Technische Denkmale Handel Februar 2007
Ihre Stadttore waren aus Erz und die Glocken aus Silber, welches für so gewöhnlich galt, dass man die einfachsten Dinge daraus herstellte, und die Kinder auf der Straße sogar mit Silbertalern Klingpenning spielten", heißt es über die sagenumwobene Stadt Vineta. Für diese Verschwendung seien ihre hochmütigen Bewohner schließlich in einer stürmischen Novembernacht bestraft worden, als Vineta im Meer versank.
Doch wo genau lag Vineta: bei Wollin, bei Usedom oder bei Barth?
Nach jahrelangen Quellenstudien gehen die beiden Wissenschaftler Dr. Klaus Goldmann und Günter Wermusch davon aus, dass die Überreste Vinetas im Barther Bodden verborgen sind.
Seit 1999 trägt Barth daher stolz den Beinamen Vineta-Stadt. Und im Vineta-Museum kann man sich über die neuesten Forschungsergebnisse zu diesem Thema informieren. In diesem Heimatmuseum wird auch die Geschichte von Barth erzählt, das 1255 Stadtrechte erhielt. In der Stadtchronik ist nachzulesen, dass der Kaufmann Joachim Meincke im Jahr 1726 das erste seetüchtige Schiff der Stadt bauen ließ und damit den Grundstein für einen schnell wachsenden Seehandel legte. Im selben Jahr gab er den Auftrag für den Bau eines dreigeschossigen Kornspeichers, der sich bis heute in der Badstüberstraße 30 befindet.
Das Gebäude wurde in der Mitte des 18. Jahrhunderts und um 1935 erweitert. Im Grundbuch der Stadt Barth ist vermerkt, dass der Speicher 1929 in den Besitz des Müllers und Kaufmanns Carl Bamberg überging, der dort eine Zweigstelle seiner Mühlenwerke einrichtete. Ab 1954 ist als Eigentümer der Volkseigene Erfassungs- und Aufbaubetrieb für landwirtschaftliche Erzeugnisse eingetragen.
1989 wurde mit der Neueindeckung des Daches begonnen. Nach der Wende ruhten die Arbeiten, so dass ein Drittel des Vorderhauses jahrelang den Witterungseinflüssen ausgesetzt war. Die tragenden Hölzer waren schließlich so angegriffen, dass der Speicher vermutlich eines Tages in sich zusammengefallen wäre.
Das Gebäude wurde schließlich vom Barther Gunnar Marquardt gerettet. Er kaufte den Speicher 1999, um ihn mit Unterstützung des Kreises Nordvorpommern, des Landes Mecklenburg-Vorpommern, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zu sanieren und durch Kunst und Kultur wieder mit Leben zu füllen - je nach finanzieller Lage, denn er ist eben nicht so reich, wie es die Menschen in der versunkenen Stadt Vineta einst gewesen sein sollen.
Carola Nathan
Literatur: Klaus Goldmann und Günter Wermusch: Vineta. Die Wiederentdeckung einer versunkenen Stadt. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach, 2. Aufl. 2002.
ISBN 3-404-64179-5
Sie spüren Kugelsternhaufen und Satellitengalaxien auf: Heutige Astronomen können Milliarden Lichtjahre weit ins All blicken. Vor 500 Jahren – das Fernrohr war noch nicht erfunden – sah unser Bild vom Himmel ganz anders aus.
Fast 17 Millionen Dollar. Das ist auch für das Auktionshaus Christie's keine alltägliche Summe. Bei 16,8 Millionen Dollar ist im Mai bei einer Auktion in New York für Nachkriegs- und zeitgenössische Kunst der Zuschlag erfolgt, und zwar für - und das ist ebenso ungewöhnlich - ein Bauwerk. Nicht einmal ein besonders großes.
Sie sind nur wenige Zentimeter dünn und überspannen dennoch große Hallen. Stützenfrei. Sie sind ingenieurtechnische Meisterleistungen und begeistern durch ihre kühnen Formen.
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