Ausgabe #4 / 2012

  • Das Abt-Gaisser-Haus in Villingen-Schwenningen wurde vorbildlich restauriert 08.11.2012 Stützkorsetts für 100 Balken Stützkorsetts für 100 Balken

    Stützkorsetts für 100 Balken

    Wenn Bauherr und Architekt ein gemeinsames Ziel haben, dann kann nur etwas Gutes dabei herauskommen. So geschehen im südlichen Schwarzwald in Villingen-Schwenningen. Dort erwarb 2008 der Villinger Spitalfonds, eine im 13. Jahrhundert gegründete soziale Stiftung, das denkmalgeschützte "Abt-Gaisser-Haus", um es zu restaurieren und dort ein "Zentrum für Senioren und Behinderte" einzurichten.

  • Holz in Villen und Landhäusern 08.11.2012 Mehr als Eiche Mehr als Eiche

    Mehr als Eiche

    Er ist als der "dumme Bub" in die Annalen der Familie Büchner eingegangen. Denn im Gegensatz zu seinem zwei Jahre älteren Bruder Georg - dem Dichter und Revolutionär - verließ Wilhelm Büchner das humanistische Gymnasium Pädagog in Darmstadt ohne Abschluss. Die Eltern gaben ihn daraufhin in eine zweijährige Lehre beim Zwingenberger Hofapotheker Ferdinand Ludwig Winkler, der die naturwissenschaftliche Begabung Wilhelms erkannte. Er empfahl ihm ein Chemiestudium, das er zunächst in Heidelberg und ab 1837 bei Justus Liebig in Gießen absolvierte.

  • Beichtstühle in protestantischen Kirchen 08.11.2012 Kühlung für das brennende Herz Kühlung für das brennende Herz

    Kühlung für das brennende Herz

    Die Herzen der Beichtkinder wogen schwer, waren sie doch von der Reue für sündige Taten belastet. Beim Eintreten in so manchen Beichtstuhl fiel ihr Blick auf die sie ermutigenden biblischen Vorbilder an der Tür. Zum Beispiel auf den heimgekehrten verlorenen Sohn, der seine Fehltritte bekannte und dabei auf die Gnade und Barmherzigkeit Gottes vertraute.

  • Die Dorfkirche von Osterwohle birgt eine einzigartige Ausstattung 08.11.2012 Geniestreich aus Holz Geniestreich aus Holz

    Geniestreich aus Holz

    Masken, Hopfenfrüchte und Pinienzapfen aus Holz wachsen plastisch aus der Decke heraus. Auf zierlichen, mit Knorpeln und Blattwerk berankten Bögen stehen Engel. Sie begleiten den Eintretenden ins Innere der kleinen Kirche von Osterwohle.

  • Reiche Schnitzereien am Eulenspiegelhaus in Osterwieck 08.11.2012 Fachwerk vom Feinsten Fachwerk vom Feinsten

    Fachwerk vom Feinsten

    Das Auge kann sich im Harzstädtchen Osterwieck gar nicht sattsehen an den vielen prächtigen Fachwerkfassaden. Die meisten der reich verzierten Häuser stammen aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Sie haben den Dreißigjährigen Krieg und den großen Stadtbrand des Jahres 1884 überstanden.

  • Wie Karl Junker sich seine Welt schnitzte 08.11.2012 Die Holzorgie von Lemgo Die Holzorgie von Lemgo

    Die Holzorgie von Lemgo

    Er hatte eine Vision. Und er brauchte viel Holz, um sie Gestalt werden zu lassen. Karl Junker (1850-1912) war ein ungewöhnlicher Künstler. So ungewöhnlich, dass er lange Zeit als Sonderling, ja sogar als Geisteskranker abgetan, sein Werk als "Fall" betrachtet wurde.

  • Die Holzbibliothek auf Burg Guttenberg 08.11.2012 Holzbibliothek Der Wald im Kasten

    Der Wald im Kasten

    Gekonnt sind die Wurzeln der Fichte zu einem kleinen Kranz gewunden. Auf Moos gebettet liegt er zwischen Zweigen, Blüten, einem Zapfen und Astquerschnitten. Die kleine Kiste, die die wichtigsten botanischen Merkmale des stattlichen Nadelbaums beherbergt, kommt wie ein Buch daher: Die Rinde bildet den Rücken, aufgeklebte Etiketten verraten den Namen des Gehölzes.

