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Das neue Leben der Pulverfabrik im Rottweiler Neckartal

Im Tal. 1914. Heute.

Informationen über Geschichte und Zukunft dieses Industrie-Areals und ein Interview mit Hermann Klos, Gewerbetreibender und Mitinitator der Öffnung und Neubelebung der Pulverfabrik.

"Inszenierung einer Wunde" steht auf dem Schild geschrieben. Das trifft zu - und auch wieder nicht. Denn inszeniert ist hier in Rottweil im Neckartal, tief eingeschnitten in die Muschelkalklandschaft, nichts. Es ist authentisch. Wunden aber gibt es. Das Neckartal ist ein Ort der ganz eigenen Art: Rau und doch idyllisch. Inmitten grüner Natur und doch gräulich-braun. Ordentlich und doch eine Industriebrache. Restaurierte Gebäude und doch klaffende Löcher in den Wänden. Produkt des Krieges voll friedlicher Atmosphäre.

Symbolisch: Der alte Schornstein im Neckartal dient nur noch als Landmarke. Die Werkstatt-Halle links erwartet in Kürze eine neue Bestimmung. Das Gebäude in der Mitte, jetzt im Umbau zum Oldtimer-Autohaus mit Show-Room und Penthouse, erlebte schon viele Nutzungen, unter anderem als Ätherdestillieranlage und als Säurelager. 
Rottweil, ehemalige Pulverfabrik © Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn
Symbolisch: Der alte Schornstein im Neckartal dient nur noch als Landmarke. Die Werkstatt-Halle links erwartet in Kürze eine neue Bestimmung. Das Gebäude in der Mitte, jetzt im Umbau zum Oldtimer-Autohaus mit Show-Room und Penthouse, erlebte schon viele Nutzungen, unter anderem als Ätherdestillieranlage und als Säurelager.

Viel ist investiert worden in den letzten Jahren, Millionen. Man sieht es nicht auf den ersten Blick. Das ist das Konzept. Es ist dem Gedenken an die Geschichte des Ortes geschuldet. Denn man wird kaum eine Stätte finden, die eine solch ununterbrochen lange Geschichte als Rüstungsstandort aufweisen kann: Schon im 15. Jahrhundert wurde hier Schwarzpulver hergestellt. Das enge Tal vor der Stadt lag topographisch güns¬tig, da es vor den immer drohenden Explosionen schützte, die Öffentlichkeit abschirmte und viel Platz für Pulvermagazine und Produktionsanlagen bot. Das Neckarwasser nutzte man für den Antrieb der Pulvermühlen und zum Waschen der Schießbaumwolle.

Herrscher über das Pulver: Familie Duttenhofer

Unter Max Duttenhofer begann die Industrialisierung der Pulverherstellung. Ab 1863 leitete er 40 Jahre lang die Fabrik und führte sie mit beispiellosem Erfolg zu Weltruhm. Unternehmer und Erfinder in einer Person, entwickelte er 1884 das "Rauchlose Chemische Pulver" (R.C.P.). Das hier schließlich in großem Stil produzierte rauchlose Nitrozellulosepulver revolutionierte die Waffen- und damit die Kriegstechnik nachhaltig. Zusammen mit seinem Bruder Carl wurde er unangefochtenes Schwergewicht im Pulverhandel und besaß mehrere Fabriken im Reich. Max Duttenhofer war Aufsichtsratsvorsitzender der mittlerweile fusionierten "Vereinigten Köln-Rottweiler Pulverfabriken" und gründete Werke in Spanien, Russland, Polen, England, Holland, Japan und Belgien. Der gewiefte Stratege, geadelt vom württembergischen König, persönlich befreundet mit Otto von Bismarck, erkannte Kartelle und Syndikate als Erfolgsmodell. Außerdem saß er in den Vorständen der Daimler-Motorengesellschaft, der Mannesmann-Röhrenwerke und der Nobel-Dynamite-Trust-Company. Er förderte Projekte von Gottlieb Daimler, Wilhelm Maybach und Ferdinand Graf Zeppelin. Bis zu seinem Tod 1903 war er Rottweil als Standort seiner Firmenzentrale treu geblieben.

Bezeichnenderweise spielt der Löwe im Giebelrelief des Chemischen Laboratoriums von 1911 mit einer Granate. Das württembergische Wappen auf dem Portikus zeigt statt Kronen drei Bomben. 
Rottweil, ehemalige Pulverfabrik © Archiv Stefan King
Bezeichnenderweise spielt der Löwe im Giebelrelief des Chemischen Laboratoriums von 1911 mit einer Granate. Das württembergische Wappen auf dem Portikus zeigt statt Kronen drei Bomben.

