Schlösser und Burgen Barock April 2009
Respice Finem" ist im Giebeldreieck des Corps de logis von Schloss Bothmer in Klütz zu lesen. Es sind die letzten beiden Worte des Lebensmottos von Graf Hans Caspar von Bothmer: "Was immer Du tust, das tue bedacht und bedenke das Ende". Er hatte das barocke Ensemble 1726-32 errichten lassen. Nicht immer handelten die folgenden Besitzer im Sinne dieses Spruches. Doch nun, mit der Übernahme durch das Land und der Errichtung einer landeseigenen "Stiftung Schloss Bothmer" sieht die größte barocke Schlossanlage Mecklenburg-Vorpommerns endlich einer gesicherten Zukunft entgegen.
Der weitgereiste Diplomat von Bothmer hat vermutlich großen Einfluss auf die Gestaltung seines Schlosses ausgeübt, das an die Ensembles Het Loo bei Apeldoorn und Buckingham House am Londoner St. James's Park - dem Vorgängerbau des Buckingham Palace - erinnert. Tragischerweise starb er 1732, kurz bevor die Arbeiten an seinem Schloss beendet waren, in London, wo er seine letzten Lebensjahre als hochangesehener Vertrauter des Königs verbrachte. Georg I., aus dem Hause Hannover und ein Enkel Elisabeth Stuarts, hatte es Bothmers umsichtigem Handeln und diplomatischem Geschick zu verdanken, dass er 1714 zum englischen König gekrönt worden war.
Das weitläufige, von einem Park mit Wassergräben und Lindenalleen umgebene Schlossensemble blieb bis zu ihrer Flucht 1945 im Besitz der Grafen von Bothmer. In den folgenden Jahrzehnten nahm es als Kommandantur der Alliierten, als Krankenhaus und als Altersheim erheblichen Schaden. Heute ist kein einziges Möbelstück aus der Erbauungszeit im Schloss vorhanden. Zum Glück blieben jedoch kostbare Marmorkamine, Holzpaneele, Schnitzereien, Intarsien und Stuckaturen erhalten. In einigen Räumen gibt es auch noch die Wandverkleidungen mit holländischen Fliesen, die zu Beginn des 18. Jahrhunderts in Mode kamen. Vor diesen Wänden standen früher große Kredenzen, auf denen die Speisen angerichtet wurden.
Nachdem das Altersheim geschlossen worden war, suchte die Stadt Klütz ab 1994 einen geeigneten Nutzer und verkaufte das Schloss schließlich für eine symbolische Mark an einen Privatmann, der sich aber mit der notwendigen Sanierung des großen Areals hoffnungslos übernahm.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), die die "Stiftung Schloss Bothmer" treuhänderisch verwaltet, stellte 1993 bis 1998 - auch dank einer großzügigen Spende der Kulturstiftung der Deutschen Bank - rund 600.000 Euro für die Sanierung der Anlage bereit. In diesem Jahr beteiligte sie sich an den Kosten für eine Aufmaßdarstellung der Gebäude, ein wichtiger erster Schritt für die Sanierung. Die DSD möchte das Land Mecklenburg-Vorpommern auch bei der Suche nach einer geeigneten Nutzung unterstützen - ganz im Sinn des Bothmerschen Lebensmottos.
Carola Nathan
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