Kleine und große Kirchen 1200 Dezember 2010
Konstantin Henkel lächelt, während wir im sensibel sanierten Remter des 800 Jahre alten St.-Johannis-Klosters in Schleswig fotografieren dürfen. "Nun ja, jetzt sieht unser mittelalterlicher Speisesaal wieder wunderbar aus - wie wollen Sie da vermitteln, wie baufällig das alles war und was genau mit den vielen großzügigen Spenden getan wurde?" Henkel, erster Stellvertreter des Vereins Freundeskreis St.-Johannis-Kloster, hat wie seine Mitstreiter arbeitsreiche Jahre in der Klosteranlage hinter sich. Sein Verein war gemeinsam mit dem Klosterprobst der Bauherr und Vertragspartner der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.
In dieser Verantwortung kümmert sich der Freundeskreis seit 2003 um die Baumaßnahmen an der malerisch am Ufer der Schlei gelegenen Anlage. Unter Federführung der Architektin Heike Lambrecht wurde etappenweise und mit großem Verantwortungsgefühl saniert. Dabei ging es um nichts Geringeres als um die Rettung des einzigen mittelalterlichen Klosterbaukomplexes in Schleswig-Holstein, der als Gesamtensemble mit vielen Ausstattungsstücken nahezu vollständig und original erhalten und überdies bewohnt ist. Hier leben außer der Priörin auch Familien und Paare zur Miete.
Während der Bauzeit war das Besucherinteresse nie abgerissen, und nach wie vor führt die Priörin Henny von Schiller etwa 250 Gruppen pro Jahr durch das gastfreundliche Haus. Außer zum Wohnen werden die Gebäude als Begegnungsstätte und für kulturelle Veranstaltungen genutzt; so lassen sich hier gern Paare trauen, Gäste genießen Kammerkonzerte, Lesungen und Vorträge. Kurzum: Die bereits um das Jahr 1200 gegründete Anlage hat bis heute nichts von ihrer Eingebundenheit in das soziale und kulturelle Leben der Region verloren.
Entsprechend lang ist die Liste der Förderer. So kamen zu den Eigenmitteln erhebliche Landesmittel, außerdem Hilfe von der Sparkassenstiftung, von der NOSPA Kulturstiftung, von den Stadtwerken Schleswig - und nicht zuletzt von den Förderern der Deutschen Stiftung Denkmalschutz: Dank dieser Unterstützung über 15.000 Euro konnten mehrere restauratorische Maßnahmen ermöglicht werden.
Das Johanniskloster wurde im 13. Jahrhundert zunächst als Benediktinerinnenkonvent gebaut und erlebte wechselvolle, von mehreren Verwüstungen und Wiederaufbauten gekennzeichnete Phasen. Die geschlossene Anlage liegt malerisch in einer parkähnlichen Landschaft östlich der vormaligen Fischervorstadt Holm auf einer Anhöhe und ist der Schlei zugewandt. Zum Kloster gehören außer der einschiffigen gotischen Kirche mit Kreuzgang der Remter, der Kapitelsaal und Wohnungen.
Durch den nun erreichten guten Zustand der historischen Räumlichkeiten kann sich die mit viel Enthusiasmus wirkende Gemeinschaft wieder mit ganzer Kraft den selbst gestellten sozialen und kulturellen Aufgaben in der Region widmen.
Angela Pfotenhauer
In den alten Zeiten der Frachtsegler musste die gesamte Habe des Seemanns in eine hölzerne Kiste passen. Manchmal liebevoll bemalt, war sie das einzige persönliche Stück, das ihn auf seinen Reisen über die Weltmeere begleitete.
Sie spüren Kugelsternhaufen und Satellitengalaxien auf: Heutige Astronomen können Milliarden Lichtjahre weit ins All blicken. Vor 500 Jahren – das Fernrohr war noch nicht erfunden – sah unser Bild vom Himmel ganz anders aus.
In der Dorfkirche von Behrenhoff haben sich eindrucksvolle Darstellungen des Fegefeuers erhalten.
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