Landschaften, Parks und Friedhöfe Gärten August 2016 S

Vom Reiz der Staffagebauten in historischen Parkanlagen

Heuschober und Göttertempel

Staffagebauten waren ein wichtiges Gestaltungsmittel in der Gartenkunst. In historischen Parkanlagen dienten sie nicht nur als Blickfang, sondern auch als Bedeutungsträger.

2016 ist das Jahr berühmter Landschaftsgärtner: Vor 200 Jahren, im Jahr 1816, erhielt Peter Joseph Lenné (1789–1866) die Chance, im Schlosspark von Sanssouci erstmals seine gestalterischen Vorstellungen einzubringen und damit nachhaltig seinen Ruhm als Landschaftsarchitekt über Preußen hinaus zu begründen. Die Bundeskunsthalle in Bonn, der Geburtsstadt Lennés, würdigt mit der Ausstellung „Parkomanie“ indes das Werk seines Zeitgenossen Hermann Fürst von Pückler-Muskau (1785–1871). Zwischen 1815 und 1845 schuf er seine Parkanlagen in Bad Muskau und Branitz sowie für den preußischen Prinzen in Babelsberg. Die eigenen waren sein finanzieller Ruin, doch brachten ihm alle den unsterblichen Ruhm eines leidenschaftlichen Landschaftskünstlers ein.


Gegebener Anlass, um im Monumente-Sommerheft den Kleinarchitekturen in historischen Parkanlagen, den sogenannten Staffagebauten, besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Viele von ihnen sind schon lange verschwunden. Umso wichtiger ist es daher, die erhaltenen zu bewahren.

Blick zum „Vesuv“ auf der 1788–94 geschaffenen Insel Stein im Wörlitzer Gartenreich. Sie ist inspiriert von den Reiseimpressionen des Fürsten Franz von Anhalt-Dessau.
Gartenreich Dessau-Wörlitz, Insel Stein mit Vulkan © Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn
Blick zum „Vesuv“ auf der 1788–94 geschaffenen Insel Stein im Wörlitzer Gartenreich. Sie ist inspiriert von den Reiseimpressionen des Fürsten Franz von Anhalt-Dessau.

Staffagen gehören zur Gartenkunst. Der Begriff stammt aus der Landschaftsmalerei und bedeutet so viel wie Beiwerk, Nebensächliches für den schönen Schein. Um ihre Naturszenerien zu beleben, fügten die Maler Menschen, Tiere und kleinere Bauwerke hinzu. In der Gartenkunst ließen die Auftraggeber ihre Anwesen durch Grünpflanzen, Wege, Anschüttungen, Planierungen, Wasserspiele, Bildwerke und eben Architekturelemente gestalten. Staffagebauten hatten von der Antike bis zum Barock einen Platz in den streng geometrisch angelegten Gärten Europas und – mit einer kurzen Unterbrechung – in den nachfolgenden Landschaftsgärten. Die Tempel, Grotten und künstlichen Ruinen waren Stimmungsträger, erzählerisches Moment und schmückendes Füllwerk. Geschaffen, um über das Leben, über die Vergänglichkeit, über Sehnsüchte und Erfahrungen zu sinnieren. Gärten sind idealisierte Orte, die von der Beziehung zwischen Natur und Kultur leben. Sie sollen beeindrucken, und sie spiegeln die Persönlichkeit und Gesinnung ihrer Besitzer wider. Bis heute und vermutlich auch in der Zukunft bereichern Staffagen Gartenräume: Ob als Pergola und Gartenzwerg oder als futuristisches Tor sind sie Ausdruck von Gesellschaft und Zeitgeist.


Glückseligkeit im Einklang mit der Schöpfung und ein friedliches Miteinander sind die Grundzüge, die in der Vorstellung vom Paradiesgarten, barocken Arkadien und klassizistischen Götterhain mitschwingen. In den von Mauern umschlossenen mittelalterlichen Klos­ter- und Burggärten, die vorwiegend mit Kräuter-, Obst- und Gemüsepflanzen als Nutzgarten dienten, fand neben Brunnen und Bänken auch eine Laube Platz.

