Technische Denkmale Technik Februar 2014
Der 19-Lachter-Stollen im kleinsten der sieben Oberharzer Bergstädte ist heute ein Besucherbergwerk. Ermöglicht wird dies durch den engagierten Bergwerks- und Geschichtsverein Wildemann e. V., der viele starke Partner an seiner Seite weiß.
Wenn Jules Verne für die Höhlenwelt seines 1864 veröffentlichten Romans "Reise zum Mittelpunkt der Erde" eine Vorlage gesucht hätte, dann wäre er in dem alten Oberharzer Silberbergbaurevier bei Clausthal-Zellerfeld fündig geworden. Das Erzrevier zählte zu den bedeutendsten in Europa. Seine Hügel sind von einem beeindruckenden Netz aus niedrigen Stollen, tiefen Schächten und großen Hohlräumen durchzogen.
Seinen Aufschwung nahm der Oberharzer Bergbau ab der Mitte des 15. Jahrhunderts auf Betreiben der Herzöge von Braunschweig. Von den elf Hauptstollen ist der 1548 begonnene Frankenscharn-Stollen des östlichen Zellerfelder Gangzuges der älteste. Der Ernst-August-Stollen, den man 1851 in Angriff nahm und ihn bis auf eine Länge von 40,2 Kilometern in den Höhenzug schlug, gilt als tiefste Wasserlösungsstollen des Oberharzer Bergbaus. Eine enorme Leistung, wenn man bedenkt, dass Schlägel und Eisen die einzigen Werkzeuge waren.
Zu den wichtigsten Gängen gehört der 19-Lachter-Stollen, dessen Zugang, das Mundloch, in dem Bergort Wildemann liegt. Er war ein Wasserlösungsstollen, mit dem die Wässer aus höher gelegenen Gruben abgeleitet wurden. Alle Hauptschächte waren mit ihm durchschlägig, sprich verbunden, und konnten daher überhaupt betrieben werden. Sein Name rührt von einem im Bergbau gebräuchlichen Längenmaß her, in diesem Falle vom Clausthaler Lachter. 19 Lachter, rund 36 Meter, liegt er unter dem Frankenscharrn-Stollen.
1551 begonnen, hatten die Bergleute in mühseliger Arbeit bis 1690 seine gewünschte Länge von 8.800 Metern erreicht. Er diente nicht nur zur Entwässerung, sondern auch Erze wurden in ihm aufgeschlossen und abgebaut. Mit dem Abteufen des Schachtes "Ernst August" hatte sich aus dem 19-Lachter-Stollen ein vollständiges Bergwerk entwickelt, das bis 1924 betrieben wurde.
Heute ist der 19-Lachter-Stollen ein Besucherbergwerk, das der Kurbetriebsgesellschaft Die Oberharzer gehört und das von dem engagierten Bergwerks- und Geschichtsverein Wildemann e. V. betrieben wird. Er setzt sich seit über 25 Jahren einfallsreich für die Erhaltung dieses Zeugnisses der Bergbaugeschichte ein. Rund 500 Meter des Stollens sind bereits wieder begehbar. Anschaulich erlebt der Besucher die harte Arbeitswelt der Bergleute, wenn er in den teilweise nur 1,40 hohen Stollengang einfährt und den 263 Meter tiefen Schacht "Ernst August" überquert. Durch verschiedene Stollenausbaue in Eisen, Holz und Mauerwerk und schließlich in fester Grauwacke gelangen die Besucher über Treppen in einen Raum für die Wasserpumpe. Zu diesem Erlebnis 100 Meter unter Tage fehlt eine entscheidende Station: die Radstube mit dem Kehrrad von 1886, das, durch Wasser angetrieben, zur Schachtföderung diente und gleichzeitig die Grubenwässer in eine Ablaufrösche schaufelte. Die "Stube" ist eine 12 Meter hoch ausgehauene Höhle. Dort befand sich das hölzerne Rad mit einem Durchmesser von circa 9,50 und einer Breite von 1,80 Metern, konstruiert mit 16-teiligen Kränzen, acht Sticharmen und 156 Schaufeln. In den letzten Jahren ist die monumentale Konstruktion bis auf die Welle und den Seilkorb endgültig zusammengebrochen. Für ihre Erneuerung konnte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank der Lotterie GlücksSpirale letztes und dieses Jahr insgesamt 63.000 Euro bereitstellen. Mit dem Kehrrad wird das Besucherbergwerk 19-Lachter-Stollen um einen beeindruckenden Bestandteil bereichert, der für die Bergleute überlebenswichtig war.
Christiane Rossner
Besucherbergwerk 19-Lachter-Stollen, Im Sonnenglanz 18, 38709 Wildemann, Tel. 05323 6628, besucherbergwerk@t-online.de, www.19-lachter-stollen.de
Weitere finanzielle Mittel kommen vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege, vom Bund, über das EU-Programm zur Entwicklung des ländlichen Raums sowie von der Stiftung Welterbe Harz.
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