Technische Denkmale Verkehr April 2011
Ein ereignisreiches Jahr für die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die 2010 ihr 25-jähriges Bestehen feierte, liegt hinter uns. Als größte Bürgerinitiative für den Denkmalschutz in Deutschland ruht die Stiftung zwar auf festen Säulen, aber wir möchten sie in den kommenden Jahren noch stärker als Ergänzung zur staatlichen Denkmalpflege in unserer Gesellschaft fundamentieren.
Sinnbildlich für die Idee, gebautes Erbe im Alltag erlebbar zu machen, stellen wir Ihnen ein einzelnes Häuschen bei Darmstadt vor. Auf den ersten Blick ist es unscheinbar. Aber schon jetzt hat das mechanische Stellwerk der Deutschen Bahn im hessischen Reinheim eifrige Fürsprecher, sogar "glühende Fans". Bis Oktober 2007 wurden hier noch Weichen gestellt.
Mit dem Zeitpunkt, als die Züge elektronisch geleitet wurden, verlor das 1909 errichtete Stellwerk der Bauart "Jüdel" seine Funktion. Nicht aber seine Daseinsberechtigung. Im Moment wird es zwar nicht genutzt, dafür aber geliebt - und dies nicht nur von Modelleisenbahn-Freunden. Es wird gehegt und gepflegt vom Pächter, dem Verein Museumsstellwerk Reinheim e. V.
Direkt am Bahnübergang der B 38 gelegen, ist es für alle, die eine funktionsfähige Hebelbank mit ihren unzähligen Stellhebeln für Weichen, Riegeln und Gleissperren mit eigenen Augen sehen möchten, gut erreichbar. Auch der Streckenblock, die Sicherungseinrichtung für die Zugfahrten mit Tastensperren und Fahrstraßenhebeln, ist noch vorhanden. Spanngewichte sorgen im Untergeschoss für die notwendige Spannung der Seile und Drähte aller Weichen und Signale.
Ziel ist es, die Anlage wieder so herzurichten, dass Besucher in dem zukünftigen Erlebnismuseum Ein- und Ausfahrten von Zügen, Zugkreuzungen und Rangierfahrten mit eigener Hand ausführen können. Dabei werden dann die originalen Bewegungen der Weichen- und Signalhebel auf ein Modell der Bahnhofsanlage übertragen.
Weichen stellen für die Zukunft möchte auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und nimmt sich deshalb mit besonderer Freude des stillgelegten Werks an.
Christiane Schillig
In der Dorfkirche von Behrenhoff haben sich eindrucksvolle Darstellungen des Fegefeuers erhalten.
Sie sind nur wenige Zentimeter dünn und überspannen dennoch große Hallen. Stützenfrei. Sie sind ingenieurtechnische Meisterleistungen und begeistern durch ihre kühnen Formen.
Otto Bartning gehört zu den bedeutendsten Architekten des 20. Jahrhunderts. Wegweisend sind seine Raumschöpfungen im Bereich des protestantischen Kirchenbaus.
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Möchte mich mal bedanken für die aktive (=finanzielle) Unterstützung bei der Erhaltung des Stellwerks. Die beiden Bilder zeigen eindrucksvoll, dass dort in vorbildlicher Eigeninitiative mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz - leider ohne Unterstützung durch die Stadt - ein Kleinod wieder hergerichtet wird.
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