Streiflichter Handwerk Ausgabe Nummer Oktober Jahr 2019

Von der hohen Kunst des Glockengießens

Spannend bis zum Schluss

Bronzeglocken – Meisterwerke wie für die Ewigkeit geschaffen. Begleiten Sie die traditionelle Herstellung einer Kirchenglocke in unserer Bildergalerie und in einer Dokumentation des SWR.

Gescher im Landkreis Borken. Seit 2013 trägt die knapp 17.000 Einwohner zählende Stadt, ca. 50 km westlich von Münster gelegen, den offiziellen Namenszusatz Glockenstadt. Hier ist seit über 230 Jahren die Glockengießerei Petit & Gebrüder Edel­brock ansässig. Sie hat sich mit Kunstguss und der regelmäßigen Wartung von vornehmlich historischen Glockengeläuten und Turmuhren weitere wirtschaftliche Standbeine geschaffen.

 

Denn in Zeiten aufgegebener Kirchen fordert der gesunkene Bedarf an neuen Glocken seinen Tribut. Neben der Gießerei in Gescher hat sich noch eine Handvoll Traditionsgießereien in Deutschland erhalten – immerhin mehr als in anderen europäischen Ländern. 

Erfahrung und handwerkliches Geschick: Selbst bei einem "kleinen" Tiegelguss muss jeder Handgriff genau und konzentriert ausgeführt werden - trotz der herrschenden Gluthitze.
Gescher, Glockengießerei © Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Erfahrung und handwerkliches Geschick: Selbst bei einem "kleinen" Tiegelguss muss jeder Handgriff genau und konzentriert ausgeführt werden - trotz der herrschenden Gluthitze.

Wir besuchen die Gießerei an einem heißen Julitag. Hoch aufmerksam stehen die Gießer in ihren silbrig glänzenden Brandschutzmänteln vor dem Ofen, in dem bei etwa 1.100 Grad Celsius die „Götterspeise“ für eine Bronzeglocke geschmolzen wird. Die in der Halle der Glockengießerei herrschende Temperatur ist beachtlich. Wie erst muss es sich anfühlen und anhören, wenn der viel größere, 13-Tonnen fassende Schmelzofen in Betrieb ist und die Bronze lavaartig durch die einzelnen Rinnen in die eingegrabenen, sprich eingedämmten Glockenformen aus Lehm fließt?

 

Selbst der Tiegelguss einer kleineren Glocke, wie an diesem Tag einer 270 Kilogramm schweren für die Kirche im sachsen-anhaltischen Trebitz, ist spektakulär. Kein Wunder, dass kurz vor Beginn oft ein Geistlicher mit einem Gebet um göttlichen Beistand bittet.

 

Wie stets spiegelt sich auch heute in den Gesichtern der anwesenden Zuschauer alles wider: Die Freude, dass sich die Kirchengemeinde endlich eine Glocke für ihr Gotteshaus in Auftrag geben konnte; die Aufregung, ob der Guss gelingt; das Bewusstsein, eine historische Handwerkskunst zu erleben und damit an einer jahrhundertealten Tradition teilzuhaben; und nicht zuletzt das Wissen um die Emotionen, die bei ihrem Klang, vor allem bei Kirchenglocken, geweckt werden. 

 

Begleiten Sie die Glockengießer bei ihrer Arbeit in unserer Bildergalerie und in der SWR-Doku "Handwerkskunst! Wie man eine Glocke gießt"!

