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Wie sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz einsetzt

Denkmale in Gefahr

Kurzsichtige Interessen, profitorientierte Investorenpläne, politische Hakeleien oder schlicht die Unkenntnis der Eigentümer: Denkmale sind auf vielfältige Weise bedroht. Seit langem setzt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz für gefährdete Baukultur ein – oft moderat im Hintergrund, aber zunehmend auch öffentlich.

In der eingefallenen Halle wächst Gras, an den Wänden prangen verblasste Graffiti. Die ehemaligen Gebäude der Motorenwerke Deutz in Köln sind wahrlich in keinem guten Zustand mehr. Dabei bauten einst weltberühmte Entwickler wie Nikolaus August Otto und Eugen Langen, später auch Gottlieb Daimler und Ettore Bugatti, an diesem Ort seit 1869 erstmalig Verbrennungsmotoren. Aus der Firma ging die Deutz AG hervor. Bis 2002 wurden hier Motoren gefertigt. Zurück blieben fünf Hektar nicht mehr genutzte Industriearchitektur – Schritt für Schritt gewachsen in 150 Jahren.

Ruine mit Bedeutung: In den Hallen des ehemaligen Gasmotorenwerks in Köln-Mülheim wurden weltweit erstmalig Verbrennungsmotoren seriell gebaut.
Köln, Gasmotorenwerke Deutz © Thomas Banneyer
Ruine mit Bedeutung: In den Hallen des ehemaligen Gasmotorenwerks in Köln-Mülheim wurden weltweit erstmalig Verbrennungsmotoren seriell gebaut.

Seit langem kämpft das „Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste“, eine Künstler-Initiative, um das Erbe dieser historischen Stätte – mitten darin die sogenannte Möhring-Halle, ein Denkmal mit einer eigenen Geschichte. Die Möhring-Halle war 1902 für die Düsseldorfer Kunst- und Gewerbeausstellung errichtet und danach in Köln wiederaufgebaut worden.


Auch Jochen Kuhs (77), Förderer der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), machte im letzten Jahr in einem Brief an die MONUMENTE-Redaktion aufmerksam: „Hier muss ein industriegeschichtlich einmaliger Ort gerettet werden.“ Kuhs, der selbst früher in seinen Semesterferien im Werk Deutz jobbte und sich jetzt in der Initiative engagiert, kennt die komplizierte Gemengelage in der Stadt um die Bebauungspläne eines Investors. Was er nicht kennen kann, sind die Versuche der DSD, Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker Unterstützung bei der Erstellung eines Fachgutachtens und der dann hoffentlich folgenden Sanierung der Bauwerke anzubieten.


Anwalt für bedrohte Denkmale


Fast täglich erreichen uns Meldungen wie diese über bedrohte Monumente – und jeder Fall ist es wert, sich einzusetzen. Vorstand Dr. Steffen Skudelny (53): „Auch wir können nicht jedes Denkmal vor dem Niedergang bewahren. Doch gerade, wenn die Entscheidungen und Gründe, welche zum eventuellen Verlust einzigartiger Bauwerke führen, wegweisend oder multiplizierbar sind und Schule machen könnten, erheben wir unsere Stimme – als Anwalt für bedrohte Denkmale.“

Mitten im Motorenwerk ein Denkmal mit einer eigenen Geschichte: Die sogenannte Möhring-Halle war 1902 für die Düsseldorfer Kunst- und Gewerbeausstellung errichtet und danach in Köln wiederaufgebaut worden.
Köln, Gasmotorenwerke Deutz © Christoph Seelbach
Mitten im Motorenwerk ein Denkmal mit einer eigenen Geschichte: Die sogenannte Möhring-Halle war 1902 für die Düsseldorfer Kunst- und Gewerbeausstellung errichtet und danach in Köln wiederaufgebaut worden.

So wie in Frankfurt am Main. Hier dreht sich eine hitzige Debatte um den geplanten Abriss der Städtischen Bühnen. Am 30. Januar 2020 hatte die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung einen Neubau für Oper und Schauspielhaus beschlossen. Die stark sanierungsbedürftige Doppelanlage stammt aus dem Jahr 1899. Nach Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg erfolgte eine Erneuerung der Bühnentechnik und 1963 eine architektonische „Ummantelung“ des Bestands.


