Öffentliche Bauten Landschaften, Parks und Friedhöfe Gärten Oktober 2016 K
Zum ersten Mal nach Jahrzehnten des Stillstands setzte sich das Wilhelmsbader Karussell Ende Juli wieder in Gang.
Ehe es zum glücklichen Abschluss der Restaurierung kommen konnte, hatte der Förderverein mit Stefan Bahn an der Spitze seit 1998 viel Herzblut, Engagement und Geduld eingesetzt. Anfangs glaubte niemand, dass sich das wohl älteste festverbaute Karussell der Welt im Staatspark von Hanau-Wilhelmsbad mit seiner ausgetüftelten, aber leider defekten Technik jemals wieder drehen könnte. Für die gelungene Restaurierung verlieh Oberbürgermeister Claus Kaminsky dem Förderverein die Bürgerplakette der Stadt.
Belohnt wurde der Verein darüber hinaus mit riesengroßer, so nicht erwarteter Aufmerksamkeit der regionalen und überregionalen Presse sowie vielen Interessierten und einer Schar prominenter Gäste beim dreitägigen Einweihungsfest. Neben dem hessischen Minister für Wissenschaft und Kunst, Boris Rhein, dem Direktor der Verwaltung der staatlichen Schlösser und Gärten Hessens, Karl Weber, und dem Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Dr. Wolfgang Illert, kam auch Daniela Schadt, die Lebensgefährtin des Bundespräsidenten Joachim Gauck als Überraschungsgast. Sie ist in Hanau geboren und freute sich mit den Worten „Nun ist Wilhelmsbad wieder richtig“ über das funktionstüchtige Karussell.
1777 hatte Erbprinz Wilhelm von Hessen-Kassel Franz Ludwig Cancrin damit beauftragt, eine Kur- und Badeanlage an dem 1709 nahe Hanau entdeckten Gesund- und Heilbrunnen zu errichten. In dem gleichzeitig entstandenen Landschaftspark konzipierte Cancrin 1779 neben anderen Staffagebauten das Karussell auf einem künstlichen Hügel in der Form eines Rundtempels mit jeweils zwölf äußeren und inneren Säulen. Mit den von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und der GlücksSpirale zur Verfügung gestellten Mitteln wurden Zimmermannsarbeiten und die Restaurierung der Holzpferde gefördert.
Im Laufe der Jahrhunderte trug man viele Farbschichten auf, die wieder entfernt wurden, man besserte Konstruktionen aus, empfand Zierteile wie Metall-Applikationen nach, setzte den Tieren Glasaugen ein und goss Steigbügel. An ausgewählten Tagen wird das Karussell künftig in Betrieb sein. Die Pferde dürfen zwar nicht bestiegen werden, aber in den vier wunderbaren Kutschen kann man Platz nehmen.
Christiane Schillig
63454 Hanau-Wilhelmsbad liegt rund 30 km östlich von Frankfurt am Main.
Das Karussell steht im Staatspark zwischen Parkpromenade und Kesselstädter Straße.
am 5. Nov. 14–19 Uhr und am 6. Nov. 13–18 Uhr.
Weitere Fahrzeiten und Infos:
www.karussell-wilhelmsbad.de
Führungen: Claudia Schwabe,
fuehrung@karussell-wilhelmsbad.de
oder Tel. 0151 56067935
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