere Welt“, schwärmt Gert-Axel Reuß, der seit 22 Jahren als Domprobst in Ratzeburg lebt und arbeitet.
Der sächsische Herzog Heinrich der Löwe stiftete 1154 einen Dom als Bischofskirche des neu gegründeten Bistums Ratzeburg. Der Ratzeburger Dom kann mit dem nahe gelegenen Lübeck und seiner herausragenden Backsteinarchitektur „locker mithalten“, sagt der Domprobst: „Wir haben hier eines der vollständigsten Ensembles der Spätromanik in Europa, das zudem noch sehr ursprünglich ist.“
Denn zur dreischiffigen romanischen Basilika in Backsteinbauweise gehören auch ein ebenfalls romanischer Kreuzgang und Gebäude des ehemaligen Prämonstratenserklosters. Der Dom selbst verfügt über eine reiche Innenausstattung, wie etwa das älteste Chorgestühl Norddeutschlands und eine Triumphkreuzgruppe aus dem 13. Jahrhundert.
Großbaustelle Dom
Bei einem so großen Domhof ist es ein Glücksfall, dass Domprobst Reuß sich auch für die Verkündigung durch die Architektur begeistert. „Ich bin ein Pastor, der gerne baut.“ Als der protestantische Pfarrer vor über zwei Jahrzehnten nach Ratzeburg kam, hatte er gleich zwei Großbaustellen zu betreuen: Das Steintorhaus und die Bischofsherberge, die die ehemalige Bischofskurie bilden, wurden saniert. An der Restaurierung des Steintorhauses beteiligte sich auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD).
Seitdem verging kein Jahr ohne Bautätigkeit. Zurzeit ist das monumentale Westwerk, das von zwei querhausartigen Anbauten zu beiden Seiten des Turms umrahmt wird, eingerüstet. „Die Nachricht von den enormen Schäden am Westwerk kam wie der sprichwörtliche Blitz aus heiterem Himmel“, so Reuß.
Eigentlich sollte der Turmhelm erneuert werden. Doch je höher das Gerüst wuchs und je näher die Bausachverständigen dem Turm kamen, desto deutlicher wurde, dass das Mauerwerk unterhalb der Traufe in einem alarmierenden Zustand ist. „Da platzte nicht nur Mörtel ab, da waren ganze Steine locker, sodass das Gerüst schon aus Sicherheitsgründen stehen bleiben musste“, erzählt Domprobst Reuß.
Es folgte eine gründliche Untersuchung, die geschätzten Kosten schossen in ungeahnte Höhen. Deshalb ist der Seelsorger und Bauherr erleichtert über den positiven Förderbescheid des Landes Schleswig-Holstein und die Förderzusage der DSD.
In einem Jahr wird der 65-Jährige pensioniert. „Ich lasse das Gebäude nicht gern los, aber gleichzeitig steigt nun der Druck, dass die Sanierung wirklich fertig wird.“ Und dabei, fügt er hinzu, „hilft jeder Euro, denn die Gemeinde ist bei den immensen Kosten für die Instandhaltung dieses riesigen Bauwerks dringend auf Hilfe angewiesen.“
Iris Milde
Ratzeburger Dom
Domhof 18
23909 Ratzeburg
Förderjahr: seit 2023
Aktuelle Maßnahme: Fassadenrestaurierung Domwestbau inklusive Dach
Fördermittelgeber: Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bund, Land, Agnes Gräfe Stiftung
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Im allgemeinen Sprachgebrauch werden fälschlicherweise alle Wand- und Gewölbemalereien als Fresken bezeichnet. In Wirklichkeit trifft der Ausdruck "Fresko" nur auf die Malereien zu, die auf den nassen Putz gemalt sind. Dabei wird dieser von den Pigmenten gewissermaßen durchgefärbt, wodurch eine untrennbare Einheit entsteht.
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