Ein Theaterneubau mit einem repräsentativen, vollständig verglasten Foyer als Eingangsinszenierung für beide Bühnen entstand. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz gab, gemeinsam mit anderen Denkmalpflegeinstitutionen, im November 2020 in einem offenen Brief an den Frankfurter Oberbürgermeister unter dem Motto „Denkmalschutz bedeutet Substanzschutz!“ ihre Sorge zum Ausdruck, dass mit dem Foyer ein Denkmal der Theaterkultur der frühen Nachkriegszeit zerstört werden soll – verbunden mit der Frage, warum hier kein Bauen im Bestand möglich sein solle.


Im Dezember 2020 wurde das Foyer vom Wiesbadener Landesdenkmalamt in die Liste der Kulturdenkmäler Hessens eingetragen und damit der Denkmal-Status bekräftigt: Neben der städtebaulichen und architektonischen Qualität stehe das Foyer „mit seiner urbanen, transparenten Fassade für das neue, demokratische Selbstverständnis Westdeutschlands nach 1945.“ Das gefährdete Theaterfoyer stellte MONUMENTE in der Dezember Ausgabe als Lieblingsort von Schauspieler Wolfram Koch („Tatort“) vor – ein Lieblingsort soll es bleiben. Jetzt geht es darum, in welcher Form der Foyerbau Teil eines künftigen Ensembles sein könnte.

Lieblingsort von Schauspieler Wolfram Koch zwischen Finanz- und Fantasiewelt: das Frankfurter Theaterfoyer mit den bronzenen „Wolken“ von Zoltán Kemény.
Frankfurt am Main, Schauspiel Frankfurt © Alex Kraus / kapix
Lieblingsort von Schauspieler Wolfram Koch zwischen Finanz- und Fantasiewelt: das Frankfurter Theaterfoyer mit den bronzenen „Wolken“ von Zoltán Kemény.

Fürsprecher der Geschichte


Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz versteht sich als Fürsprecher der stummen Zeugen der Vergangenheit. „Wir beteiligen uns aktiv an öffentlichen Debatten, sprechen Entscheider direkt an“, so Vorstand Skudelny. Zum Beispiel, als die Archivolten (die Stirnseite eines Rund- oder Spitzbogens, Anm. d. Red.) des Nordportals der Abteikirche Sankt Mauritius im saarländischen Tholey im Zuge einer Sanierung im März 2019 kurzerhand abgenommen worden waren. Das Portal stammt aus dem 13. Jahrhundert.


Den Benediktinermönchen, stolz auf ihr Kloster, das das älteste in Deutschland genannt wird und im Jahre 634 n. Chr. erstmals erwähnt wurde, waren sie zu unansehnlich geworden. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt mit großer Deutlichkeit die Haltung der Denkmalbehörden: Die Pflicht, Kulturgut zu bewahren, gilt für alle Denkmaleigentümer und darf nicht einfach ausgehebelt werden – auch nicht unter Berufung auf kirchliche Sonderrechte. Ihren Förderbeitrag in Höhe von 130.000 Euro für Arbeiten an der Klosterkirche hat die Stiftung erst einmal eingefroren.

Die Mönche hatten liturgische Gründe für ihr Vorgehen geltend gemacht: Das Portal sei Teil des liturgischen Raums, die christlichen Darstellungen müssten als Teil der Verkündigung wieder lesbar werden. Deshalb sei eine neue Gestaltung nötig. Professor Dr. Hans-Rudolf Meier (64), stellvertretender Vorsitzender der Wissenschaftlichen Kommission der Deutschen Stiftung Denkmalschutz: „Die ungenehmigte Demontage muss als dramatischer Sündenfall betrachtet werden. Bei allem Respekt vor liturgischen Belangen kann es nicht sein, dass derart bedeutende künstlerische Hervorbringungen grob unsachgemäß aus ihrem baulichen Kontext herausgerissen werden.“

Die Mönche haben die über 700 Jahre alten Archivolten am Nordportal der Klosterkirche wegen Verwitterung abnehmen lassen. Die Abnahme des Tympanons konnte gerade noch verhindert werden.
Tholey, Benedektinerabtei St. Mauritius © Constanze Falke, Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Die Mönche haben die über 700 Jahre alten Archivolten am Nordportal der Klosterkirche wegen Verwitterung abnehmen lassen. Die Abnahme des Tympanons konnte gerade noch verhindert werden.

Auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz äußerte in Interviews öffentlich ihre Missbilligung. In der diesjährigen Sitzung der Wissenschaftlichen Kommission Ende Februar nahm die Causa Tholey breiten Raum ein. Geplant ist ein überregional besetztes Expertengremium, initiiert durch das saarländische Landesdenkmalamt, für das die DSD Unterstützung in Aussicht stellt. Ein solcher runder Tisch könnte einen gemeinsamen Weg finden, das wertvolle originale Portal wieder an Ort und Stelle zu bringen.

Dr. Georg Breitner (52), Leiter des Landesdenkmalamtes Saarland, betont: „Zum Glück ist dieser Fall nicht typisch für die sonst gute Zusammenarbeit mit den kirchlichen Institutionen. Dieses Beispiel sollte unter keinen Umständen Schule machen.“

„Eine ernstzunehmende Kraft“


Auch auf politischer Ebene setzt sich die DSD für die Belange der Denkmale ein: Änderungen von Denkmalschutzgesetzen begleitet sie kritisch, so aktuell in Nordrhein-Westfalen. Bei der Grundsteuerreform erwirkte sie im Oktober 2019 mit einem von ihr mitbegründeten Denkmal-Schutz-Bündnis privater Denkmaleinrichtungen erfolgreich einen Denkmalabschlag, zur geplanten CO2-Abgabe warb sie im Dezember 2020 für eine differenzierte Herangehensweise für Eigentümer naturgemäß nachhaltiger Denkmale.

Das Kloster Tholey im Saarland gilt als das älteste Kloster Deutschlands. Es wurde 634 n. Chr. erstmals erwähnt.
Tholey, Benedektinerabtei St. Mauritius © Felix Schmitt / The New York Times / Redux / laif
Das Kloster Tholey im Saarland gilt als das älteste Kloster Deutschlands. Es wurde 634 n. Chr. erstmals erwähnt.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz arbeitet mit anderen Initiativen zusammen, denn im Verbund ist man stärker. Annette Liebeskind (55), Leiterin der Abteilung Denkmalförderung der DSD: „Die Organisationen sollen die Vielfalt der Denkmalengagierten widerspiegeln und zeigen, dass sie sich miteinander austauschen, netzwerken und eine ernstzunehmende Kraft entfalten können. Wir wollen ein Forum schaffen, um Öffentlichkeit für Denkmalbelange herzustellen.“ Burgenbesitzer, Tourismusmanager, Restauratoren und Bauernhausretter: Alle zusammen gehen dabei Allianzen ein.

„Unsere Kompetenz und Expertise in Denkmalfragen werden gehört und ernst genommen“, sagt Vorstand Skudelny. „Da die Deutsche Stiftung Denkmalschutz eine private Stiftung ist, können wir nur Angebote machen und versuchen, mit Argumenten zu überzeugen.“

Die Gutsanlage Gentzrode in Neuruppin etwa stirbt seit langem den langsamen Tod, der so viele ungenutzte Gutshäuser in den östlichen Bundesländern zerstört. Die Protagonisten sind hier das Land, das die Anlage verkauft hat, eine Kommune, die keine Handhabe hat, viele Eigentümer, die sich nicht gekümmert haben und zu keinem Gespräch bereit waren, und eine Denkmalschutzbehörde, die nicht in der Lage war, diesen Kreislauf aufzuhalten. Seit Jahrzehnten verfällt das neogotische Ensemble, mit den orientalischen Einschlägen von besonderem Reiz, bereits Station in Theodor Fontanes „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“.

Hoffentlich mit Zukunft:die gefährdete Gutsanlage Gentzrode, die wie eine Alhambra in der Mark Brandenburg erscheint.
Neuruppin, Gutsanlage Gentzrode © Rainer Weisflog
Hoffentlich mit Zukunft:die gefährdete Gutsanlage Gentzrode, die wie eine Alhambra in der Mark Brandenburg erscheint.