Kulissenschauwand im Italienischen Garten von Schloss Blankensee. Der vermutlich 1832 von Lenné angelegte Park wurde ab 1902 vom Schriftsteller Hermann Sudermann umgestaltet.
Sudermann-Schloss Blankensee, Italienischer Garten © Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn
Kulissenschauwand im Italienischen Garten von Schloss Blankensee. Der vermutlich 1832 von Lenné angelegte Park wurde ab 1902 vom Schriftsteller Hermann Sudermann umgestaltet.

Schöpfung in Geometrie

In der Renaissance kam der Ziergarten auf, der im Barock in seiner streng geometrischen Gestalt den Höhepunkt erreichte. Seine Konzeption ging von den Schlossbauten aus, der Garten selbst war fortgeführte Architektur aus lebendigem Grün. Alles war auf großartige Repräsentation ausgerichtet. Wer über die Freitreppen hinunterschritt, war beeindruckt von den ornamental verzierten Blumenbosketten und von den mit Springbrunnen betonten Blickachsen, die in ihrer Fernsicht die herrschaftliche Macht über den kunstvoll gestalteten Garten hin­aus ermessen ließen. Und dennoch begrenzen letztlich Mauern, Alleen und Kanäle, wie etwa in Hannover-Herrenhausen, den klar strukturierten Gartenbezirk. Vasen, Wasserbassins, Springbrunnen und Bildwerke, zumeist Götterstatuen und Allegorien, beleben die perfekt gestaltete und beherrschte Natur. So mancher Pavillon wurde als Blickfang zwischen die aus Hecken akkurat geschnittenen Laubengänge, Irrgärten, Naturtheater und kleinen Kabinette gesetzt. Wie in der Literatur und den Künsten war auch in der Gartengestaltung der französische Einfluss, namentlich durch André Le ­Nôtre (1613–1700), maßgeblich. Durch ihn kam der Garten von Versailles zur höchsten Blüte und machte das barocke Gesamtkunstwerk zum Vorbild für Europas Adel.


Ab 1720 begann eine bemerkenswerte Zweiteilung in der Gartenkunst. Seit dem 17. Jahrhundert wurde in Europa über den Naturzustand des Menschen als Gegenposition zur Zivilisation und zum gemeinschaftlichen Leben diskutiert. Man sehnte sich nach Erneuerung und wurde experimentierfreudiger. In der Gartenkunst führte der von Frankreich dominierte Spätbarock ab 1730 in das Rokoko. In England hingegen, wo man der formalen Strenge eines Barockgartens wenig abgewinnen konnte, begann sich bereits seit 1720 der naturhafte Landschaftsgarten auszubilden. Ein Gartenideal, das gewagt neue Maßstäbe setzte und vom Festland äußerst interessiert beäugt wurde. Für die Staffagebauten bedeuteten diese unterschiedlichen Stilströmungen eine wahre Blütezeit.

Zwischen 1820 und 1835 wurde der Landschaftspark von Schloss Dyck geschaffen, der noch heute mit seinen Pflanzenraritäten prunkt.
Jüchen, Schloss Dyck, Pavillon © Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn
Zwischen 1820 und 1835 wurde der Landschaftspark von Schloss Dyck geschaffen, der noch heute mit seinen Pflanzenraritäten prunkt.

Natur als Seelenspiegel

In der englischen Gartenkunst ergriff ein bis dahin unbekanntes Naturgefühl seine Gestalter, die sich gegen die Überspitzung künstlerischer Formen auflehnten. In den Grüntönen entdeckte man die Schönheit der Natur. Blühpflanzen, Relikte des Ziergartens, waren ebenso verpönt wie Springbrunnen und Wasserspiele, die die Quelle des Lebens zügelten. Weitläufige Rasenflächen kontrastierten mit geschickt gesetzten Gehölzgruppen und Einzelbäumen, dazwischen breiteten sich scheinbar naturbelassene Teiche und Bäche aus. Statt Baumverschnitt und strenger Symmetrie luden gewundene Wege zu einem kontemplativen Spaziergang ein, auf dem der Mensch seinen Seelenzustand in der gestalteten Landschaft wiederfinden sollte. Sein wandernder Blick, bewegt vom Anblick der Natur, bemerkt kleinere Bauwerke, eine Grotte, eine Einsiedelei und am Horizont auf einem Point de vue einen Rundtempel – welche Gedanken setzen sie frei!