Anzeichnung der Rippe © Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher
Anzeichnung der Rippe © Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher
Am Anfang einer Glocke steht die Zeichnung. Sie ist die Vorlage für eine Schablone aus Buchenholz, die sogenannte gotische Rippe. Mit ihr wird der Längsschnitt der Glocke bestimmt, der den Kirchenglocken seit der Gotik die traditionelle Form gibt. Wie sie erstellt wird, gilt als gutgehütetes Geheimnis der erfahrenen Glockenmeister, denn die Rippe trägt das Klangbild, das mit der Zeichnung „komponiert“ wird und jede Glocke zu einem Unikat macht. Im Verhältnis von Schlagton, Durchmesser und Gewicht wird der gewünschte Klang berechnet, der sich aus dem Grundton und den verschiedenen Teiltönen zusammensetzt. Glocken gelten als Musikinstrumente, die in harmonischer Melodie ihren vollkommenen Klang über Stadt und Land entfalten sollen.
Aus Ziegeln gemauerter Glockenkern mit der Rippe, der Schablone aus Holz © Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher
Aus Ziegeln gemauerter Glockenkern mit der Rippe, der Schablone aus Holz © Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher
Die Arbeitsschritte sind seit Jahrhunderten dieselben: In der Glockengrube wird die drehbare Rippenspindel am Formstand angebracht. Der Schablone folgend mauert der Gießer zunächst aus Ziegeln den Kern der Glocke auf, den er dann Schicht für Schicht mit Lehm bedeckt. Dabei ist der Lehm erst grob und mit viel Stroh versetzt, um dem Aufbau Halt zu geben. Mit jeder Schicht wird er feiner. Bei jedem Auftrag wird die Schablone im Kreis gedreht, um den feuchten Lehm glatt zu streichen. So passt er sich allmählich der Rippenform vollständig an.
Lehmauftrag, hier der zweite für die falsche Glocke © Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher
Lehmauftrag, hier der zweite für die falsche Glocke © Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher
Die Lehmform nimmt viel Zeit in Anspruch, weil jede Schicht erst trocknen muss. Zuletzt wird der Kern mit einem Trennmittel in Form von Talg, Fett oder Grafit eingerieben, damit er sich nicht mit der nächsten Lehmschicht für die sogenannte falsche Glocke verbindet. Nun wird an der Holzrippe die äußere Konturlinie des Glockenmantels ausgesägt und wieder Lehm von grob- bis feinkörnig aufgetragen, bis er glattgestrichen die Rippenschablone ausfüllt.
Die falsche Glocke wird verziert © Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher
Die falsche Glocke wird verziert © Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher
Erneut mit Fett eingerieben, kann sie jetzt verziert werden: Dazu werden kunstvoll gearbeitete Holzmodel angefertigt und mit Wachs ausgegossen. Die Wachsformen, die meist Buchstaben für Spruchbänder, Ornamente oder Heiligenfiguren darstellen, werden vorsichtig auf den Mantel der falschen Glocke aufgelegt. Dünn sollen sie sein, damit später nicht die bronzene Verzierung den Klang der Glocke beeinträchtigt.
Zerschlagen der falschen Glocke. Dahinter hängt die Lehmform des Mantels. © Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher
Zerschlagen der falschen Glocke. Dahinter hängt die Lehmform des Mantels. © Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher
Dann folgt der letzte Formabschnitt: Die falsche Glocke erhält den Mantel. Die Krone, also die Hängevorrichtung der Glocke, wird als eigene Wachs-Lehmform erstellt und schließt den Mantel oben ab. Letztlich sitzen also drei Formen übereinander. Nach dem Trocknen wird behutsam wie bei einer russischen Steckpuppe die oberste Form, der Mantel, abgehoben. In seine Innenwand hat sich die Verzierung des Wachses eingedrückt. Die mittlere Form – die falsche Glocke heißt, weil sie schon so aussieht wie die spätere bronzene Glocke – wird entfernt, indem sie gezielt zerschlagen wird. Auch hier ist erfahrene Handarbeit gefragt, denn der getrocknete Lehm ist steinhart.
Der Mantel wird wieder über den Glockenkern gestülpt © Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher
Der Mantel wird wieder über den Glockenkern gestülpt © Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher
Danach wird der Mantel wieder passgenau über den nun freiliegenden Glockenkern gestülpt. Der Hohlraum, den die falsche Glocke hinterlässt, wird später mit dem Guss zur Bronzeglocke.
Eindämmen der Glockenformen in der Glockengrube © Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher
Eindämmen der Glockenformen in der Glockengrube © Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher
Um dem Druck der Schmelze standzuhalten, muss die Lehmform in der Glockengrube vollkommen mit festgestampfter Erde eingedämmt werden, bis nur noch die erwähnten Gussöffnungen zu sehen sind.
Die gemauerten Rinnen vor dem aufheizenden Schmelzofen. Rechts warten die Bronzebarren. © Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher
Die gemauerten Rinnen vor dem aufheizenden Schmelzofen. Rechts warten die Bronzebarren. © Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher
Der Schmelzofen wird für den Guss aufgeheizt, was Stunden dauert. Die Legierung der sogenannten Glockenbronze besteht traditionell aus 78 Prozent Kupfer und 22 Prozent Zinn, weil sie – angeschlagen mit Klöppeln aus weichgeschmiedetem Eisen – die reinsten Töne erzeugt.
Abguss der Schmelze © Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher
Abguss der Schmelze © Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher
Höchste Konzentration ist beim Abguss der Schmelze erforderlich. Kein Fremdkörper und keine Luftblase darf sich in das glühende, flüssige Metall verirren. Ist die Bronze erkaltet – was bis zu zwei Wochen dauern kann – wird die Form ausgegraben, der Mantel abgenommen und der Ziegelkern aus der Bronzeglocke ausgeschlagen.
Prüfung des Glockenklangs © Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher
Prüfung des Glockenklangs © Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher
Nun steht der letzte entscheidende Arbeitsschritt an. Nachdem die Glocke gefeilt und poliert ist, bis sie glänzt, kommt die Stunde der Wahrheit: Mit Stimmgabel und Klöppel prüft der Glockenmeister ihren Klang – den deutlich vernehmbaren Schlagton und den geordneten Aufbau der Teiltöne in den gewünschten Intervallen. Nicht nur für die Gießer ist es ein beglückender Moment, wenn die neue Glocke in harmonischem Wohlklang ertönt und minutenlang abklingt. Dann ist ihnen wieder ein Stück himmlischer Ewigkeit gelungen.
 