Das Werk erlebte um 1914 kriegsbedingt einen weiteren enormen Aufschwung. Zirka 2.500 Menschen arbeiteten jetzt hier. Die Pulverfabrik war zum größten privaten Rüstungsbetrieb des Deutschen Reiches geworden. Viele der Gebäude im Neckartal entstanden in dieser Zeit: Krieg als Konjunkturmotor. 1919 stellte man nach einer teilweisen Demontage die Produktion unter anderem auf Kunstseide - Viskose - um, einen vollkommen neuen Industriezweig. Doch schon kurze Zeit später wurde im Neckartal wieder für den Krieg geliefert - unter anderem von Zwangsarbeitern. Nun zur IG Farben gehörend, diente die Kunstseide zur Herstellung von Fallschirmen für die Luftwaffe. Nach 1945 setzte man die Produktion von Kunstfasern, ab 1952 in Form von Nylon, fort. Erst 1994 gab der mittlerweile französische Mutterkonzern, die Rhodia AG, den Standort auf.

Jakobskirche neben Patronenmagazin

Heute stehen noch 120 Gebäude im Neckartal Rottweil, 45 davon haben Denkmalstatus. Gefällige wie das Chemische Laboratorium von 1911 oder die sogenannte Jakobskirche von 1913/14, einst Wasch- und Umkleidegebäude. Imposante wie das expressionistische Kraftwerk von 1916/17, schmucklose wie die Nylonfabrik aus den 1960er-Jahren. Über 100 Jahre lang wurde aus dem Repertoire der Baustile geschöpft: Späthistorismus, Jugendstil, Monumentalismus - alles nebeneinander im engen Tal, teilweise von Architekten und Ingenieuren mit bekannten Namen wie Paul Bonatz, Heinrich Henes und Emil Mörsch geplant.

Die ehemalige Spulerei wurde 1938 zur Viskose-Herstellung für Fallschirme errichtet. Jetzt wird sie restauriert und ist Förderprojekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. 
Rottweil, ehemalige Pulverfabrik © Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn
Die ehemalige Spulerei wurde 1938 zur Viskose-Herstellung für Fallschirme errichtet. Jetzt wird sie restauriert und ist Förderprojekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

Die Nylonfabrik in ihrem Plastik-Blau fällt farblich heraus, fast allen anderen Gebäuden ist ein unscheinbares Braun gemeinsam. Vor dem Ersten Weltkrieg hatte man sie mit grünlich-braunem Tarnputz überzogen. Davor zeigten sie meist Klinkerfassaden, versehen mit hübschen Zierelementen. Industriebauten - selbst die zur Munitionsherstellung - hatten bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts das Recht auf Schönheit. Außergewöhnlich, dass diese wichtige Rüstungsstätte das Jahrhundert überstanden hat und nicht von den Allierten zerstört wurde.

Inszenierung einer Wunde

Die Rhodia AG hat nur die Gebäude unterhalten - und umgebaut -, die sie genutzt hat. Die anderen, also fast alle, sind 50 Jahre lang nicht gepflegt worden. Hermetisch abgesperrt, war das Firmengelände eine terra incognita für die Rottweiler.

Seit 20 Jahren erlebt das Neckartal nun eine Gründerzeit der ganz neuen Art: Über 60 kleinere bis mittelgroße Firmen aus allen erdenklichen Branchen haben sich hier angesiedelt. So unterschiedlich sie sind, eins eint sie alle: Die Geschichte des Tals, der Denkmalwert der Gebäude, werden nicht als Hindernis oder Belastung angesehen, sondern aktiv angenommen und bewusst erlebt. Die gewerbliche Nutzung hat andererseits eine Musealisierung des Geländes verhindert. Selbst das ehemalige Kraftwerk, ein monumentales Gebäude von Paul Bonatz aus den Jahren 1916/17, hat seinen erdigen Charakter der Schwerstarbeit behalten, auch wenn hier heute Partys und Konzerte stattfinden und nebenan ein Spa seine Pforten geöffnet hat.

Die boomende Fabrik brauchte im Ersten Weltkrieg mehr Strom: Paul Bonatz lieferte die Pläne für das neue Kraftwerk (1916/17). 
Rottweil, ehemalige Pulverfabrik © trend factory, Rottweil
Die boomende Fabrik brauchte im Ersten Weltkrieg mehr Strom: Paul Bonatz lieferte die Pläne für das neue Kraftwerk (1916/17).