Gezielte Planung strebte die größtmögliche – vermeintliche – Natürlichkeit der Natur an. Ihr wurde zwar Schönheit aus sich heraus zugetraut, doch wild sollte sie nicht sein, sondern unauffällig gezähmt. Gartenschöpfer war nun nicht mehr allein ein bezahlter Architekt oder Gärtner, sondern der Auftraggeber legte selbst Hand an. Was für eine Option! Der Dilettant konnte in seinem Gartenreich auf belehrende oder gemütsbewegende Weise literarische, historische und geographische Szenen kreieren und für seinen künstlerischen Einsatz auf eine allgemeine Anerkennung bauen. Wo sonst war dies damals in der Kunst denkbar?

Breidings Garten in Soltau wurde ab 1850 von der Industriellenfamilie Röders als englischer Landschaftspark konzipiert. Die 1870 erbaute Burgruine diente als Wasserspeicher für Springbrunnen und Nutzgarten.
Soltau, Breidings Garten, künstliche Burgruine © ML Preiss, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn
Breidings Garten in Soltau wurde ab 1850 von der Industriellenfamilie Röders als englischer Landschaftspark konzipiert. Die 1870 erbaute Burgruine diente als Wasserspeicher für Springbrunnen und Nutzgarten.

Begehbare Landschaftsgemälde

Dem Maler und Gartenarchitekten William Kent kommt das Verdienst zu, den englischen Garten zu einem begehbaren Landschaftsgemälde geformt zu haben. Er nahm nun nicht mehr die Architektur als ­Gestaltungsprinzip, sondern setzte die Kompositions­regeln der Landschaftsmalerei in gärtnerische Praxis um. Die idealisierten Landschaftsbilder eines Claude ­Lorrain oder die bergigen Naturkulissen eines Salvator Rosa, die meis­tens mythologischen und biblischen Szenen als Rahmen dienten, standen ihm dabei Pate. Antike Tempel, künstliche Ruinen und chinesische Pagoden akzentuierten den Horizont, Grotten und Einsiedeleien unterstrichen die landschaftlichen Stimmungsbilder.


Um das Naturhafte der Gärten zu erhöhen, mussten sie optisch mit der Umgebung verschmelzen: Entweder verbargen geschickte Baum- und Strauchpflanzungen die Gartenbegrenzung oder ein „Aha“. Die Bezeichnung für diese tiefen Gräben oder niedrigen Mauern bezieht sich auf die begeisterten Ausrufe der Besucher, angesichts der Finesse, den ungetrübten Weitblick in die Natur zu ermöglichen und gleichzeitig Tiere fernzuhalten.


Der Entdeckung der Natur folgte bald die Wertschätzung von Denkmalen zur Geschichte. Die Mischung an Staffagebauten, die von China, der römischen Antike und von der italienischen Renaissance inspiriert waren, nahm zu. Dabei fand man Gefallen an der eigenen Geschichte in Form der englischen Gotik. Ihr wurde mit Kapelle, Turm und sogar Klosterbau gehuldigt, entweder intakt oder als künstliche Ruine. Ein Phänomen der Staffage waren bis ins frühe 19. Jahrhundert die Schmuck-Eremiten, professionelle Einsiedler. In eigens für sie eingerichteten Einsiedeleien wohnten sie während einer vertraglich festgelegten Dauer und ließen sich zu bestimmten Tageszeiten sehen. Ihr Anblick sollte unterhalten, wobei die Intention der Auftraggeber von solcher Inszenierung zwischen ernster Aussage und Witz schwankte, genauso wie bei den sogenannten Follies, exzentrisch-bizarren Zierbauten.

Das 1772/73 errichtete Grottenhaus mit Belvedere im Schlossgarten von Veitshöchheim, der für seinen Rokokostil berühmt ist.
Schloss Veitshöchheim, Grottenhaus mit Belvedere © Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn/Bayerische Schlösserverwaltung, www.schloesser.bayern.de
Das 1772/73 errichtete Grottenhaus mit Belvedere im Schlossgarten von Veitshöchheim, der für seinen Rokokostil berühmt ist.

