Schlösser und Burgen Februar 2018
Ihre Form erinnert an das Castel del Monte in Italien. Der achteckige Bergfried ist in Deutschland nahezu beispiellos. Nicht nur dies macht die Burg Steinsberg in Sinsheim zu einem Wahrzeichen der Region.
Das beliebte Ausflugs- und Wanderziel mit einem sagenhaften Blick in Richtung Schwarzwald und Pfälzer Wald gilt wegen seiner exponierten Lage auf dem Steinsberg, einem Vulkankegel, als Kompass des Kraichgaus.
Erstmals erwähnt wurde ein Vorgängerbau des Ensembles im Jahr 1109. Die heutige Anlage entstand im Kern unter den Grafen von Oettingen, die in staufischer Zeit den Bergfried und die Ringmauer errichten ließen. Den zu Wohnzwecken erbauten Turm mit seinen vier Meter dicken Mauern machen neben der achteckigen Form kunstvoll bearbeitete Sandsteinquader und vielfältige Steinmetzzeichen zur Attraktion. Von hier aus ließen sich wichtige Handelsstraßen zur Reichsstadt Sinsheim und zur Pfalz Wimpfen überblicken, die Stauferkaiser Friedrich II. durch die Wehranlage sicherte.
Später ging die Burg an die Pfalzgrafen bei Rhein, die auf dem Steinsberg ihre Besitzungen im nördlichen Kraichgau verwalteten. Sie erweiterten die Anlage um den inneren Zwinger und bauten den Palas aus. Teile der Gebäude wurden zwar im Bauernkrieg geschleift, allerdings mit von den Aufrührern gezahlten Strafgeldern wiederaufgebaut. Im 18. Jahrhundert aufgegeben, war Burg Steinsberg in den folgenden Jahrzehnten dem Verfall preisgegeben.
Seit den 1970er-Jahren ist die Stadt Sinsheim Besitzerin der Anlage und hat seither enorme finanzielle Anstrengungen unternommen, um die Burg zu sanieren und sie zu einem Anziehungspunkt in der Region zu machen. Besucher werden nicht nur von der Geschichte angelockt, sondern auch durch Burgführungen, das Restaurant, Freilichtkino im Sommer und Ritterspiele.
Im Zusammenhang einer seit 2013 laufenden Instandsetzung wurde jüngst das Mauerwerk des Bergfrieds mit Hilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz saniert. Ihm hatten Witterungseinflüsse so stark zugesetzt, dass Fugen auswuschen und Sandstein bröckelte, was weiteres Wasser eindringen ließ. Die Baumaßnahmen sind gut verlaufen, und können – früher als geplant – wohl Ende Mai beendet werden. Die Arbeiten konzentrieren sich jetzt auf den Sockelbereich und das Innere. Das Gerüst ist bereits abgebaut, sodass der Turm seine besondere achteckige Form wieder in alle Himmelsrichtungen präsentieren kann.
Julia Ricker
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