Denkmalarten Wohnhäuser und Siedlungen Stile und Epochen 1700 Barock Herrscher, Künstler, Architekten Ausgabe Nummer Dezember Jahr 2019
Als kultureller Magnet soll das Schlossgut Broock, vor bald 250 Jahren erbaut und derzeit in umfangreicher Restaurierung begriffen, den Menschen der Region und darüber hinaus zukünftig dienen.
Das großzügige Ensemble von Schlossgut Broock mit seinen imposanten Stallanlagen zeugt von einer Zeit, in der Pferde so bedeutend waren wie heute Autos. Das Anwesen, das im 19. Jahrhundert als größte und bedeutendste Pferdezucht Vorpommerns weithin bekannt war, ereilte jedoch nach dem Zweiten Weltkrieg ein ähnliches Schicksal wie viele andere Herrschaftssitze im Osten Deutschlands: Der Enteignung folgten die Plünderung, die öffentliche Nutzung und schließlich die komplette Aufgabe. Vierzig Jahre Leerstand setzten dem Schloss so zu, dass es fast eingestürzt wäre. Eigentümer kamen und gingen, ohne dass sie etwas bewirkten.
Nun hat ein Berliner Architekt
mit Erfahrung in der Entwicklung von Großprojekten im Denkmalschutz Schloss
Broock übernommen. Er verfolgt zielstrebig die Vision: Die großen Bauten mit
ihrem geräumigen Innenhof und dem in die Landschaft übergehenden Park sollen
mit Festivals und Tagungen ein kultureller Magnet werden. Nicht nur für die
Menschen aus der Region, sondern auch aus den Metropolen Hamburg und Berlin,
den Ostseebädern und der Grenzregion in Polen. Hierfür wird bereits an der
entsprechenden Infrastruktur gearbeitet.
Die avisierte Nutzung ist gar nicht so weit von der Geschichte des Schlosses zu seinen besten Zeiten entfernt. Im 19. Jahrhundert wurde das Schlossgut neben dem Zuchtbetrieb bekannt für seine gesellschaftlichen Ereignisse: Die Bälle und Parforcejagden waren legendär. Der deutsche Kaiser trug zur Finanzierung der Beagle-Meute bei. Ab 1926 war unter den Gästen auch der niederländische Prinzgemahl gerne und oft gesehen.
Den ursprünglichen Bau, ein repräsentatives Barockschloss, ließ Generalmajor Christian Bogislaw von Linden in den Jahren 1770–77 als Ersatz für das an der Tollense gelegene Rittergut errichten. 1808 erbte Carl Wilhelm von Gentzkow den Gutskomplex und gründete im selben Jahr dort die Pferdezucht. Seine Tochter Emilie heiratete im Jahr 1837 den Freiherrn von Seckendorff und erbte von ihrem Bruder das Schlossgut im Jahr 1840.
In den darauffolgenden Jahren beauftragten die Seckendorffs Friedrich August Stüler, Preußens berühmten Baumeister, es nach britischem Vorbild im Stil der romantischen „castle gothic“ umzugestalten – die Anlage gilt als der letzte erhaltene Gutshausbau des Architekten. Die Pläne für die Umwandlung der barocken Gartenanlage in einen englischen Landschaftspark lieferte der bedeutende Landschaftsarchitekt Peter Joseph Lenné.
Das Schloss mit Park, Marstall und Reithalle hat bereits Fördermittel des Bundes aus dem Programm „National wertvolle Kulturdenkmäler“ erhalten. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz half bei der Errichtung eines Notdachs – eine erste Maßnahme, die das Gebäude schützt und dem Projekt Auftrieb verleiht. Um das Denkmalensemble nachhaltig der neuen Nutzung zuzuführen, sind jedoch noch viele Mittel und jede Menge Arbeit nötig.
Stefanie Kellner
Schloss Broock
Broock 13, 17129 Alt Tellin
Alt Tellin liegt etwa 30 km westlich von Anklam.
Über das Jahr finden regelmäßig Veranstaltungen auf Schloss Broock statt. Für Gruppen ab zehn Personen können nach Absprache Führungen stattfinden, die auch den Besuch des kleinen Broock-Museums einschließen.
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Sie spüren Kugelsternhaufen und Satellitengalaxien auf: Heutige Astronomen können Milliarden Lichtjahre weit ins All blicken. Vor 500 Jahren – das Fernrohr war noch nicht erfunden – sah unser Bild vom Himmel ganz anders aus.
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"Den ursprünglichen Bau, ein repräsentatives Barockschloss, ließ Generalmajor Christian Bogislaw von Linden in den Jahren 1770–77 als Ersatz für das an der Tollense gelegene Rittergut errichten".
Das ist so leider nicht ganz korrekt.
Denn, Generalmajor Christian Bogislaw von Linden ließ im Bereich des Vorwerks das heutige Schloss errichten.
Die alte Burg an der Tollense wurde aufgegeben, nicht das Rittergut.
Das neue Schloss und die Gebäude des alten Vorwerks wurden zur Schlossanlage.
Die alten Gutsgebäud waren und blieben Basis für die Schlosskultur.
Grüsse vom Tollensetal
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