Unter Lancelot „Capability“ Brown (1716–83), der allein mit seiner schieren Menge an gestalteten Gärten – 170 an der Zahl – als der Meister seines Fachs schlechthin gilt, erlebt der englische Landschaftsgarten seine reinste Form. Nur die Natur soll in ihrer vielseitigen Gestalt der inneren Landschaft der Seele das entsprechende Bild in der sichtbaren Welt offenbaren. Mit dieser Gefühlsästhetik bereitete Brown der Romantik den Boden. Doch zunächst bereinigte er seine grünen Kompositionen von allen störenden Staffagen, Bildwerken und Inschriften.


Solcher Leere wurde man jedoch ebenso überdrüssig wie dem Zuviel in den Gärten des Rokoko. Das rechte Maß an Staffagebauten war die Herausforderung, um die gewünschte Erhöhung des Lebensgefühls zu erzeugen.

Soiree im Kuhstall

Obwohl von Anfang an interessiert verfolgt, gelangte der englische Landschaftsgarten erst ab den 1760er-Jahren aufs europäische Festland – um dann einen ungebremsten Siegeszug anzutreten. In Deutschland war der Adel dem Bewährten treu geblieben. Der herrschaftlichen Größe und dem Pathos des Barock entwich er mit der galanten, gefälligen Welt des Rokoko. Empfindung und Gefühl, die Sehnsucht nach Heiterkeit, Muße und Liebe wollte man auch in Gartenszenen erleben, die mit immer neuen Kulissen entzückten. Über Reiseberichte entdeckte wie in England auch hier die höfische Gesellschaft den Fernen Osten und bekam dank Jean Jacques Rousseaus (1712–78) wortgewaltiger Begeisterung für die Schönheit der wilden, unberührten Landschaft ein neues Gefühl für Natur. Sie legte ihr festliches Gewand ab und kleidete sich in ländliche Tracht. Staffagebauten fanden begeisterten Zuspruch. Im Garten schuf man sich selbst in Versailles mit Schäferpoesien und Bauernidyllen das eigene Arkadien. Chinesische Pavillons, anmutige Taubenhäuser und türkische Kioske waren liebenswürdige Zutaten in kleinen, intim wirkenden Grünbereichen. Der formale Garten wurde um eine „Englische Partie“ erweitert, die in ihrer naturnahen Gestaltung zwar dem englischen Gartenideal nahe kam, jedoch weiterhin mit einer Begrenzung klar umrissen blieb. Dort wurde die heitere Landidylle mit rustikalen Hütten, Milchwirtschaft und Kuhställen, Heuschobern und Schäferei gefeiert. Die Natur schien mit Seidenbändern geschmückt. Künstliche Felsen, Hügel und Grotten, wie sie die chinesischen Gärten kannten, gesellten sich hinzu. Diese Mischung der Einflüsse auf die Gartenkunst umschrieb man mit anglo-chinois.

Das Piemonteser Bauernhaus wurde 1792/93 als Wachhaus am Ufer des Großen Wallochs im Wörlitzer Gartenreich errichtet.
Gartenreich Dessau-Wörlitz, Piemonteser Bauernhaus © Roland Rossner, Deutsche Stiftung
Das Piemonteser Bauernhaus wurde 1792/93 als Wachhaus am Ufer des Großen Wallochs im Wörlitzer Gartenreich errichtet.

Der Wörlitzer Park ist die erste Anlage in Mitteleuropa, die sich konsequent dem englischen Landschaftsgarten verschrieb. Nach diversen Reisen auf die Insel und der Grand Tour nach Italien und Frankreich verinnerlichte Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740–1817), ganz Kind der Aufklärung, die Vorstellung des begehbaren und dazu lehrreichen Landschaftsgemäldes. Ab 1770 ging er mit seinem Freund, dem berühmten Architekten Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff (1736–1800), und dem Gärtner Johann Friedrich Eyserbeck (1738–1818) ans Werk. Staffagebauten gehörten für sein Verständnis zum malerischen, die Einbildungskraft stärkenden Naturbild entschieden dazu. Darüber hin­aus entsprachen sie seiner pädagogischen Devise von Bildung durch Anschauung. So hielten neben Weidevieh Bauernhäuschen, ein gotisches Haus, das römische Pantheon und weitere Tempel, Grotten, ein Vulkan und vieles mehr in seinem „Gartenreich“ Einzug.


