Technische Denkmale Technik Dezember 2010
Niedersachsen ist ein Land voller Mühlen. Obwohl viele dieser besonderen technischen Denkmale im letzten Jahrhundert nicht mehr benötigt und schließlich abgerissen wurden, ist vor allem die Region um die Flüsse Weser und Ems von einer einzigartigen Mühlenlandschaft geprägt. Man findet hier alle Gattungen und im Landkreis Emsland ein ganz besonderes Exemplar: die kombinierte Wind- und Wassermühle in Hüven nahe Papenburg.
Es ist bekannt, dass dort bereits 1534 eine reine Wassermühle existierte. Sie brannte 1801 vollständig aus. Innerhalb nur eines Jahres wurde eine neue Mühle auf längsrechteckigem Grundriss als Fachwerkkonstruktion direkt an der Mittelradde errichtet. Man hatte jedoch nicht bedacht, dass das Flüsschen in regenarmer Zeit zu wenig Wasser führte, um das Wasserrad in Gang zu setzen.
Daher bauten sich die Besitzer der benachbarten Wassermühlen zusätzliche Windmühlen. Der Hüvener Müller wollte jedoch sein Gebäude nicht aufgeben.
So ließ er von Mühlenbaumeister Bernhard Dierkes eine ungewöhnliche Konstruktion entwickeln: Er setzte einfach einen Galerieholländer auf die vorhandene Wassermühle. Am 21. Juni 1852 ging die neue Mühle in Betrieb. Die Müller mahlten das Getreide danach mithilfe der Wasserkraft und konnten bei Bedarf die Windkraft durch eine Kupplung zuschalten.
Nachdem das Stauwehr der Mittelradde, das den Wasserzulauf für alle Mühlen in der Umgebung reguliert hatte, 1950 nicht mehr funktionstüchtig war, wurde die Hüvener Mühle stillgelegt.
Sofort fanden sich Heimatfreunde, die sich um die Erhaltung dieses wertvollen Denkmals der Technikgeschichte kümmerten. Der Kreisheimatverein Aschendorf-Hümmling kaufte es 1955 und ließ erste Sicherungsmaßnahmen durchführen. Man hatte festgestellt, dass das Gebäude - vermutlich durch die schwere Last der aufgesetzten Windmühle - abgesackt war und in die Mittelradde zu stürzen drohte.
Um es zu stabilisieren, wurde ein Betonfundament gegossen. Außerdem sanierte man die Konstruktion und restaurierte die Mühlentechnik. Im September 1957 konnte die Mühle zu Schauzwecken wieder eröffnet werden.
50 Jahre lang wurde die historische Technik zahlreichen Besuchern - vor allem Schulklassen - demonstriert.
Doch dann musste das Gebäude erneut dringend saniert werden. Erhebliche Mittel dazu kamen vom Land Niedersachsen und von der Europäischen Union. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz stellte 50.000 Euro für Dachdecker- und Dachklempnerarbeiten sowie Maßnahmen im Lehmbau bereit.
Seit Juni 2006 ist die Mühle wieder zugänglich. Heute mahlen dort Mitglieder des Förderkreises Hüvener Mühle e. V. das Getreide, die sich dafür eigens zu Müllern haben ausbilden lassen.
Carola Nathan
Die Hüvener Mühle ist von November bis März nur auf Anfrage zugänglich; von April bis September, Di-Fr 10 bis 13 und 15 bis 18 Uhr, Sa/So 10 bis 18 Uhr; im Oktober, Sa/So 10 bis 18 Uhr. Das angeschlossene Café ist das ganze Jahr über geöffnet.
Sie sind nur wenige Zentimeter dünn und überspannen dennoch große Hallen. Stützenfrei. Sie sind ingenieurtechnische Meisterleistungen und begeistern durch ihre kühnen Formen.
Fast 17 Millionen Dollar. Das ist auch für das Auktionshaus Christie's keine alltägliche Summe. Bei 16,8 Millionen Dollar ist im Mai bei einer Auktion in New York für Nachkriegs- und zeitgenössische Kunst der Zuschlag erfolgt, und zwar für - und das ist ebenso ungewöhnlich - ein Bauwerk. Nicht einmal ein besonders großes.
Sie spüren Kugelsternhaufen und Satellitengalaxien auf: Heutige Astronomen können Milliarden Lichtjahre weit ins All blicken. Vor 500 Jahren – das Fernrohr war noch nicht erfunden – sah unser Bild vom Himmel ganz anders aus.
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