 
Anzeichnung der Rippe © Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher
Am Anfang einer Glocke steht die Zeichnung. Sie ist die Vorlage für eine Schablone aus Buchenholz, die sogenannte gotische Rippe. Mit ihr wird der Längsschnitt der Glocke bestimmt, der den Kirchenglocken seit der Gotik die traditionelle Form gibt. Wie sie erstellt wird, gilt als gutgehütetes Geheimnis der erfahrenen Glockenmeister, denn die Rippe trägt das Klangbild, das mit der Zeichnung „komponiert“ wird und jede Glocke zu einem Unikat macht. Im Verhältnis von Schlagton, Durchmesser und Gewicht wird der gewünschte Klang berechnet, der sich aus dem Grundton und den verschiedenen Teiltönen zusammensetzt. Glocken gelten als Musikinstrumente, die in harmonischer Melodie ihren vollkommenen Klang über Stadt und Land entfalten sollen.
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Aus Ziegeln gemauerter Glockenkern mit der Rippe, der Schablone aus Holz © Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher
Die Arbeitsschritte sind seit Jahrhunderten dieselben: In der Glockengrube wird die drehbare Rippenspindel am Formstand angebracht. Der Schablone folgend mauert der Gießer zunächst aus Ziegeln den Kern der Glocke auf, den er dann Schicht für Schicht mit Lehm bedeckt. Dabei ist der Lehm erst grob und mit viel Stroh versetzt, um dem Aufbau Halt zu geben. Mit jeder Schicht wird er feiner. Bei jedem Auftrag wird die Schablone im Kreis gedreht, um den feuchten Lehm glatt zu streichen. So passt er sich allmählich der Rippenform vollständig an.
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Lehmauftrag, hier der zweite für die falsche Glocke © Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher
Die Lehmform nimmt viel Zeit in Anspruch, weil jede Schicht erst trocknen muss. Zuletzt wird der Kern mit einem Trennmittel in Form von Talg, Fett oder Grafit eingerieben, damit er sich nicht mit der nächsten Lehmschicht für die sogenannte falsche Glocke verbindet. Nun wird an der Holzrippe die äußere Konturlinie des Glockenmantels ausgesägt und wieder Lehm von grob- bis feinkörnig aufgetragen, bis er glattgestrichen die Rippenschablone ausfüllt.
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Die falsche Glocke wird verziert © Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher
Erneut mit Fett eingerieben, kann sie jetzt verziert werden: Dazu werden kunstvoll gearbeitete Holzmodel angefertigt und mit Wachs ausgegossen. Die Wachsformen, die meist Buchstaben für Spruchbänder, Ornamente oder Heiligenfiguren darstellen, werden vorsichtig auf den Mantel der falschen Glocke aufgelegt. Dünn sollen sie sein, damit später nicht die bronzene Verzierung den Klang der Glocke beeinträchtigt.
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Zerschlagen der falschen Glocke. Dahinter hängt die Lehmform des Mantels. © Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher
Dann folgt der letzte Formabschnitt: Die falsche Glocke erhält den Mantel. Die Krone, also die Hängevorrichtung der Glocke, wird als eigene Wachs-Lehmform erstellt und schließt den Mantel oben ab. Letztlich sitzen also drei Formen übereinander. Nach dem Trocknen wird behutsam wie bei einer russischen Steckpuppe die oberste Form, der Mantel, abgehoben. In seine Innenwand hat sich die Verzierung des Wachses eingedrückt. Die mittlere Form – die falsche Glocke heißt, weil sie schon so aussieht wie die spätere bronzene Glocke – wird entfernt, indem sie gezielt zerschlagen wird. Auch hier ist erfahrene Handarbeit gefragt, denn der getrocknete Lehm ist steinhart.
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Der Mantel wird wieder über den Glockenkern gestülpt © Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher
Danach wird der Mantel wieder passgenau über den nun freiliegenden Glockenkern gestülpt. Der Hohlraum, den die falsche Glocke hinterlässt, wird später mit dem Guss zur Bronzeglocke.
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Eindämmen der Glockenformen in der Glockengrube © Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher
Um dem Druck der Schmelze standzuhalten, muss die Lehmform in der Glockengrube vollkommen mit festgestampfter Erde eingedämmt werden, bis nur noch die erwähnten Gussöffnungen zu sehen sind.
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Die gemauerten Rinnen vor dem aufheizenden Schmelzofen. Rechts warten die Bronzebarren. © Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher
Der Schmelzofen wird für den Guss aufgeheizt, was Stunden dauert. Die Legierung der sogenannten Glockenbronze besteht traditionell aus 78 Prozent Kupfer und 22 Prozent Zinn, weil sie – angeschlagen mit Klöppeln aus weichgeschmiedetem Eisen – die reinsten Töne erzeugt.
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Abguss der Schmelze © Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher
Höchste Konzentration ist beim Abguss der Schmelze erforderlich. Kein Fremdkörper und keine Luftblase darf sich in das glühende, flüssige Metall verirren. Ist die Bronze erkaltet – was bis zu zwei Wochen dauern kann – wird die Form ausgegraben, der Mantel abgenommen und der Ziegelkern aus der Bronzeglocke ausgeschlagen.
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Prüfung des Glockenklangs © Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher
Nun steht der letzte entscheidende Arbeitsschritt an. Nachdem die Glocke gefeilt und poliert ist, bis sie glänzt, kommt die Stunde der Wahrheit: Mit Stimmgabel und Klöppel prüft der Glockenmeister ihren Klang – den deutlich vernehmbaren Schlagton und den geordneten Aufbau der Teiltöne in den gewünschten Intervallen. Nicht nur für die Gießer ist es ein beglückender Moment, wenn die neue Glocke in harmonischem Wohlklang ertönt und minutenlang abklingt. Dann ist ihnen wieder ein Stück himmlischer Ewigkeit gelungen.
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Petit & Gebr. Edelbrock, Glocken- und Kunstguss-Manufaktur, Hauptstraße 5, 48712 Gescher, Tel. 02542 9333-0, Führungen nach Anmeldung

