Tapetenwechsel im übertragenen Sinn bezeichnet den Wunsch nach Veränderung. Papiertapeten gelten von Natur aus als kurzlebig, sind nicht unvergänglich, wie Kunst es sein sollte, und auch weniger haltbar als Kunsthandwerk, Tapisserien, Möbel oder Porzellan. Ihnen haftet, weil leicht abzuziehen oder zu überkleben, etwas Flüchtiges, Vorübergehendes an.
Da steht es im Wald und schaut ganz freundlich drein: Schon kurz nach der Errichtung 1926 wurde das kleine, bunte Rundhaus auf dem Weyerberg von den Worpswedern liebevoll-spöttisch die "Käseglocke" genannt. Unter diesem Namen ist es immer noch bekannt, und auch heute stellt man bei einem Besuch fest: Das überwiegend aus Holz gebaute Kuppelhaus, von Kiefern umgeben, muß man einfach gerne haben.
Ich wollte Ihnen gestern, wie ich versprochen hatte, meines Mannes Bild schicken, es war aber nicht möglich (...)", schreibt Karoline Herder am 15. Juli 1800 aus Weimar. "Hier ist es nun. Es ist zwar um 15 Jahre jünger, u. an der Nase nicht ähnlich; es möge Sie aber an die beßern Jugendzeiten erinnern, wo wir noch nicht so viele graue Haare hatten. Das Bild selbst, als Kunstwerk macht Graf (sic!) Ehre. (...) In Ihrem Herzen aber, Einziger Freund, wird das Original unwandelbar durch Jugend u. Alter feststehen, das fühlen wir unaussprechlich!"
Das Schloss Wiepersdorf in Brandenburg war ab 1814 Wohnsitz des Dichterpaars Achim und Bettina von Arnim, die an diesem Ort die Tradition des geistigen Austauschs mit Vertretern der
Die Renaissance als Wiederbesinnung auf die Kunst der Antike entstand in Italien bereits im zweiten Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts, als Filippo Brunelleschi in Florenz 1418-36 die Kuppel des Domes und ab 1420 die Kirche San Lorenzo erbaute. Nach Deutschland gelangte sie erst ein Jahrhundert später. Die ersten Beispiele sind die Fuggerkapelle in Augsburg (1509-12) und der Fürstenhof in Görlitz (1525).
Wiese und Meer! Meer und Wiese und Wind! Wind, Sturm und ewig brandende, rauschende, donnernde Flut! (...) Diese Eindrücke zwingen die Seele zur Einfachheit. Alles Gekünstelte, alles Städtisch-kulturell-aufgedrängte fällt von ihr ab", schrieb Gerhart Hauptmann 1896 über die Insel Hiddensee.
Wenn man nach Berlin reinkommt, gleich links" - so wurden Fremde gerne auf die Wohn- und Arbeitsstätte von Max Liebermann (1847-1935) hingewiesen. Der berühmte Maler war 1893 in die zweite Etage des eleganten Wohnhauses am Pariser Platz 7 gezogen.
Die Generation der "Weimarer Klassik" träumte im Park an der Ilm von einer besseren Welt. Von einer Welt, in der Vernunft und Verstand regieren würden, weil die Menschen durch Wissen und Bildung und durch die besten Werke der Kunst zu Selbsterkenntnis und Einsicht in die Wahrung der Schöpfungsgesetze gelangt seien.
Eigentlich hatte "Nike" recht: Laut maunzend stand sie im Wohnzimmer, empört über die fremden Menschen, die sich in ihrem Heim umschauten. Mit hoch aufgerichtetem Schwanz machte sie durch die Küche ins Freie kehrt. Die betagte Katze gehörte der Bildhauerin Jutta Bossard, die 1996 mit 93 Jahren in ihrem Haus bei Jesteburg, südlich von Hamburg am Rande des Naturschutzparks Lüneburger Heide, verstarb.
Nun sah ich zurück auf die schöne Gegend (...) und überlief in Gedanken schnell alle glücklichen Tage, die ich in derselben genossen hatte: Mühe und Verdruss sind schnell vergessen." Mit diesen Worten nimmt der Dichter Johann Gottfried Seume (1763-1810) Abschied von der sächsischen Stadt Grimma, um zu einer der berühmtesten Wanderungen der deutschen Literaturgeschichte, seinem "Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802" aufzubrechen.
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