Erste Abrissgedanken haben das brandenburgische Landesdenkmalamt 2020 auf den Plan gerufen: Ein Gutachten wurde beauftragt und eine Gesprächsrunde aller Akteure ins Leben gerufen. Inzwischen laufen Sicherungsarbeiten an, nach all den Jahren eine positive Entwicklung. Mit vorsichtigem Optimismus sagt Landeskonservator Prof. Dr. Thomas Drachenberg (58): „Wenn wir jetzt weiter gut miteinander kommunizieren, dann habe ich Hoffnung, dass wir alle zusammen die Uhr auf fünf vor zwölf zurückdrehen konnten.“ Dr. Hans-Christian Feldmann (65) vom Referat Denkmalkunde der Deutschen Stiftung Denkmalschutz: „Der Stiftung waren hier die Hände gebunden. Solange der Eigentümer kein Interesse zeigt, kann sie nicht tätig werden – auch wenn sie von ihren Förderern vielfach darum gebeten wurde.“


Die Ultima Ratio


Januar 2021 in Thüringen: Ein ähnlicher Fall, ein anderer Ausgang. Hier verkam ein Denkmal jahrzehntelang, wechselnde und dubiose Eigentümer stehen sogar unter dem Verdacht zweifelhafter Geldgeschäfte: Reinhardsbrunn, am Fuße des Thüringer Waldes gelegen, wird als nichts weniger als die Geburtsstätte Thüringens bezeichnet. Das Ensemble mit Schloss und Park in der Nähe von Friedrichroda geht auf das im 11. Jahrhundert begründete Hauskloster der Thüringer Landgrafen, der Ludowinger, zurück. Auf dessen Ruine wurde 1827 das Schloss errichtet.


Im Januar 2021 ist nun endgültig vom Landgericht bestätigt worden: Die Eigentümer werden enteignet und das Schloss in den Besitz des Landes Thüringen übertragen – ein in der Bundesrepublik bislang einmaliger Vorgang, in vielerlei Hinsicht: „Selbst die englische Queen samt Gemahl sind erfreut darüber, dass man sich hier weiter um das Schloss kümmert“, erzählt Architekt und Denkmalpfleger Michael Heß (45) vom Förderverein Schloss und Park Reinhardsbrunn. Das englische Königshaus trug bis 1917 den Namen Sachsen-Coburg und Gotha.

Hat sich seit Jahren für Schloss Reinhardsbrunn und die Übertragung des Denkmals an das Land Thüringen durch die konsequente Anwendung des Denkmalschutzgesetzes eingesetzt: Ministerpräsident Bodo Ramelow.
Friedrichroda, Schloss Reinhardsbrunn © picture alliance / Arifoto Ug / dpa-Zentralbild
Hat sich seit Jahren für Schloss Reinhardsbrunn und die Übertragung des Denkmals an das Land Thüringen durch die konsequente Anwendung des Denkmalschutzgesetzes eingesetzt: Ministerpräsident Bodo Ramelow.

Ministerpräsident Bodo Ramelow hat sich wie seine Vorgängerin Christine Lieberknecht persönlich jahrelang mit der Denkmal-Tragödie befasst: „Wir sahen uns nicht mehr in der Lage, den Erhalt des Schlosses auf andere Weise zu gewährleisten. Ich bin sehr froh über die Eigentumsübertragung an den Freistaat Thüringen – ein neues Kapitel für das Schloss beginnt jetzt.“


Ein jahrelanger Rechtsstreit um die in allen Denkmalschutzgesetzen vorgesehene Ultima Ratio ging der Entscheidung voraus, unter anderem um die millionenschweren Grundbuchschulden. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz begrüßt das Urteil. „Denkmale sind keine Spekulationsobjekte“, so Vorstand Skudelny. „Die Mehrheit der privaten Denkmaleigentümer kommt ihren Pflichten vorbildlich nach. Andernfalls ist es wichtig, dass Denkmalbehörden und Politik mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln frühzeitig eingreifen.“ Dazu werde das Urteil sicher künftig beitragen.