In der Gartenkunst gab es zwar reine Staffagebauten, die allein dem schönen Schein dienten, doch oft gesellten sich praktische Nutzungen hinzu: Sei es als Atelier in der romantischen ­Ruine, als Grotte, in der sich ein festlicher Salon auftat, oder mit so wichtigen Aufgaben wie in Wörlitz: Dort dienten die malerischen Wallhäuschen als Hochwasser-Wachposten.

Grottenidylle unter dem 1830 errichteten Mona-Lisa-Turm im Schillingspark bei Düren.
Düren-Gürzenich, Schillingspark, Grotte unter Mona-Lisa-Turm © ML Preiss, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn
Grottenidylle unter dem 1830 errichteten Mona-Lisa-Turm im Schillingspark bei Düren.

Unter den späteren Landschaftskünstlern wie Fürst Pückler und Lenné wurde der Einsatz von Kleinarchitekturen pointierter. Das begehbare Landschaftsgemälde war zwar immer noch Thema, doch anderes wurde wiederentdeckt, allen voran der Reiz blühender Blumen. Angeregt durch das intensive Sammeln und Erforschen exotischer Pflanzen im 19. Jahrhundert trat die Gestaltung des hausnahen Bereichs, des sogenannten Pleasureground, in den Fokus. Zwischen den Blumenarrangements war dort allenfalls Platz für Kunstwerke und Lauben. Es vollzog sich eine Trennung von Garten und Landschaftspark, die letztlich den Hausgärten und öffentlichen Parks den Weg bereiteten. Einer der berühmtesten Volksparks ist der ab 1789 von dem mindestens so berühmten Landschaftsgärtner Ludwig von Sckell (1750–1823) angelegte Englische Garten in München. Den Staffagebauten wie dem auf einem Hügel errichteten Monopteros oder dem Chinesischen Turm wurden darin nunmehr wenige, dafür überaus markante Plätze zugewiesen.


Die großartigen Gartenanlagen sind lebende Kunstwerke und in all ihrer Vergänglichkeit doch so beschaffen, dass es seine Zeit brauchte, um in die gedachte Form zu wachsen. Die Kleinarchitekturen hingegen konnten umgestaltet, um weitere in anderem Stil ergänzt oder eben abgebaut werden. Auch wenn Johann Wolfgang von Goethe sie als Kitsch abstrafte, gehören sie zur Gartenkultur. Sie besetzen eine tragende Rolle als literarisches Zitat, als sentimentaler Stimmungsträger oder als lehrreiche Kulisse und haben bis heute nichts von ihrer faszinierenden Wirkung verloren.


Christiane Rossner

Historische Parkanlagen mit Staffagebauten, die von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gefördert wurden


Breidings Garten

Breidingsgarten 5, 29614 Soltau, ca. 75 km südwestlich von Hamburg. Breidings Garten e. V., Tel. 04183 6633. Auf eigene Gefahr ist der Garten öffentlich zugänglich. Regelmäßig finden kostenlose Führungen statt.www.breidings-garten.de


Fürst-Pückler-Park

Bad Muskau, ca. 40 km südöstlich von Cottbus. Im Sommer bis 31.10., täglich 10–18 Uhr, Tourismuszentrum Muskauer Park, Stiftung „Fürst-Pückler-Park Bad Muskau“, Neues Schloss, 02953 Bad Muskau, Tel. 035771 63100, info@muskauer-park.de,

www.muskauer-park.de


Eicheler Hofgarten

Würzburger Straße 30, 97877 Wertheim, ca. 40 km westlich von Würzburg. Der Park ist frei zugänglich.

 

Englischer Garten Hugstetten

Am Felsenkeller 1, 79232 March (Hugstetten), ca. 10 km nordwestlich von Freiburg im Breisgau. Der Park ist zum Teil frei zugänglich, Heimatverein March e. V., Tel. 07665 3774, Führungen im privaten Bereich: ­Armin Keller, Tel. 07665 3403,

englischer-garten-hugstetten@gmx.de,www.englischer-garten-hugstetten.de

 

Gail’scher Park

Gießener Straße/Am Schindwasen, 35444 Biebertal (Rodheim), ca. 10 km nordwestlich von Gießen, im Sommer bis 31.10 Sa 12–18, So u. feiertags 14–18 Uhr, Freundeskreis Gail’scher Park e. V., Tel. 06409 81070 u. 9276,www.gailscherpark.de

 

Gartenreich Dessau-Wörlitz

ca. 15 km östlich von Dessau-Roßlau. Die Parkanlagen sind frei zugänglich, Kulturstiftung DessauWörlitz, Ebenhanstr. 8, 06846 Dessau-Roßlau, Tel. 0340 646150, info@gartenreich.com, www.gartenreich.com.

