Denkmalarten Technische Denkmale 1900 Streiflichter Technik Verkehr Ausgabe Nummer Februar Jahr 2019 D
Seit 1976 ist die Dampflok „Schunter“ das Prunkstück in der Sammlung des Museumsbahnhofs im niedersächsischen Almstedt.
Das Publikum vermisst sie. „Ganz eindeutig“, sagt Vereinsmitglied Peter Leinemann, der öfters einmal die Frage zu hören bekommt, wo denn das beste Stück der „Arbeitsgemeinschaft Historische Eisenbahn“, die Dampflok „Schunter“, geblieben sei. Seit 1976 ist sie die Attraktion im niedersächsischen Museumsbahnhof Almstedt, seit Mai 2017 zwangsweise außer Betrieb, weil der marode Kessel bei jeder neuen Fahrt hätte platzen können. Indes, Abhilfe ist in Sicht. Unter anderem mit Mitteln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) wird das historische Gefährt derzeit restauriert. Läuft alles nach Plan, könnte es Anfang 2020 wieder unter Dampf stehen.
Die betagte Maschine hat zwei Besonderheiten aufzuweisen. Sie ist das erste separat unter Denkmalschutz gestellte normalspurige Schienenfahrzeug des Landes Niedersachsen. Und sie ist, wenn sie denn wieder fährt, die zweitälteste Lokomotive Deutschlands, die noch in Betrieb ist. Gebaut wurde sie 1901 mit der Fabriknummer 3653 bei der Firma Hanomag in Hannover für den Kurzstreckenverkehr.
Von ihrem Typ, der sogenannten „Preußischen T3“, wurden damals nach Leinemanns Worten rund 3.000 Stück hergestellt. Ihr Merkmal ist neben dem relativ hohen Schornstein die verhältnismäßig geringe Größe und Leistungsfähigkeit. Die T3 ist mit drei Radachsen 30 Tonnen schwer. Die großen, für den Fernverkehr gebauten Dampflokomotiven brachten leicht 100 Tonnen auf die Waage und brausten mit 2.500 PS und im Durchschnitt 140 km/h durchs Land. Dagegen erzielt die T3 mit einem Zehntel der PS-Ausstattung eine zugelassene Höchstgeschwindigkeit von 40 Kilometern pro Stunde.
Für die Nebenstrecke von Braunschweig nach Fallersleben reichte das. Fast drei Jahrzehnte lang zuckelte die Lok durchs Schuntertal im Nordosten des damaligen Herzogtums und späteren Freistaats Braunschweig; daher der Name, der an ihr haften blieb. Ab 1930 tat sie Dienst für eine Zuckerfabrik im thüringischen Walschleben, gelangte nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst ins rheinische Braunkohlerevier bei Düren und schließlich 1954 erneut in eine Euskirchener Zuckerfabrik. Dort tat sie 1974 ihren letzten Schnaufer und fand zwei Jahre später beim Eisenbahnverein in Almstedt ein neues Domizil.
Der 1972 gegründete Verein nutzt den historischen Fachwerkbahnhof als Museum sowie ein fünf Kilometer langes Teilstück der stillgelegten Eisenbahnstrecke zwischen Elze und Bodenburg, von dem ein Kilometer befahrbar ist. Der Verein besitzt unter anderem elf Dieselloks; doch das Prunkstück der Sammlung ist die alte T3. Sie hat als einzige einen festen Platz im Lokschuppen.
An vier Wochenenden im Jahr ist sie regulär auf der Schiene. Bis zu 1.000 Lokfans, vielfach Großeltern mit Enkeln, drängen dann auf den alten Almstedter Bahnhof, schätzt Leinemann, der selbst „seit dem sechsten Lebensjahr mit dem Eisenbahn-Fieber infiziert“ ist. Bei der jüngsten der alle drei Jahre fälligen Inspektionen senkte jedoch der TÜV den Daumen über die alte T3. Nun wird der schadhafte Kessel in Bruchsal bei einer Fachfirma für Pflege alter Maschinen restauriert und kann hoffentlich bald zu den Dampflokfreunden nach Almstedt zurückkehren.
Winfried Dolderer
Arbeitsgemeinschaft Historische Eisenbahn e.V.
Bahnhofstraße 25, 31079 Almstedt
Almstedt liegt etwa 13 km südlich von Hildesheim.
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