Denkmalarten Öffentliche Bauten Stile und Epochen 1900 Ausgabe Nummer Februar Jahr 2020 Denkmale A-Z H
Panta Rhei - alles fließt: Die Metamorphose eines alten Hallenbades zu einer Kulturstätte ist ein spannendes Beispiel für die Umnutzung von Denkmalen.
Von Bürgern für Bürger: Beim alten Hallenbad im hessischen Friedberg war das von Beginn an das Motto. Wo heute ein neues Kulturzentrum entsteht, schwamm man bis Ende der siebziger Jahre fröhlich in einem gut 18 Meter langen Bassin. 1909 war der Putzbau als prächtiges Volksbad mit Wannen und Brausen von dem führenden Schwimmbad-Architekten Hans Meyer errichtet worden. Neben luxuriösen Badefreuden, wurde damit auch der Bedarf an Waschgelegenheiten gedeckt.
Die damalige Initiative der Friedberger war enorm: Der Bau wurde aus Bürgerspenden finanziert. Nach dem Umbau zu einem Sportbad in den sechziger Jahren schloss es 1980 seine Pforten. Viele machte das traurig – denn Generationen von Friedbergern lernten hier schwimmen. Auch der jetzige Vorsitzende des Kultur vereins, Ulrich Lang, verbindet mit den Räumlichkeiten wichtige Erinnerungen: von den ersten Schwimmversuchen über das Freischwimmer-Abzeichen bis hin zur Lehrscheinprüfung der DLRG.
Die Verbundenheit zu dem Jugendstilbau hat er seitdem nicht verloren. Am Silvestermorgen des Jahres 2006 fasste er zusammen mit einem Freund den Entschluss, aus dem Schwimmbad einen Kulturort zu machen und gründete mit Gleichgesinnten den Verein Gesellschaft der Freunde Theater Altes Hallenbad Friedberg/Wetterau e. V.
„Zumindest in Kultur tauchen“, wollte Ulrich Lang wieder. Anstelle sportlicher Ertüchtigung und glucksendem Wasser sollte nun klingender Kulturgenuss die Gemüter erfreuen. Mit dem Programm „Kulturtaucher“ werden seitdem jedes Jahr gut fünfzig Konzerte, Theateraufführungen, Kabarett- und Gesangsabende und sogar Opern geboten.
Dabei ist die ehemalige Schwimmbadhalle seit der Baugenehmigung 2012 stetig im Umbau. 2013 wurde mit einer blau durchfärbten, direkt über dem Becken eingezogenen Decke die Basis für die kulturelle Nutzung des Bades geschaffen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ist seit 2014 an der Seite der Hallenbadfreunde. Sie unterstützt unter anderem die Restaurierung des Daches und des Fassadenputzes. Der Erlös eines Grundton D-Benefizkonzerts des Deutschlandfunks floss 2017 ebenfalls in die Arbeiten.
Im Inneren werden derzeit die früheren
Wannenbäder zu einem großzügigen Foyer umgebaut. Barrierefreiheit und Respekt
vor der Bausubstanz bestimmen die Gestaltungsrichtlinie der Architekten. Ihre
baulichen Eingriffe widmen sich insbesondere der Akustik. Erfreulich für das
musische Programm des Kollektivs Kultur AG: 2020 werden 21 Konzerte gegeben –
von der Drum Experience bis hin zu Live-Jazz als Begleitung der Stummfilme von
Laurel & Hardy.
Selbst wenn kein Wasser
mehr sprudelt, wird der einstige Glanz des alten Jugendstilbads mit den Fliesen
und dem ornamentalen Geländer bewahrt bleiben. Die Verwandlung des Denkmals vom
Schwimmbad zum „Kulturbad“ nimmt immer mehr Gestalt an und soll bis 2023 vollendet
sein. Derweil wird in der Baustelle fleißig weiter musiziert, gefeiert und
gespielt.
Svenja Brüggemann
Theater Altes Hallenbad, Haagstraße 29, 61169 Friedberg
Friedberg liegt gut 30 km nordöstlich von Frankfurt am Main.
Tel. 06031 4410
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Fast 17 Millionen Dollar. Das ist auch für das Auktionshaus Christie's keine alltägliche Summe. Bei 16,8 Millionen Dollar ist im Mai bei einer Auktion in New York für Nachkriegs- und zeitgenössische Kunst der Zuschlag erfolgt, und zwar für - und das ist ebenso ungewöhnlich - ein Bauwerk. Nicht einmal ein besonders großes.
In den alten Zeiten der Frachtsegler musste die gesamte Habe des Seemanns in eine hölzerne Kiste passen. Manchmal liebevoll bemalt, war sie das einzige persönliche Stück, das ihn auf seinen Reisen über die Weltmeere begleitete.
Sie sind nur wenige Zentimeter dünn und überspannen dennoch große Hallen. Stützenfrei. Sie sind ingenieurtechnische Meisterleistungen und begeistern durch ihre kühnen Formen.
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Danke für diesen tollen Beitrag über das alte Schwimmbad in Friedberg. Ich finde es toll, dass hieraus eine Kulturstätte entstehen soll, da man den Raum so gut nutzt. Jedoch auch schade, dass das Bad nicht ssaneirt werden kann, da es gemeinhin ja zu wenige Schwimmbäder gibt.
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