Archäologie
Ein sechsgeschossiger Neubau, dazu eine Straße mit jungen Bäumen und eine große Rasenfläche: Nur Eingeweihte wissen, dass sich auf diesem Areal in Bad Nauheim ein Teil einer der größten Salinenanlagen aus der Keltenzeit befand. Schon seit über 50 Jahren ist das hessische Heilbad, das bis 1959 Salinen betrieb, eine wahre Fundgrube für Archäologen, die sich besonders für die keltische Epoche interessieren.
Unmittelbar zwischen der Dankeskirche und dem großen Jugendstil-Kurbezirk begann man 2001 einen Ausschnitt der keltischen Salzproduktionsstätte freizulegen, die dort vom 4. bis zum 1. Jahrhundert v. Chr. in geradezu industriellem Ausmaß betrieben wurde: Die gesamte Innenstadt Bad Nauheims, rund 1,2 Kilometer lang, liegt auf der Saline. Man fand zahllose Holzwannen, in denen die in Quellen zu Tage tretende dreiprozentige Sole vorgradiert wurde. Das heißt, man ließ sie zunächst auf natürliche Weise verdunsten, um den Salzgehalt zu steigern. Dann gaben die Söder sie in Siedegefäße, die auf Tonstützen in langen, schmalen Öfen aus Lehm hintereinander aufgestellt waren.
Die Öfen wurden so lange erhitzt, bis das Wasser vollständig verdunstet war und in den Gefäßen nur noch die Salzkristalle lagen. Mit der Asche des Feuerholzes füllte man unbenutzte Salinenbereiche auf. Der enorme Holzverbrauch lässt vermuten, dass in keltischer Zeit der ganze Wald um Nauheim abgeholzt wurde.
Für die Archäologen erwies sich die 5.000 Quadratmeter große Fläche als hochinteressantes, wenn auch nur in aufwendiger Technik zu erforschendes Grabungsfeld. Denn Aufbau und Planierung der Öfen, Ablagerung von Holzasche und wechselnde Werkplätze hatten über vier Jahrhunderte eine fünf Meter hohe Bodenschicht anwachsen lassen. In ihr stieß man auf sensationelle Befunde, wie zum Beispiel auf gepflasterte Arbeitsplattformen aus Basaltgestein und hölzerne Zuleitungen, Schöpfbecken, Wandgeflechte von Gradierbecken sowie auf botanische Reste, die besondere vegetationsgeschichtliche Untersuchungen für die Keltenzeit - in der Fachsprache auch Latènezeit genannt - erlaubten.
Die Funde aus der Arbeitswelt der Kelten waren so gut erhalten, dass die routinemäßige Grabung im Vorfeld einer Baumaßnahme schnell zu einer überregional bedeutenden Wissenschaftsgrabung zur Erforschung der keltischen Epoche avancierte. Mit Mitteln aus der Lotterie GlücksSpirale stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz 2003 - neben dem Landesamt für Denkmalpflege und der Kommission für Archäologische Landesforschung in Hessen e. V. - einen Betrag von 25.000 Euro bereit, damit die Grabung abgeschlossen und dokumentiert werden konnte. Konserviert und sortiert, warten Tausende von Hölzern und Scherben nun auf ihre Entschlüsselung.
Christiane Rossner
In den alten Zeiten der Frachtsegler musste die gesamte Habe des Seemanns in eine hölzerne Kiste passen. Manchmal liebevoll bemalt, war sie das einzige persönliche Stück, das ihn auf seinen Reisen über die Weltmeere begleitete.
Fast 17 Millionen Dollar. Das ist auch für das Auktionshaus Christie's keine alltägliche Summe. Bei 16,8 Millionen Dollar ist im Mai bei einer Auktion in New York für Nachkriegs- und zeitgenössische Kunst der Zuschlag erfolgt, und zwar für - und das ist ebenso ungewöhnlich - ein Bauwerk. Nicht einmal ein besonders großes.
Sie sind nur wenige Zentimeter dünn und überspannen dennoch große Hallen. Stützenfrei. Sie sind ingenieurtechnische Meisterleistungen und begeistern durch ihre kühnen Formen.
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