www.petit-edelbrock.de


Westfälisches Glockenmuseum Gescher, Lindenstraße 4, 48712 Gescher, Tel. 02542 7144, geöffnet Di–So 10–17 Uhr und nach Vereinbarung

www.glockenmuseum-gescher.de


Deutsches Glockenmuseum e. V., Lindenstraße 2, 48712 Gescher

www.glockenmuseum.de

Kurz dargestellt - Wozu dienen Glocken?

Seit Menschengedenken begleitet Glockengeläut weltweit das alltägliche Leben der Menschen. Es teilt den Arbeitstag ein und weist auf Besonderes hin. Kirchenglocken rufen zum Gebet, künden vom hohen Festtag, begleiten Hochzeit, Taufe und Trauerfeier. Signalglocken, ob an Land oder zu Wasser, warnen, leiten und sind durch ihren dissonanten Klang eindeutig zu erkennen. 


Alles, was Aufmerksamkeit benötigte, wurde und wird mit Glocken ausgestattet, selbst das Vieh auf der Weide. Im Brauchtum galt ihr Klang als Unheil abwehrend und vor Krankheit schützend. Auch die ersten Kinderrasseln waren Schellen, um den Säugling zu beschützen.


Im Christentum kamen Glocken ab dem 6. Jahrhundert mit den irischen Wandermönchen auf. Diese trugen aus leichtem Blech geschmiedete Schellen und Glocken bei sich, um sich anzukündigen. Dass Kirchenglocken so hoch in Türmen hängen und ihr Klang mit Schallblenden gelenkt wird, dient nicht nur dazu, dass die Menschen sie meilenweit hören – ihr Klang soll auch die Gebete in den Himmel zu Gott tragen.


Heute ist das Handwerk des Metall- und Glockengießers ein Ausbildungsberuf von drei Jahren in ortsansässigen Unternehmen. Früher waren Glockengießer Wandergesellen. Sie stellten die schweren Glocken von März bis Oktober vor Ort her, wobei ihnen die Bewohner bis zum Aufkommen des Zunftwesens helfen mussten.  Sogenannte Bienenkorbglocken sind  hierzulande die frühesten  erhaltenen Gussglocken

Hl. Antonius mit Handglocke.  Detail aus einem Gemälde von Domenico Tintoretto, 1560–1635
© akg-images/Cameraphoto
Hl. Antonius mit Handglocke. Detail aus einem Gemälde von Domenico Tintoretto, 1560–1635

und wurden im  Wachs­ausschmelzverfahren hergestellt. Ab dem 12. Jahrhundert etablierten sich Bronzeglocken im Lehmformverfahren. Der Höhepunkt in Guss und Klang wurde in der Spätgotik erreicht – und die über vierhundert Arbeitsschritte sind bis heute tradiertes Vorbild.


Christiane Rossner

 

 

  

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