Die Erwartungen könnten nicht höher sein, wenn sich Besucher dem Dessau-Wörlitzer Gartenreich nähern. 800.000 Menschen kommen jedes Jahr mit Reisebussen oder auf eigene Faust, um sich den vielgerühmten Landschaftsgarten anzuschauen. Inzwischen wurden Prachtbände über dieses Wunderwerk der Aufklärung veröffentlicht und stimmungsvolle Dokumentationen im Fernsehen ausgestrahlt. Broschüren mit Programmen für Gondelfahrten und Konzerte machen einen Besuch noch verlockender. Was aber im Gedächtnis jedes Einzelnen hängenbleibt und wirklich zählt, ist der ganz persönliche - oft der erste - Eindruck.
Eine kerzengerade Haltung und saubere Fingernägel sind nicht von Nachteil, wenn auf Schloss Frohburg die Zeit zurückgedreht wird und man sich plötzlich mit Schiefertafel, Griffel und Schwamm in einer Schulstunde um 1900 wiederfindet. Den Rohrstock brauchen aber weder Kinder noch Erwachsene ernsthaft zu fürchten.
Es ist noch nicht lange her, da war es den Bürgern von Azmannsdorf nicht möglich, die notwendigsten Reparaturen an ihrer Dorfkirche aus dem 18. Jahrhundert vorzunehmen. Heute hängen Fahnen vom Heimatverein, vom Fußballklub und von der Karnevalsgesellschaft in Azmannsdorf an den Emporen und zeugen von einem regen Gemeindeleben.
Spannung und Freude herrschten am Mittag des 1. September 2007 im sachsen-anhaltischen Zerbst: Erstmals ertönte das volle Geläut der Glocken von St. Nicolai. Neben der berühmten Gloriosa von 1378, die mit einem unteren Durchmesser von 195 Zentimetern und einem Gewicht von 4.540 Kilogramm eine der größten Glocken des 14. Jahrhunderts in Deutschland ist, hatten vier weitere Glocken die Tragödie des 16. April 1945 überlebt.
Katrin Rodrian leitet bei der Ostfriesischen Landschaft die Abteilungen Kultur und Bildung und erklärt, warum Ostfriesland unbedingt auch ein attraktives Ziel für Kulturtouristen ist.
Dass Ostfriesland neben der Küste auch ein geschichts- und kulturträchtiges Binnenland besitzt, in dem fast jeder Ort eine Sehenswürdigkeit bietet, ist den meisten Touristen unbekannt.
Als Catherine Latapie ihre rechte Hand in das Quellwasser tauchte und wieder herauszog, war sie nicht mehr verkrümmt. In Windeseile verbreitete sich 1858 die Kunde von der wundersamen Heilung von Lourdes. Es war die erste von 67 Heilungswundern, die die katholische Kirche bislang dort anerkannte. Insgesamt soll es bis heute rund 30.000 Heilungen gegeben haben, 7.000 davon wurden dokumentiert.
Was mag sich Francisco Aprill gedacht haben, als er 1710 das Treppenhaus von Schloss Stolberg ausmalte? In kecker Manier kehrt ein praller Engel dem Betrachter nicht nur den Rücken, sondern das Hinterteil zu und verschwindet Hals über Kopf mit zwei brennenden Fackeln in die Tiefe des Raums. Es sieht ganz danach aus, als fühle sich der kleine, freche Kerl vom Betrachter entdeckt, wie er das Licht ins Dunkle trägt.
Die Gestalt von Kirchen wird sowohl im Äußeren, besonders aber im Inneren von der Gottesdienstordnung der jeweiligen Konfession bestimmt. Dabei stehen die katholischen Sakralbauten in der Tradition des Mittelalters. Sie haben dennoch eine spürbare Entwicklung durchgemacht, zuletzt ausgelöst durch die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils von 1962-65.
Das Rosenwunder: eine blasse Andeutung. Das Mantelwunder: nicht mehr als ein trauriges Fragment. Nur mit Mühe sind die barmherzigen Werke der Heiligen Elisabeth an den Wänden der Liboriuskapelle zu erkennen. Das kleine Kirchlein im thüringischen Creuzburg bewahrt einen großen, aber gefährdeten Schatz. Eines der schönsten Zeugnisse spätmittelalterlicher Elisabethverehrung kann man hier aufspüren.
Es muss ein unglaubliches Spektakel gewesen sein, das der französische König Ludwig XIV. aus Freude über die Geburt seines Sohnes Louis 1662 veranstaltete. Es entsprach dem Selbstverständnis des Sonnenkönigs, dass er den Festumzug als römischer Imperator verkleidet anführte. Ihm folgten 500 Reiter in pracht- und phantasievollen Kostümen. "Carrouse" wurde ein solches Festgelage genannt, und als "Carrousel" bezeichnete man verschiedene Reiterspiele, die dort veranstaltet wurden. Darunter auch das Ringelstechen, bei dem die Reiter mit ihren Lanzen Ringe treffen mussten.
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