Kleine und große Kirchen
"Es ist erstaunlich. Unsere Malchower Dorfkirche musste so lange auf ihre Restaurierung warten, aber nun, da wir diese Aufgabe angehen, sprudeln wir nur so vor Ideen, wie wir sie nutzen werden", strahlt Irmtraut Peick, Vorsitzende des Gemeindekirchenrates. Tatsächlich hielt die kleine uckermärkische Feldsteinkirche über 50 lange Jahre durch.
Dabei war sie nahe am Abgrund: 1958 wurde in dem Kirchensaal der letzte Gottesdienst gefeiert, danach begann das Bauwerk aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts zu verfallen und war dem Vandalismus preisgegeben. Im Jahr 2003 wechselte die Kirchengemeinde Malchow zur Pfarrstelle Schönfeld. Dort waren inzwischen fast alle zehn Kirchen vollständig saniert, und man begann nach einer Perspektive für Malchow zu suchen. Eine Notsicherung noch im gleichen Jahr verhinderte zum Glück den mittlerweile drohenden Einsturz des Kirchenschiffs.
Seit 2008 ist sie nun endlich an der Reihe und ihre Zukunft schon sehr konkret: Das kirchliche Gemeindeleben im Sprengel Schönfeld ist lebendig und auf die Jugend ausgerichtet, und es wird viel musiziert. Für besondere Veranstaltungen bietet sich die Malchower Kirche als würdiger Standort geradezu an, zumal sie direkt an der Bundesstraße B 109 von Berlin zur Ostsee liegt. Nach Rücksprache mit sieben Musikschulen in Deutschland, Polen und Lettland sowie den umliegenden Kantoreien, lobte die 2006 gegründete "Carl Büchsel-Stiftung Uckermärkischer Kirchengemeinden Schönfeld" 2009 erstmals den jährlichen "Internationalen Malchower Kirchenpreis" aus, der die musikalische Kinder- und Jugenderziehung fördert. Der Wettbewerb ist so gefragt, dass sich sogar Teilnehmer aus Polen und Lettland anmelden. Noch wird er in der Kirche von Göritz ausgetragen, doch die Kirche von Malchow ist bereits miteinbezogen. So verlieh man 2010 bei der Feier zur Turmbekrönung vor der Kirche die zehn Motivationspreise an die jungen Musiker.
Mindestens so angespornt wie die Jugendlichen ist auch die Kirchengemeinde um Pfarrer Thomas Dietz von der positiven Resonanz auf ihre Pläne. Doch zunächst muss das Malchower Gotteshaus umfassend restauriert werden. Die Holzkonstruktion des barocken Fachwerkturms ist aufgearbeitet. Auch die Maßnahmen an Dachstuhl und Dach des Kirchenschiffs sind beendet, an denen sich mit insgesamt 19.000 Euro die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) beteiligt hat. Sie wurde dabei von der in der DSD treuhänderisch verwalteten Stiftung Dres. Oswin und Helga Michel, vom Dorfkirchenfonds und durch zweckgebundene Spenden des Ehepaars Wacker unterstützt. Das Konzept für die Kirche überzeugt auch weitere Geldgeber: So stellte bislang das Land Brandenburg Mittel aus dem Programm für Ländliche Entwicklung (ILE) bereit ebenso wie die Kommune Göritz, der Landkreis Uckermark, der Evangelische Kirchenkreis Uckermark, die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, der Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e. V. und die Sparkasse Uckermark. Nun ist der Kirchenraum an der Reihe, der sogleich für eine Aufregung sorgte: Es wurden Wandmalereien entdeckt, die jetzt erst einmal kartiert werden müssen.
Um die Kirche verstärkt zu einem attraktiven Ziel zu machen, hat die Kirchengemeinde mit dem für die Restaurierung zuständigen Planungsbüro ALV-Architekten aus Angermünde auch für den Außenbereich ein Konzept entwickelt: Neben der Kirche soll ein Labyrinthpark entstehen. Unter anderem soll ein nach dem Vorbild der französischen Kathedrale in Chartres eingelassenes Labyrinthmuster aus Feld- und Grabsteinen vor dem Chor auf den Kirchenraum verweisen. Dessen Boden wird einen 6-zackigen Christusstern aufnehmen, in den wiederum eine Labyrinth eingefügt ist. "Es gibt viele, unaufdringliche und spielerische Wege, die Menschen an Gott heranzuführen", lächelt Seelsorger Dietz zuversichtlich. Für das Gotteshaus in Malchow bedeutet schon einer dieser Wege die Rettung.
Christiane Rossner
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Sie spüren Kugelsternhaufen und Satellitengalaxien auf: Heutige Astronomen können Milliarden Lichtjahre weit ins All blicken. Vor 500 Jahren – das Fernrohr war noch nicht erfunden – sah unser Bild vom Himmel ganz anders aus.
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Ich wurde mit meiner Frau,eine v. Wedel aus Malchow-Goeritz, in der Malchower Kirche 1944 getraut. Die Kirche ist mir sehr vertraut.
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