Ausstellung Lady Hamilton. Eros & Attitüde. bis 18.9.16, Di–So, feiertags 10–17 Uhr. Der Wörlitzer „Vesuv“ wird am 19. und 20.8.16 ausbrechen.

 

Irrgarten Altjeßnitz

Parkstraße, 06800 Raguhn-Jeßnitz (Altjeßnitz), ca. 10 km nördlich von Bitterfeld-Wolfen, April–Oktober, Mo–Fr 9–18 Uhr, Sa, So u. feiertags 10–18 Uhr. Förderverein Irrgarten Altjeßnitz e. V.,Tel. 03494 78158,www.irrgarten-altjessnitz.de

 

Landschaftsgarten Seifersdorfer Tal

Schönborner Weg, 01454 Wachau, ca. 20 km nördöstlich von Dresden. Der Park ist frei zugänglich, www.sachsen-erkunden.de/seifersdorfer-tal

 

Schillingspark

Schillingsstr. 329, 52355 Düren (Gürzenich), ca. 30 km östlich von Aachen. Der private Park ist am 11.9.16, dem Tag des offenen Denkmals, geöffnet: www.tag-des-offenen-denkmals.de/programm

 

Schloss Basedow

Dorfstraße 110, 17139 Basedow, ca. 20 km westlich von Reuterstadt Stavenhagen. Der Park ist frei zugänglich, www.gutshaeuser.de,www.schloesser-gaerten-mv.de

 

Schloss Blankensee

Zum Schloss 19, 14959 Trebbin (Blankensee), ca. 30 km südlich von Potsdam. Der Park ist frei zugänglich.

 

Schloss Dyck

41363 Jüchen, ca. 15 km südöstlich von Mönchengladbach, Sommer bis 29.10.: Di–So u. feiertags 10–18 Uhr, Tel. 0 21 82 824-0, info@stiftung-schloss-dyck.de, www.stiftung-schloss-dyck.de

 

Schloss Gottorf

Park mit Globushaus, Schlossinsel 1, 24837 Schleswig, Öffnungszeiten Sommer bis 31.10. Mo–Fr 10–17, Sa–So 10–18 Uhr, Landesmuseen Schleswig-Holstein, Tel. 04621 813333, service@schloss-gottorf.de, www.schloss-gottorf.de


Schlosspark Ebeleben

Försterplatz, 99713 Ebeleben, ca. 15 km südwestlich von Sondershausen. Der Park ist frei zugänglich, Führungen durch Förderverein Schlosspark Ebeleben e. V., Tel. 036020 74571, www.schlosspark-ebeleben.de


Schlosspark Eutin

Schlosspark 5, 23701 Eutin, ca. 40 km nördlich von Lübeck. Der englische Landschaftsgarten ist bis 3.10. Teil der Landesgartenschau Eutin 2016, Einlass 9–19 Uhr, Tel. 04521 70950,www.schloss-eutin.de, www.eutin-2016.de


Schlosspark Lütetsburg

Landstr. 55, 26524 Lütetsburg, ca. 30 km nördlich von Emden. Sommer bis 30.9. täglich 8–21 Uhr, Gräflich zu Inn- und Knyphausen’sches Rentamt, Tel. 049 31 4254,

info@schloss-park-luetetsburg.de,www.schlosspark-luetetsburg.com


Staatspark Hanau-Wilhelmsbad

Parkpromenade 7, 63454 Hanau, ca. 20 km östlich von Frankfurt/Main. Der Park ist frei zugänglich, www.schloesser-hessen.de/hanau.html

Parkomanie


Die Gartenlandschaften des Fürsten Pückler, Ausstellung bis 18.9.16, geöffnet Di–Mi 10–21 Uhr, Do–So 10–19 Uhr, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Friedrich-Ebert-Allee 4, 53113 Bonn, www.bundeskunsthalle.de

 

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