Ausgabe #2 / 2008

  • Eine kleine Kulturgeschichte des Kinos 08.11.2012 Kinos Zweimal Sperrsitz, bitte!

    Zweimal Sperrsitz, bitte!

    Das Ritual war noch nicht geläufig. Als das Licht im Saal gelöscht wurde, machte sich zunächst Unruhe, dann gespannte Stille breit, "und gar viele sahen wir schließlich mit offenem Mund dasitzen, vor lauter Staunen über das bewegliche Bild auf der weißen Wand". 1895 gilt als das Geburtsjahr des Kinos in Europa.

  • Riemerschmids Fertighaus in Simbach 08.11.2012 Zerlegt und auf die Reise geschickt Zerlegt und auf die Reise geschickt

    Zerlegt und auf die Reise geschickt

    Es ist ungewöhnlich, wenn ein 200 Quadratmeter großes Denkmal reist. Aber der Fall von Haus Sonnenblick zeigt, dass der Wiederaufbau an einem anderen Ort manchmal die einzige Möglichkeit ist, ein wertvolles Gebäude zu erhalten. Da es sich um ein Fertighaus handelt, das vor rund dreißig Jahren in seine Einzelteile zerlegt wurde, passte der Bausatz auf zwei Lastwagen. 2004 wurde er von Leverkusen ins niederbayerische Simbach transportiert und wieder zusammengebaut.

  • Geschichten um die historische Brückenbaukunst 08.11.2012 Meisterwerke über den Fluss Meisterwerke über den Fluss

    Meisterwerke über den Fluss

    Mit hoher Geschwindigkeit rasen in der Nacht vom 9. auf den 10. Mai 1988 drei Männer in einem dunkelblauen Lastwagen von Potsdam aus auf die Glienicker Brücke zu. Noch bevor die Grenzposten begreifen, dass es sich um einen Fluchtversuch handelt, durchbricht der Wagen sämtliche Absperrungen. Völlig zerbeult kommt er mit gerissenen Bremsschläuchen und einem geplatzten Reifen nach 200 Metern auf der Westberliner Seite zum Stehen. Die drei Männer bleiben unverletzt. Anderthalb Jahre später wird die innerdeutsche Grenze auch an diesem geschichtsträchtigen Ort geöffnet, wird die Glienicker Brücke zum Symbol der Einheit.

  • Jona, der Wal und die Auferstehung 08.11.2012 Marias Rippe Marias Rippe

    Marias Rippe

    Staatsbesuche gehörten ein halbes Jahrhundert lang zum Bonner Alltag. Doch weder Königin Elisabeth II. noch John F. Kennedy oder Leonid Breshnew haben so viel Aufsehen erregt wie ein Beluga-Wal. Er hatte sich in den Rhein verirrt und beglückte die Bonner im Juni 1966 mehrere Tage mit seiner Anwesenheit. Immer schon haben diese friedlichen Meeressäuger aufgrund ihrer Größe eine ganz besondere Faszination ausgeübt, immer wieder wurden sie zu Motiven in Kunst und Literatur. Vor allem die alttestamentliche Geschichte des Propheten Jona regt bis heute zu phantasievollen Darstellungen an.

  • Das ehemalige Gefängnis von Otterndorf 08.11.2012 Manager in Haft Manager in Haft

    Manager in Haft

    Wie schafft man Fluchtwege in einem Haus, aus dem man eigentlich nicht fliehen soll? Das war vielleicht das spannendste Problem, vor dem Dr. Ulrich Nöhle stand, als er in den letzten beiden Jahren das von ihm erworbene ehemalige Gefängnis im niedersächsischen Otterndorf sanierte. Denn wo früher Schwarzbrenner und Hühnerdiebe, aber auch "schwere Jungs" einsaßen, werden sich schon bald Führungskräfte der Wirtschaft für ein paar Tage zurückziehen können.

  • Die Jakob-Kemenate in Braunschweig 08.11.2012 In Schönheit rosten In Schönheit rosten

    In Schönheit rosten

    Die Architekturkritiker waren begeistert. Zu Recht: Selten gelingt modernen Baumeistern eine solch überzeugende Verbindung von zeitgenössischer Architektur und jahrhundertealten Relikten, wie es seit letztem Jahr in Braunschweig zu sehen ist.

