Schlösser und Burgen
Das ZDF-Fernseh-Team musste sich im Juli 2006 für eine neue Staffel der Adelssaga "Der Fürst und das Mädchen" genau überlegen, welche Seite von Schloss Glücksburg bei den Außenaufnahmen diesmal ins Bild kommen sollte. Denn der so authentische Drehort in der malerischen Landschaft an der Flensburger Förde erhielt damals gerade einen neuen Fassadenanstrich.
Schloss Glücksburg zählt neben Schloss Gottorf zu den bedeutendsten Residenzen Norddeutschlands, nicht nur in kunsthistorischer, sondern auch in geschichtlicher Hinsicht. Zwischen 1583 und 1587 wurde es im Auftrag von Herzog Johann dem Jüngeren zu Schleswig-Holstein-Sonderburg (1545-1622) vom Baumeister Nikolaus Karies errichtet. Dem Wahlspruch des Herzogs "Gott gebe Glück mit Frieden" verdankt das Schloss seinen Namen.
Dort, wo bis zu seiner Aufhebung 1541 das sogenannte Rudekloster der Zisterzienser gestanden hatte, erhebt sich das Wasserschloss aus der zum Schlossteich gestauten Munkbrarup-Aue. Anders als die meisten Wasserschlösser steht Glücksburg nicht auf Pfählen, sondern wurde auf einem 2,5 Meter hohen Granitsockel errichtet, wobei die Quader sowie die Ziegel des Klosters für den weiß verputzten Backsteinbau wiederverwendet wurden. Drei aneinandergebaute dreigeschossige Giebelhäuser ergeben einen quadratischen Baublock, den an den Ecken jeweils ein achteckiger Turm flankiert. Im Inneren beeindruckt das Schloss durch seine wertvoll ausgestatteten Räume.
Seit 400 Jahren ist Glücksburg im Familienbesitz. Nach dem Aussterben des Hauses Sonderburg-Glücksburg folgte auf königliche Anordnung 1824 als neue Linie zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg die mit dem Namen Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck. Dieser neubegründete Zweig Sonderburg-Glücksburg wird als die jüngere Linie bezeichnet, die auch heute noch fortbesteht. Aus ihr stammt auch der sogenannte "Schwiegervater Europas" König Christian IX. von Dänemark (1818-1906). Ihm gelang es, seine zahlreichen Kinder so gut zu verheiraten, dass sie in fast allen europäischen Königshäusern vertreten waren. So ist Prinz Charles ein Cousin vierten Grades des heutigen Familienchefs der deutschen Linie und Stiftungsvorstand Christoph Prinz zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg. 1906 brachte die Familie das Schloss in einen Nachlass ein, der 1923 in die mittlerweile gemeinnützige Stiftung Schloss Glücksburg umgewandelt wurde. Seither ist der Renaissancebau ein Museum, in dem mit viel Sinn fürs Detail das fürstliche Wohnen zu erleben ist. Kein Wunder, dass das herrschaftliche Anwesen zu den beliebtesten Ausflugszielen zählt.
Angesichts der Größe des Gebäudes gestaltete sich der Anstrich nicht einfach. Obwohl die letzten umfassenden Fassadenarbeiten in den 1880er Jahren vorgenommen worden waren, war durch das raue Klima die Kalkschicht stark angegriffen, auch durch Algenbewuchs, der abgebürstet beziehungsweise abgestrahlt werden musste. Es wurden Fensterstürze ausgebessert, defekte Dachziegel und Regenrinnen ausgetauscht, Schornsteinköpfe instand gesetzt sowie Taubendraht in den oberen Geschossen gespannt. Nach Putzproben entschied man sich beim Anstrich für den bewährten, nach alter Technik hergestellten Sumpfkalk, der bis zu sechsmal in dünnen Schichten aufgetragen wird. An den zum Schlossteich gelegenen Fassaden musste der Wasserspiegel abgesenkt werden. Bei dieser Gelegenheit wurden auch die ausgewaschenen Quaderfugen ausgebessert. Die umfangreichen Maßnahmen unterstützte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz 2005 mit 50.000 Euro. Auch von der EU, vom Land Schleswig-Holstein, der Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein, von der Kulturstiftung der Nord-Ostseesparkasse, der Flensburger Sparkasse, dem dänischen Zuckerkonzern Danico sowie von der Stiftung und dem Freundeskreis Schloss Glücksburg flossen finanzielle Mittel ein. Seit September 2006 präsentiert sich Schloss Glücksburg wieder von allen Seiten als Traumkulisse.
Christiane Rossner
Fast 17 Millionen Dollar. Das ist auch für das Auktionshaus Christie's keine alltägliche Summe. Bei 16,8 Millionen Dollar ist im Mai bei einer Auktion in New York für Nachkriegs- und zeitgenössische Kunst der Zuschlag erfolgt, und zwar für - und das ist ebenso ungewöhnlich - ein Bauwerk. Nicht einmal ein besonders großes.
Otto Bartning gehört zu den bedeutendsten Architekten des 20. Jahrhunderts. Wegweisend sind seine Raumschöpfungen im Bereich des protestantischen Kirchenbaus.
Sie sind nur wenige Zentimeter dünn und überspannen dennoch große Hallen. Stützenfrei. Sie sind ingenieurtechnische Meisterleistungen und begeistern durch ihre kühnen Formen.
Lassen Sie sich per E-Mail informieren,
wenn eine neue Ausgabe von Monumente
Online erscheint.
Auch kleinste Beträge zählen!
Antwort auf: Direkt auf das Thema antworten
© 2023 Deutsche Stiftung Denkmalschutz • Monumente Online • Schlegelstraße 1 • 53113 Bonn
Spenden | Kontakt | Impressum | Datenschutz