Technische Denkmale Dezember 2016
Die ehemalige Großherzogliche Mühle in Bützow ist eines der Denkmale, denen die Deutsche Stiftung Denkmalschutz nach dem Tornado von 2015 ihre Hilfe zukommen ließ.
Als ein Tornado am 5. Mai 2015 die kleine mecklenburgische Stadt Bützow heimsuchte, wurde das Bahnhofsviertel, in dem Katja Hoßmann mit ihrer Familie lebt, verschont. Sie nahm ihn nur als sehr starken Sturm wahr. Erst durch den Anruf ihrer Mutter erfuhr sie, wie heftig die Windhose einige Hundert Meter weiter gewütet hatte. Die Befürchtung, dass es auch ihre stattliche Wassermühle mit dem benachbarten Speichergebäude getroffen haben könnte, bestätigte sich leider: Große Löcher klafften in den mit Wellasbestplatten gedeckten Dächern. Wie sich später herausstellte, hatte der Tornado außerdem die Dachtraufe des Mühlengebäudes angehoben und dabei den Dachstuhl stark verzogen.
Großherzog Friedrich Wilhelm hatte die damals größte
Wassermühle Mecklenburgs 1894 durch seinen Oberlandbaumeister Adolf Prahst an
der Warnow errichten lassen. Sie wurde zunächst durch zwei unterschlächtige
Wasserräder angetrieben; zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam eine Dampfmaschine
hinzu. Ab 1941 gehörte die Mühle der D. Propp KG, die dort Roggen und Weizen zu
Mehl verarbeitete. Aufgrund staatlicher Restriktionen mussten die Eigentümer
den Betrieb 1958 aufgeben, die Gebäude blieben jedoch bis 1972 in ihrem Besitz.
Da ihnen weder Material noch Handwerker zugewiesen wurden, konnten sie
notwendige Instandsetzungen nicht durchführen.
Um das für die Industriegeschichte Mecklenburgs so wichtige Ensemble vor dem Verfall zu bewahren, kaufte es Katja Hoßmanns Vater nach der Wende. Doch seine Pläne, in der ehemaligen Großherzoglichen Mühle Wohnraum zu schaffen, scheiterten. Er sorgte dafür, dass die Mühle gesichert wurde. Daher überstand sie die letzten beiden Jahrzehnte so leidlich – bis zum Tornado im Mai 2015.
30 Menschen wurden damals durch das Unwetter in Bützow verletzt und rund 250 Gebäude beschädigt. Die betroffenen Denkmalbesitzer erhielten schnelle Hilfe durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD). Dr. Wolfgang Illert vom Vorstand war bereits wenige Tage nach der Katastrophe in den 7.600 Einwohner zählenden Ort gereist, um sich ein Bild von den Schäden zu machen. Er konnte die frohe Botschaft verkünden, dass die DSD 210.000 Euro bereitstellen werde. Die Mittel flossen nicht nur in die Sanierung der ehemaligen Großherzoglichen Mühle, sondern kamen auch der Stiftskirche, der Reformierten Kirche und einem Ende des 18. Jahrhunderts errichteten Bürgerhaus zugute. Dass die Deutsche Stiftung Denkmalschutz so schnell helfen konnte, verdankt sie einmal mehr ihren Förderern, die auf ihre Bitte um Spenden für Bützow direkt reagiert haben.
Nun sucht Katja Hoßmann nach Interessenten für ihre Mühle und hofft, dass sie einer neuen Nutzung zugeführt wird, die der Würde des Denkmals entspricht.
Carola Nathan
Maßnahmen: Ausbesserungsarbeiten am Dach, Instandsetzung des Turms
Fördermittelgeber: Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank zweckgebundener Spenden
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