  • Kirchen aus Holz und ihre Geschichte 08.11.2012 Gebaut in Gottvertrauen Gebaut in Gottvertrauen

    Gebaut in Gottvertrauen

    Die ersten christlichen Kirchen in Deutschland wurden in der Mehrzahl aus Holz errichtet und sind später durch Steinbauten ersetzt worden. So soll der Legende nach Bonifatius 724 seine erste Kapelle in Fritzlar aus dem Holz der Donareiche geschaffen haben, doch bereits 732 hat er sie durch eine steinerne ersetzt, von der er prophezeite, sie würde nie durch Feuer zerstört werden. Damit nannte er auch einen Grund, warum man bald auf Holzkirchen verzichtete, nämlich wegen der Brandgefahr.

  • Brandenburger Bürger retten ihre Denkmale 08.11.2012 Frühling für das "Herbst-Haus" Frühling für das "Herbst-Haus"

    Frühling für das "Herbst-Haus"

    Die Tatsache, dass das Bürgerengagement für den Denkmalschutz in Ostdeutschland in den letzten Jahren stark zugenommen hat und dort immer mehr Menschen Geld für gefährdete Bauten ihrer Region geben, hatte die Verantwortlichen auf die Idee gebracht: In Brandenburg wurde gerade die Aktion "Bürger retten ihre Denkmale" aus der Taufe gehoben. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) betreut das Projekt gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft "Städte mit historischen Stadtkernen" des Landes Brandenburg.

  • Der Astropeiler Stockert in der Eifel ist saniert 08.11.2012 Echo vom Mond Echo vom Mond

    Echo vom Mond

    Dass der Mensch auf den Mond kam, ist auch einem kleinen Berg in der Nordeifel zu verdanken. 1956 wurde auf dem Stockert bei Bad Münstereifel ein Pionierbau der Radioastronomie eingeweiht. Nach dem kurz zuvor im holländischen Dwingeloo in Betrieb genommenen Radioteleskop stand den Forschern hier einer der ersten Riesenspiegel weltweit zur Verfügung. Die 25-Meter-Parabolantenne kann elektromagnetische Wellen aus dem All empfangen und somit wichtige Erkenntnisse über die Entstehung des Universums liefern. Mit Hilfe von Radiostrahlen lassen sich nicht nur Sterne, sondern auch dunkle Gasnebel erforschen. Die amerikanischen Mondmissionen profitierten ebenfalls von dem Wissen, das auf dem Stockert gebündelt wurde.

  • Interview mit Professor Gottfried Kiesow 08.11.2012 Droht eine Rheinbrücke in der Nähe der Loreley? Droht eine Rheinbrücke in der Nähe der Loreley?

    Droht eine Rheinbrücke in der Nähe der Loreley?

    MO: Über 100 brückenfreie Rheinkilometer zwischen Bingen und Koblenz sind 2002 zum Weltkulturerbe erhoben worden. Ausgerechnet für einen der schönsten und sagenumwobensten Abschnitte in der Nähe des Loreleyfelsens diskutiert die rheinland-pfälzische Landesregierung eine Rheinquerung in Form einer Brücke oder eines Tunnels. Hat der Internationale Rat für Denkmalpflege (ICOMOS) zu Unrecht seine frühe Warnung ausgesprochen, dass bei einem Brückenbau der Weltkulturerbestatus des Mittelrheintals in Gefahr ist?

  • Die Oberkirche in Arnstadt muss dringend restauriert werden 08.11.2012 Der Anblick täuscht Der Anblick täuscht

    Der Anblick täuscht

    Es tut eigentlich in der Seele weh. Zwar gibt es viele Kirchen im Land, die in einem erbärmlichen Zustand sind und mit schweren statischen Problemen zu kämpfen haben. Dass man aber bei der Oberkirche in Arnstadt, seit dem 16. Jahrhundert die Hauptkirche des thüringischen Ortes, besonders tief seufzt, hat viele Gründe. Der schmerzlichste ist, dass der baufälligen Kirche anzumerken ist, wie sehr sich die Gemeinde und die Arnstädter Bürger um das frühgotische Gotteshaus bemühen und wie viele kreative Ideen vorhanden sind, aus der Oberkirche wieder einen lebendigen Ort des Glaubens und der Begegnung zu machen. Doch das Bauwerk hat so schwerwiegende Schäden, dass jeder gute Wille auf halbem Weg zu erlahmen droht. Erst muss eine dringend notwendige Sanierung des gesamten Kirchenbaus durchgeführt werden - und dafür reichen die finanziellen Mittel nicht aus.

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