  • Interview mit Markus Kepstein 08.11.2012 Denkmale aus Holz Denkmale aus Holz

    Denkmale aus Holz

    MO: Der Tag des offenen Denkmals am 9. September hat in diesem Jahr das Motto "Holz". Was zeichnet den Naturstoff im Vergleich zu Baumaterialien wie Stein oder Tonziegeln aus?

  • Das ehemalige Syndikats- und Zinsmeisterhaus an der Altmühl 08.11.2012 „Daran erkenn’ ich meine Pappenheimer“ „Daran erkenn’ ich meine Pappenheimer“

    „Daran erkenn’ ich meine Pappenheimer“

    Dankbar können die Bewohner kleiner Ortschaften sein, in denen es historisch Interessierte gibt. Ohne wissbegierige Bibliothekare, gründliche Archivare oder faszinierte Laien käme manches gar nicht ans Tageslicht, und vieles ginge verloren. Im mittelfränkischen Pappenheim kümmert sich der Kunst- und Kulturverein Pappenheim e. V. um ein Spätrenaissance-Gebäude, das auf mittelalterlichen Fundamenten steht.

  • Wo Holz, Stroh und Reet Schutz bieten 08.11.2012 Dächer aus der Natur Dächer aus der Natur

    Dächer aus der Natur

    Kulturlandschaften entwickelten sich im Laufe der Geschichte aus den geologischen und topographischen Gegebenheiten, aus den klimatischen Verhältnissen, den ethnischen Eigenarten der Bewohner und den historischen Zusammenhängen. Sie prägen die Baukunst, vor allem im ländlichen Raum, wo der Austausch mit anderen Kulturlandschaften nicht so stark war wie in den vom Fernhandel beeinflussten Städten.

  • Können Berlins historische Gaslaternen gerettet werden? 08.11.2012 Historische Gaslaternen Beleuchtung mit Seele

    Beleuchtung mit Seele

    Wenn sich die abendliche Dämmerung über den Berliner Stadtteil Charlottenburg legt, nimmt man hier und da ein leises Zischen wahr: Zwischen Schloss und Lietzensee zünden die Glühstrümpfe der historischen Gaslaternen - jede von ihnen individuell, durch einen solarbetriebenen Miniatursensor gesteuert. Ihr hellgelber Schein breitet sich sternenförmig aus und taucht die meist um 1900 entstandenen Fassaden in sanftes Licht.

  • Die Gemeinde der abgebrannten Kirchenburg in Walldorf bittet um Hilfe 08.11.2012 Als Christus vom Kreuz fiel Als Christus vom Kreuz fiel

    Als Christus vom Kreuz fiel

    Es gibt Klänge, die Heimat definieren. Sie sind den Menschen so vertraut, dass sie ihnen erst bewusst werden, wenn sie nicht mehr zu hören sind. "Mir fehlen die Glocken!" - wie oft hat Pfarrer Heinrich von Berlepsch den Satz seit dem 3. April dieses Jahres schon gehört. An jenem Tag ging die bedeutende Kirchenburg im thüringischen Walldorf in Flammen auf. Der rußgeschwärzte Kirchturm ist weithin sichtbar, er steht stumm und seiner Haube beraubt. Die fast unversehrt geborgene Laterne und die vier Glocken säumen nun die Dorfstraße, die zur Burganlage hinaufführt. Von Kirchenschiff und Chorbereich existieren nur noch die Außenmauern. Das Dach und der Innenraum mit seinen Doppelemporen aus dem 17. Jahrhundert sind zerstört. Selbst für Ortsfremde ist der Anblick des ausgebrannten Gotteshauses ein Schock: verkohlte Balken, dazwischen hier und da ein paar vom Feuer angefressene Seiten aus den Gesangbüchern. Die Elemente kennen keine Gnade, wenn Kulturgut zu großen Teilen aus trockenem Holz besteht. Nicht einmal die steinernen Epitaphien hielten stand: 1.000 Grad Hitze und Löschwasser haben die Reliefs, die an die örtlichen Adelsfamilien erinnerten, schier pulverisiert.

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