Manchmal braucht es nur einen kleinen Schubs in die richtige Richtung – wie in Chemnitz: 2016 schrieb die Stiftung einen offenen Brief an die Deutsche Bahn AG, als diese plante, ein Eisenbahnviadukt in Chemnitz abzureißen. Die Stiftung forderte den Erhalt des Viadukts, thematisierte den Vorgang auch in Monumente. Ein örtlicher Förderverein kämpfte mit Verve für den Erhalt des Viadukts über der Annaberger Straße und zeigte, wie groß die Bedeutung der Pflege von Verkehrs- und Industriedenkmalen gerade in dieser Stadt ist. Die Erfolgsgeschichte endete im November 2020 in der Verleihung der Silbernen Halbkugel, dem höchsten deutschen Denkmalschutzpreis, an den Förderverein und schließlich in der Nominierung von Chemnitz zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025.

Das Eisenbahnviadukt in Chemnitz soll im Kulturhauptstadtjahr 2025 als Beispiel für gelungene Denkmalrettung dienen.
Chemnitz, Eisenbahnviadukt © Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Das Eisenbahnviadukt in Chemnitz soll im Kulturhauptstadtjahr 2025 als Beispiel für gelungene Denkmalrettung dienen.

Bis dahin, so hat die Deutsche Bahn zugesagt, soll der Bahnbogen saniert sein. Angesichts ihrer wachsenden Größe und Bedeutung will die DSD auch in Zukunft auf Missstände aufmerksam machen. Schwerpunkt der Stiftung wird weiterhin die Bewahrung von Denkmalen durch aktive Förderung sein, aber als bundesweit größte Bewegung für den Denkmalschutz nutzt sie ihr Renommee auch dafür, als verlässlicher Anwalt für bedrohte Denkmale aufzutreten.


Historische Stätten für Innovationen nutzen


Denkmale sind die Verbindung in unsere Vergangenheit, sie sind steinerne Archive unserer Kulturgeschichte. Die Gasmotorenwerke Deutz sind dafür bestes Beispiel – Zeitzeuge Kuhs weiß davon zu berichten. Und er denkt darüber hinaus: „Diese historische Stätte muss man als Quelle für Innovationen nutzen.“

Im September 2020 hat die Jugendbauhütte Rheinland, ein Projekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, in den alten Werkshallen einen städteplanerischen Workshop durchgeführt. Wenn die Entwicklungen es ermöglichen, soll hier eine dauerhafte Zusammenarbeit mit den Initiatoren des „Deutzer Zentralwerks der Schönen Künste“ als Zukunftswerkstatt entstehen. Deren Plan, unterstützt von Prominenten und Fachleuten verschiedener Richtungen, ist ein neu gedachtes städtisches Quartier unter Bewahrung der Würde des Ortes.

Seit 10 Jahren ein beeindruckendes Zeugnis für die Möglichkeiten geretteter Denkmale: Das „Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste“ bespielt die historische Stätte auf vielfältige Weise und entwickelt Zukunftsvisionen. www.raum13.com
Köln, Gasmotorenwerke Deutz © raum13 Kolacek&Leßle
Seit 10 Jahren ein beeindruckendes Zeugnis für die Möglichkeiten geretteter Denkmale: Das „Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste“ bespielt die historische Stätte auf vielfältige Weise und entwickelt Zukunftsvisionen. www.raum13.com

Professor Dr. Uwe Schneidewind (54), ehemaliger Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie und Mitglied des Club of Rome, heute Oberbürgermeister von Wuppertal, sagt: „Aus dem Kulturerbe heraus die Stadt der Zukunft neu zu verhandeln, ist kluge und nachhaltige Stadtentwicklung, wie sie am Anfang des 21. Jahrhunderts sein muss.“


Beatrice Härig


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Gut zu erkennen: das Ausmaß des Areals der Gasmotorenwerke Deutz. Im Riegel zur Straße hin sind die Verwaltungsräume vom Motorenwerk erhalten, inklusive Aktenmaterial. Er steht unter Denkmalschutz.
Köln, Gasmotorenwerke Deutz © Wolkenkratzer, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcode
Gut zu erkennen: das Ausmaß des Areals der Gasmotorenwerke Deutz. Im Riegel zur Straße hin sind die Verwaltungsräume vom Motorenwerk erhalten, inklusive Aktenmaterial. Er steht unter Denkmalschutz.
 

 

 

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1 Kommentare

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  • Kommentar als unangemessen melden
    Domann schrieb am 31.03.2021 22:56 Uhr

    Ein interessanter und gelungener Artikel über unsere bedrohten Denkmale - ein sehr ernstes Thema!

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