Denkmalarten Öffentliche Bauten 1850 1500 Ausgabe Nummer Februar Jahr 2021 Denkmale A-Z R
Die restaurierungsbedürftige Fassade der Greifswalder Rats- und Universitätsbuchhandlung erzählt Geschichte.
Das Haus in der Greifswalder Innenstadt ist imposant und charakteristisch für die Bauweise der Hansestädte am Anfang des 14. Jahrhunderts. Sein Dachwerk und Teile im Giebelmauerwerk sind noch immer erhalten. Die Hamburger Buchhändler-Familie Marissal ahnte, worauf sie sich einließ, als sie Geschäft und Immobilie nach der Wende gemeinsam mit einigen Angestellten des vormaligen Volksbuchhandels erwarb.
Der Bau auf dem heutigen Grundstück Lange Straße 77 ist eines der ältesten Bürgerhäuser der Stadt. 1606, als die Universität in Greifswald schon 150 Jahre alt ist, wird das Gebäude erstmals auch schriftlich erwähnt. 1864 entsteht der prägnante dreiteilige Treppengiebel mit seinem neugotischen Dekor.
In den Jahren 1993 und 1994 restaurierten die Buchhändler das Gebäude grundlegend, wobei sie die mittelalterlichen Bauteile, die ursprüngliche Raumstruktur sowie Ergänzungen aus Rokoko und Klassizismus bewahrten. So lohnt in der Kinderbuchabteilung die bemalte Holzbalkendecke aus dem 19. Jahrhundert einen Blick nach oben. „Uns allen macht es einfach Freude, in einem solchen Haus zu arbeiten“, sagt Matthias Marissal (54) von der heutigen Rats- und Universitätsbuchhandlung.
Nachdem 2002 der Hinterhof mit dem rückwärtigen Gebäudeflügel – dem für die Bauzeit typischen „Kemladen“ als einstigem Wohnhaus – instandgesetzt wurde, ist nun wieder die Straßenseite an der Reihe: Unter dem Putz des 19. Jahrhunderts sind sogar noch weitere Putze aus der Barockzeit erhalten. Durch Witterungseinflüsse und Baufehler haben sich die Schichten voneinander gelöst. Und trotz einer Fassadensanierung in den 1970er-Jahren platzt der Verputz großflächig vom darunterliegenden Mauerwerk ab. Die Passanten müssen durch ein kleinteiliges Maschendrahtnetz geschützt werden.
Im Frühjahr, sobald Witterung und Pandemie es zulassen, sollen
die Arbeiten zur denkmalgerechten Restaurierung der attraktiven Fassade
beginnen. Wenn auch Sie, liebe Literatur- und Denkmalliebhaber, sich stark
machen wollen für den Erhalt eines historischen Glanzstücks, können Sie mit einer
Spende Ihren Beitrag leisten.
Julia Greipl
Gnadenlos fressen sie sich durch die Zeilen, vernichten Buchstabe um Buchstabe der wertvollen Handschrift aus dem 14. Jahrhundert. Wo einmal lateinische Gedichte zu lesen waren, erscheinen jetzt nur noch dunkle Flecken. An den Rändern sind die Blätter schon bedrohlich ausgefranst. Die Schädlinge machen auch vor dem Einband nicht halt, tun sich gütlich an Leder und Leim und greifen den hölzernen Buchdeckel an.
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