Auf dem Gelände sind Schautafeln verteilt, die über die Geschichte des Tals im Allgemeinen und die Gebäude im Einzelnen informieren. So etwa darüber, dass die zerklüftete Fassade am teils abgetragenen Holländerbau zu Ende restauriert ist und in diesem Zustand bleiben wird. Auch die Wunden haben hier ihre Daseinsberechtigung. Gebäude, die nicht mehr benötigt werden, überlässt man der Natur: kontrollierter Verfall inmitten von Aufbruch und Leben. Es ist wohl diese Stimmung, die das "Team Neckartal" zusammenschweißt. Und das Bewusstsein, dass ein Konzept, getragen von Menschen mit "Hand, Hirn und Herz", das nachhaltigste in der Denkmalpflege ist. Kaum einer der Neugründer hat sich von dieser Überzeugung - und vom Team - bislang verabschiedet. Und alle versichern: Die giftigen Dämpfe, die jahrhundertelang zwischen den Bergen aufstiegen, haben sich verzogen. Hier scheint, trotz der Lage im tiefen Tal, viele Stunden am Tag die Sonne.

Beatrice Härig

Im Tal pulsiert es: Interview mit Hermann Klos

Hermann Klos, 1954 geboren, ist Schreinermeister und hat mit seinem Kompagnon Günter Seitz 1988 eine Tischlerei in Rottweil gegründet. 1993 zogen sie mit ihrer Holzmanufaktur (heute saisonbedingt 80 bis 100 Mitarbeiter) ins Neckartal. Sie haben mehrere der Gebäude gekauft und sind die Initiatoren und treibende Kraft der behutsamen Konversion des Industriegeländes. Zurzeit restaurieren sie - mit Hilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz - die ehemalige Spulerei und werden sie als Werkstatt nutzen.

Hermann Klos 
Rottweil, ehemalige Pulverfabrik © Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn
Hermann Klos

MO: Wie sind Sie auf das Gelände der ehemaligen Pulverfabrik aufmerksam geworden?

Die ehemalige Rottweiler Pulverfabrik war bis 1993 "closed area". Das Gelände war mit einer Schranke und doppelreihigen Zäunen abgeriegelt. 1993 erfolgte eine langsame Öffnung; es war eine Entdeckung. Ich war selbst von dieser Industrieanlage überrascht, weil sie in der Öffentlichkeit damals so gut wie nicht bekannt war.

Wir waren vor 20 Jahren auf der Suche nach einem neuen Standort und begeistert von diesem Areal, besonders von der sogenannten Jakobskirche, der alten Arbeiterumkleide, die als erstes Gebäude unsere Firmenzentrale war.

MO: Woher kommt Ihr Interesse an alten Gebäuden?

Unsere Holzmanufaktur war von Anfang an auf Denkmalpflege spezialisiert. Früher standen Details wie Fenster, Fußböden oder andere Holzausstattungen nicht so sehr im Fokus. Wir in Baden-Württemberg waren in dieser Beziehung Vorreiter.

Große Fensterflächen in der Spulerei sorgten für eine gute Belichtung der Säle. Schon zur Erbauungszeit 1938 war ein Luftschutzkeller für 400 Personen eingeplant. 
Rottweil, ehemalige Pulverfabrik © Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn
Große Fensterflächen in der Spulerei sorgten für eine gute Belichtung der Säle. Schon zur Erbauungszeit 1938 war ein Luftschutzkeller für 400 Personen eingeplant.

MO: Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit den Vorbesitzern, der Rhodia AG?

Anfangs war es nicht so einfach. Sie wollte das Gelände auf einen Schlag loswerden, einschließlich der Verpflichtungen und Altlasten. Es gab Überlegungen, alles zu sprengen und zu renaturieren. Dann aber wurde ein "Abwicklungsmanager", der ehemalige Leiter der Rhodia Rottweil, Arnd Zachrich, eingesetzt. Er hat mit großer Begeisterung und sehr viel Einfühlungsvermögen für die Belange des Gesamtareals über 15 Jahre lang mit uns zusammen die Konversion umgesetzt.

MO: Inwieweit werden Sie finanziell unterstützt?

Die Stadt Rottweil hat den Ausbau der Infrastruktur übernommen. Etwa 6 Millionen Euro öffentliches Geld ist dafür geflossen. Jetzt zeigt der Oberbürgermeister seinen Besuchern das Neckartal. Es ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Stadt geworden.

Generell muss man sagen, dass es eine große Bereitschaft der Leute gibt, hier Geld und Kraft zu investieren. Man muss sehr viel mehr investieren, als sich durch Vermietung refinanzieren ließe. Zuschüsse wie die der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) können das 7- bis 10-fache generieren. Die Zuschüsse sind auch eine Art Wertschätzung für das Geleistete.

