Oktober 2006
Das Schloss Wiepersdorf in Brandenburg war ab 1814 Wohnsitz des Dichterpaars Achim und Bettina von Arnim, die an diesem Ort die Tradition des geistigen Austauschs mit Vertretern der
MO: Das Schloss Wiepersdorf in Brandenburg war ab 1814 Wohnsitz des Dichterpaars Achim und Bettina von Arnim, die an diesem Ort die Tradition des geistigen Austauschs mit Vertretern der künstlerischen und wissenschaftlichen Elite begründeten. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat das traditionsreiche Künstlerschloss wieder eröffnet. Wann kamen die ersten Künstler und Literaten und wie viele werden es in Zukunft sein?
Anne Frechen: Am 1. Juli 2006 wurde im Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf in der Trägerschaft der Deutschen Stiftung Denkmalschutz der Betrieb wieder aufgenommen. Zunächst wurden die Räumlichkeiten hergerichtet, einige Bau- und Renovierungsmaßnahmen an den Gebäuden und im Park ausgeführt sowie Brandschutzauflagen umgesetzt. Die bildende Künstlerin Susanne Britz kam als erste Stipendiatin, entsendet vom Land Rheinland-Pfalz, bereits Anfang Juli und wird bis Ende November hier arbeiten. Zwanzig Studenten der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf haben hier in der zweiten Juliwoche unter der Leitung von Prof. Helke Misselwitz eine Hochschulfilmproduktion realisiert. Das Land Brandenburg finanziert von Mitte August bis Mitte Dezember fünf Schriftstellerinnen und Schriftstellern, drei bildenden Künstlerinnen und Künstlern sowie zwei Komponisten jeweils viermonatige Arbeitsaufenthalte.
MO: Was sind die künftigen Aufgaben und Ziele des Hauses, welche Schwerpunkte wird es geben?
Anne Frechen: Die Tradition des Hauses als Künstlerhaus soll fortgesetzt werden, Schloss Wiepersdorf soll weiterhin bekannt gemacht werden und überregional strahlen. Die Arbeit wird im Wesentlichen von drei Säulen getragen: Bewahren - Fördern - Vermitteln. Das heißt: Unter Würdigung der Geschichte des Hauses, die insbesondere durch Bettina und Achim von Arnim sehr eng verknüpft ist mit allen herausragenden Persönlichkeiten und kulturhistorischen Entwicklungen der deutschen Romantik wird in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis das Von-Arnim-Museum betrieben. Es finden auch Veranstaltungen statt, die sich thematisch um die Geschichte des Hauses sowie seiner Bewohner und Gäste ranken. Die zeitgenössische Kunst, Literatur, Musik, Geisteswissenschaft wird gefördert durch Stipendienaufenthalte für Künstlerinnen und Künstler aller Disziplinen. Der dritte Schwerpunkt liegt auf einem Vermittlungs- und Veranstaltungsangebot wie Führungen, Ausstellungen, Lesungen, Konzerten sowie Vorträgen, Symposien oder Workshops und Meisterklassen.
MO: Wer wählt die Stipendiaten aus und wie lange dauert in der Regel ein Aufenthalt in Wiepersdorf?
Anne Frechen: Die Stipendien werden von verschiedenen Institutionen vergeben wie z. B. den Kultusministerien einiger Bundesländer, darunter Brandenburg, Rheinland-Pfalz und das Saarland. Aber auch ausländische Kulturstiftungen werden Stipendiaten ins Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf entsenden, z. B. The Finnish Cultural Foundation. Mit weiteren Stipendiengebern sind wir im Gespräch. Die Stipendiaten werden von den externen Institutionen ausgewählt, aber die Auswahlkriterien werden mit uns abgestimmt. Aufenthaltsdauer und Stipendiendotierung variieren je nach Stipendiengeber.
MO: Steht das Schloss auch Besuchern offen?
Anne Frechen: Natürlich steht das Schloss Besuchern offen bei Veranstaltungen, ansonsten werden die Räume von den Stipendiaten und geladenen Hausgästen genutzt. Regelmäßig frei zugänglich für Besucher ist der wunderschöne barocke Garten. Das Von-Arnim-Museum ist an den Wochenenden und an Feiertagen nachmittags geöffnet. Führungen für Gruppen sind zu individuellen Zeiten vereinbar.
Sie spüren Kugelsternhaufen und Satellitengalaxien auf: Heutige Astronomen können Milliarden Lichtjahre weit ins All blicken. Vor 500 Jahren – das Fernrohr war noch nicht erfunden – sah unser Bild vom Himmel ganz anders aus.
Sie sind nur wenige Zentimeter dünn und überspannen dennoch große Hallen. Stützenfrei. Sie sind ingenieurtechnische Meisterleistungen und begeistern durch ihre kühnen Formen.
Otto Bartning gehört zu den bedeutendsten Architekten des 20. Jahrhunderts. Wegweisend sind seine Raumschöpfungen im Bereich des protestantischen Kirchenbaus.
Lassen Sie sich per E-Mail informieren,
wenn eine neue Ausgabe von Monumente
Online erscheint.
Auch kleinste Beträge zählen!
Antwort auf: Direkt auf das Thema antworten
© 2023 Deutsche Stiftung Denkmalschutz • Monumente Online • Schlegelstraße 1 • 53113 Bonn
Spenden | Kontakt | Impressum | Datenschutz