Ausgabe #3 / 2007

  • Wie der Bürgersteig den Bürgerstolz verletzte 08.11.2012 Von Freitreppen und Bürgerstolz Von Freitreppen und Bürgerstolz

    Von Freitreppen und Bürgerstolz

    Der wirtschaftliche Aufschwung nach der Reichsgründung 1871 hatte eine enorme Zunahme des Straßenverkehrs zur Folge, so dass man sich gezwungen sah, Fahr- und Fußgängerverkehr voneinander zu trennen. Der öffentliche Bürgersteig wurde überall eingeführt, ihm musste der halbprivate Bereich vor den Bürgerhäusern geopfert werden.

  • Das ehemalige jüdische Krankenhaus in Köln 08.11.2012 Vom Asyl zum Wohlfahrtszentrum Vom Asyl zum Wohlfahrtszentrum

    Vom Asyl zum Wohlfahrtszentrum

    Mit dem Begriff "Asyl" verbinden wir zuallererst das Recht auf Schutz vor Verfolgung. Dieser Gedanke ist nicht neu, denn schon in der griechischen und römischen Antike war jeder den Göttern geweihte Ort Freistatt, erlangten Verfolgte Schutz, indem sie heilige Stätten betraten oder heilige Personen berührten. Seit Konstantin dem Großen wurde das Asyl auf Kirchen, Klöster und christliche Hospitäler übertragen, die Hilfsbedürftige und Obdachlose vorübergehend in ihren Mauern aufnahmen.

  • Europas ältester Aussichtsturm in Fachwerk 08.11.2012 Sehlust am Possenstein Sehlust am Possenstein

    Sehlust am Possenstein

    An diesen herrlichen Frühsommertagen zieht es die Menschen ins Grüne. Sie wollen die seichte Luft schöpfen und sich von der Sonne wärmen lassen. Sie fühlen sich so wohlig leicht und beschwingt, dass sie am liebsten wie die Vögel umherfliegen und die Natur umarmen möchten. Doch da dem Menschen die Gabe des Fliegens nicht gegeben ist, begibt er sich auf Aussichtstürme.

  • Eine kleine Kulturgeschichte der Apotheke 08.11.2012 Mörser, Kräuter, Rezepturen Mörser, Kräuter, Rezepturen

    Mörser, Kräuter, Rezepturen

    Berlin, Dezember 1839. Theodor Fontane, Lehrling in der Roseschen Apotheke, Spandauer Straße 77, muss bei dem gefürchteten Stadtphysikus Dr. Natorp sein Examen zum Apothekergesellen bestehen.

  • Das ehemalige Leipziger Reichsgericht 08.11.2012 Einschüchtern war Absicht Einschüchtern war Absicht

    Einschüchtern war Absicht

    In der Nacht zum 28. Februar 1933 schlugen Flammen in den Himmel über Berlin: Unbekannte hatten im Reichstag Feuer gelegt. Hitler sprach sofort von einem kommunistischen Komplott und läutete mit der Reichstagsbrandverordnung das Ende der Demokratie ein. Die Gegenseite unterstellte ihrerseits eine Verschwörung Görings. Nun sollten am Leipziger Reichsgericht die Hintergründe geklärt werden: Im Herbst 1933 fand dort der Reichstagsbrandprozess statt, der sich über mehrere Monate hinzog.

  • Der Schönhof in Görlitz 08.11.2012 Ein Museum für alle Schlesier Ein Museum für alle Schlesier

    Ein Museum für alle Schlesier

    Viele Schlesier, die am Ende des Zweiten Weltkriegs vor der Roten Armee flüchteten, schlossen zuvor sorgfältig ihre Haustüren ab und steckten die Schlüssel ein - in der Hoffnung auf eine baldige Rückkehr. Später, als die organisierte Vertreibung begann und das Mitnehmen von Haustürschlüsseln verboten wurde, hielten sich die meisten nicht daran.

  • Eine kleine Kulturgeschichte der Mädchenbildung 08.11.2012 Die allerbesten Schulen – auch für die Maidlein Die allerbesten Schulen – auch für die Maidlein

    Die allerbesten Schulen – auch für die Maidlein

    In seiner flammenden Schrift an die "Radherrn aller stedte deutsches lands" beklagte Martin Luther 1524 das niedrige Niveau des Schulunterrichts. Ganz unschuldig war er an dieser Entwicklung nicht, denn bis zur Reformation blieb es dem Klerus vorbehalten, Bildung zu vermitteln. Nun waren die Klöster aufgelöst und viele Lehrer geflohen. Luther forderte daher "die allerbesten Schulen (...) für Knaben und Maidlein an allen Orten aufzurichten".

  • Der Anhalter Bahnhof 08.11.2012 Das Tor zur Welt Das Tor zur Welt

    Das Tor zur Welt

    In Berlin haben es Bahnhöfe nicht immer leicht: Nicht nur an modernen Stationsgebäuden lösen sich mitunter Bauteile, auch von historischen Bahnhöfen drohen manchmal Dinge zu fallen - auch wenn die Bauwerke selbst nur noch aus Bruchteilen bestehen. So mussten ab 1998 Zäune den Rest des Anhalter Bahnhofs in Berlin-Kreuzberg sichern, als sich dort Steine lockerten und die Passanten gefährdeten.

  • Das Rathaus von Lüneburg 08.11.2012 Ausdruck städtischen Herrschaftswillens Ausdruck städtischen Herrschaftswillens

    Ausdruck städtischen Herrschaftswillens

    Lüneburgs stolze Giebelhäuser, die vier prächtigen Backsteinkirchen wie auch die historischen Straßen und Plätze mitsamt dem gewaltigen Rathauskomplex blättern die Geschichte der Hansestadt auf wie eine sprechende Chronik. Ihre Bilder zeugen von Handel und Betriebsamkeit, von Bürgerstolz und Repräsentationswillen.

  • Interview mit Dipl-Ing Matthias P Gliemann 08.11.2012 Alte Kirche - neue Nutzung Alte Kirche - neue Nutzung

    Alte Kirche - neue Nutzung

    Das Thema der Umnutzung sakraler Bauten gewinnt gegenwärtig mehr und mehr an Aktualität. Wie soll mit einer Vielzahl von Kirchenräumen umgegangen werden, die heute nicht mehr gebraucht werden? Interview mit Dipl.-Ing. Matthias P. Gliemann, Architekt und Vorsitzender des Thüringer Landesdenkmalrates, über die Umnutzung der Mühlhausener Kirche St. Jakobi zur Stadtbibiothek

  • Der Pochkäfer in Lübecks Bibliotheca publica 08.11.2012 Alte Bücher als Leibgericht Alte Bücher als Leibgericht

    Alte Bücher als Leibgericht

    Bücherwürmer sollten einer Bibliothek eigentlich recht sein. Ohne die Liebhaber des geschriebenen Wortes wären diese Orte seelenlos. Der traditionsreichen Lübecker Bibliotheca publica aber machten Bücherwürmer in Gestalt gekämmter Pochkäfer, zoologisch Ptilinus pectinicornis genannt, große Sorgen. Die als Zylinder geformten Tierchen mit gelbbraunen Flügeldecken mögen Holziges, befallen gern Möbel und noch lieber Bücher mit Holzeinbänden, also historische. Im Lübecker Scharbausaal durchsiebten die gefräßigen Schädlinge manche Bücher geradezu.

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