MO: Wie sehr wünschen Sie sich Besucher und Besichtigungen auf dem Gelände?

Der Neckartalradweg und die Wanderstrecke im Sommer sind sehr beliebt. Das Restaurant, Fitnessstudio und die Indoor-Kartbahn sind Frequenzbringer. Und natürlich das Kraftwerk als riesiges Eventareal für Veranstaltungen mit über 3.000 Besuchern. Allein das Kraftwerk zieht jedes Jahr 120.000 Leute ins Neckartal.

MO: Wie sieht es aus mit Wohnen im Neckartal Rottweil?

Etwa 15 Familien leben hier. Aber man sollte sich nicht wundern. Viele denken, hier unten kann man idyllisch am Neckar wohnen. Das stimmt nur zum Teil. Denn im Tal pulsiert es schon, das kann ein ordentliches Treiben sein. Dann beißt sich ganz schnell die Wohnnutzung mit dem Gewerbebetrieb.

© Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Roland Rossner
© Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Roland Rossner
© Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Roland Rossner
© Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Roland Rossner
Brücke mit Schleuse. Der Neckar war wichtig für den Fabrikstandort.
© Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn
© Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn
Inszenierung einer Wunde: Die Wand am Holländerbau ist restauriert und wird so bleiben.
© Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn
© Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn
Im ehemaligen Kraftwerk der Pulverfabrik.
© Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn
© Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn
Heute ist das ehemalige Kraftwerk beliebter Ort für Veranstaltungen.
© Archiv Stefan King
© Archiv Stefan King
Das Kraftwerk von Paul Bonatz kurz nach seiner Fertigstellung 1918.
© Pulverfabrik Neckartal
© Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn
© Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn
Der Löwe, der mit einer Patrone spielt, als Giebelrelief.
© Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn
© Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn
© Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn
© Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn
Die ehemalige Spulerei (links)
© Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn
© Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn
Die Vergangenheit als Pulverfabrik in Schießpulver-Allegorien. Glasbilder von 1938 im Direktoriumsgebäude (Förderprojekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz)
 
 
© Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Roland Rossner
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© Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Roland Rossner
Brücke mit Schleuse. Der Neckar war wichtig für den Fabrikstandort.
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Inszenierung einer Wunde: Die Wand am Holländerbau ist restauriert und wird so bleiben.
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Im ehemaligen Kraftwerk der Pulverfabrik.
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Heute ist das ehemalige Kraftwerk beliebter Ort für Veranstaltungen.
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Das Kraftwerk von Paul Bonatz kurz nach seiner Fertigstellung 1918.
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Der Löwe, der mit einer Patrone spielt, als Giebelrelief.
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Die ehemalige Spulerei (links)
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Die Vergangenheit als Pulverfabrik in Schießpulver-Allegorien. Glasbilder von 1938 im Direktoriumsgebäude (Förderprojekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz)
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MO: Wie organisieren sich die Gewerbetreibenden im Neckartal?

1995 hat sich das "Team Gewerbegebiet Neckartal" als eine Art Gebietsvertretung der Gewerbetreibenden gegründet. Alle Gebäude sind mittlerweile verkauft, alles auf dem Gelände ist Einzeleigentum. 60 bis 70 neue Gewerbe haben sich hier angesiedelt, mehrere hundert neue Arbeitsplätze sind entstanden. Viele sind von Anfang an mit dabei und fühlen sich sehr wohl. Heimat ist da, wo man mitgestalten und mitentwickeln kann.

Das Neckartal ist jederzeit zugänglich. 2008 wurde der "IndustriePfad Pulverfabrik Rottweil" eingerichtet. Infotafeln erläutern die Geschichte und einzelne Gebäude.

Förderung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz/GlücksSpirale:
100.000 Euro für das Direktorenhaus, Maßnahme: Gesamtsanierung, weitere Fördermittel: Land; 60.000 Euro für die Spulerei, Maßnahme: Fensterrestaurierung, weitere Fördermittel: Land

Literaturtipp: Stefan King und Hermann Klos (Hrsg.): Industriekultur im Neckartal Rottweil. Vom Pulver über Nylon zur gewerblichen Vielfalt. Rottweil, 2012. ISBN 978-3-00-039646-5, 178 S., 12 Euro.

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1 Kommentare

Lesen Sie 1  Kommentar anderer Leser

  • Kommentar als unangemessen melden
    Bernard de Haldevang schrieb am 21.03.2016 15:57 Uhr

    Max von Duttenhofer war mein Urgrossvater. Dieser Teil unserer Familien-Geschichte bis zum Ende des Ersten Weltkriegs war mir kaum bekannt. Danke für viele Aufklärungen!

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