Kleine und große Kirchen 1600 Material August 2014 H
Mitten in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges errichteten die Clausthaler 1636-42 ihren eindrucksvollen Kirchenbau, der bis heute die größte Holzkirche Deutschlands ist. Diese Leistung ist umso beeindruckender, wenn man weiß, dass nur zwei Jahre zuvor ein verheerender Brand den reich ausgeschmückten Vorgängerbau und einen Großteil der freien Bergstadt im Oberharz zerstört hatte. Durch diese Katastrophe war mehr als die Hälfte der Einwohner obdachlos geworden.
Als erstes wurde 1636-37 der Bau des quadratischen Glockenturms in Angriff genommen. Da über das Kirchengeläut der gesamte Bergbetrieb geregelt wurde, kam für ihn zu großen Teilen die Bergbehörde auf. Innerhalb von zwei Jahren war auch die Finanzierung des eigentlichen Kirchenbaus gesichert - ein Viertel stammte aus privaten Spenden. Angesehene und gutgestellte Familien stifteten die Ausstattungsstücke - allen voran der Oberbergmeister Georg Illing, der schon die Vorgängerkirche bedacht hatte.
Es ist ein imposantes Gotteshaus, das Clausthals Marktplatz seither beherrscht. Die Fachwerkkonstruktion ist heute vollständig mit waagerechten Brettern verschalt, in die zahlreiche rechteckige Sprossenfenster eingeschnitten sind. Den Längsseiten vorgelagerte Treppentürme gliedern den ausladenden Bau mit dem hohen, bleigedeckten Krüppelwalmdach. Wie Aktenfunde belegen, verfügte die Marktkirche schon im 17. Jahrhundert über eine blaue Farbfassung - passend zum Patrozinium der Kirche: Die Farbe Blau steht unter anderem für den Heiligen Geist, dem die evangelische Kirche geweiht ist.
Im Inneren hat sich vor allem der Bildschnitzer Andreas Gröber aus Osterode einen Namen gemacht: Aus seiner Werkstatt stammen der frühbarocke Altar, die Kanzel, die Taufe und die Engel an der Orgel. Im Mittelschiff stellte man zunächst keine Kirchenstühle auf. Getrennt nach Geschlechtern saß die Gemeinde im Emporenbereich. Bald war die Zahl der Einwohner so angestiegen, dass man die Kirche 1689-91 um ganze 1.000 Plätze erweiterte.
Die im 20. Jahrhundert unzureichend erneuerte Walzblei-Eindeckung rief erhebliche Feuchtigkeitsschäden an der Fachwerk- und Dachkonstruktion hervor. Auch die Fundamente erwiesen sich als schadhaft und verursachten Instabilität. 2001 ergaben Untersuchungen, dass die Kirche vom Einsturz bedroht war. So musste ein Großteil des Sakralbaus notgesichert werden. Beim Glockenturm machten statische Fehler, die aus der Erbauungszeit stammten, sogar einen kompletten Ab- und Wiederaufbau notwendig. Im Rahmen der umfassenden Instandsetzung (2001-13) erhielt das Gotteshaus zuletzt auch seine alte Farbenpracht zurück.
Von 2005 bis 2010 beteiligte sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit 520.000 Euro an der aufwendigen Sanierung der Marktkirche. Weitere Mittel kamen vom Bund und vom Land Niedersachsen, von der Landeskirche Hannovers, der Hermann Reemtsma Stiftung, der Klosterkammer Hannover, der Rudolf-August Oetker-Stiftung, der Stiftung KiBa, der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte und von der Kirchengemeinde selbst. Letztere geht nun daran, die notwendige Restaurierung des Innenraums zu planen.
Amelie Seck / Bettina Vaupel
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