Schlösser und Burgen April 2006
Philipp und Julia fühlen sich beinahe wie im Mittelalter. Festlich in bunte Kostüme gekleidet, halten sie als Graf Ludwig der Springer und Gräfin Adelheid in der Kinderkemenate auf Schloss Neuenburg Hof. Zusammen mit einem Hofstaat, der aus ihren ebenfalls phantasievoll verkleideten Freunden besteht, ziehen sie durch die alten Gemäuer und spielen Episoden aus dem mittelalterlichen Burgleben nach.
Seit 1996 werden kleine Besucher auf der Neuenburg in die Welt der Grafen, Edelfräulein, Ritter und Gaukler entführt. Das Schloss, das in der Nähe von Freyburg hoch über dem Tal der Unstrut liegt, wurde um 1090 von Ludwig dem Springer gegründet. Seine Blütezeit erlebte es im 12. und 13. Jahrhundert. Die Thüringer Landgrafen wählten die Neuenburg damals als zweitwichtigste Residenz neben der Wartburg. Aus dieser Zeit stammt auch die um 1180 im inneren Burghof errichtete prächtige Doppelkapelle mit ihren auffallenden gezackten Gurtbögen.
Die Neuenburg wechselte häufig ihre Besitzer. Im 16. Jahrhundert gehörte sie den Kurfürsten von Sachsen, die sie zu einem Wohn- und Jagdschloss umbauten. 1815 ging sie in preußischen Staatsbesitz über. Heute wird sie von der Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt verwaltet.
1970 musste die Neuenburg baupolizeilich gesperrt werden, nachdem durch Hausschwamm verursachte Schäden im Fürstenbau entdeckt worden waren. Die Gebäude der mächtigen Anlage verkamen. Im Herbst 1989 verschafften sich engagierte Bürger Zutritt zur Burg, gründeten den Verein zur Rettung und Erhaltung der Neuenburg e. V. und begannen mit der Sicherung und Sanierung. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützte die Restaurierung der Doppelkapelle und andere Arbeiten mit rund 390.000 Euro.
Die Neuenburg ist heute wieder ein großer touristischer Anziehungspunkt. Die Gäste kommen vor allem wegen des atemberaubenden Blicks ins Tal der Unstrut, besuchen aber auch gerne das dortige Museum, das über die Geschichte der Burg und ihre Bewohner informiert.
Den kleinen Besuchern wird die Bedeutung der Neuenburg auf spielerische Art in der Kinderkemenate vermittelt. Die Sage von der großen Liebe Ludwigs des Springers zu seiner Adelheid hat es ihnen besonders angetan. Ihretwegen riskierte er die Flucht aus seiner Gefängniszelle in der Burg Giebichenstein, obwohl er sich dabei - so wird berichtet - von einem hohen Felsen stürzen musste. Sein Beiname "der Springer" erinnert an diese kühne Tat. Die Kinder lernen aber auch die heilige Elisabeth kennen. Die ungarische Königstochter kam im Alter von vier Jahren nach Thüringen und heiratete 1221 den Landgrafen Ludwig IV. Sie wurde wegen ihrer übergroßen Mildtätigkeit kurz nach ihrem Tod heilig gesprochen. Mit den Kindern wird auf der Neuenburg ein Theaterstück aufgeführt, in dem sie das Leben dieser außergewöhnlichen Frau und ihre Beziehung zur Burg nachspielen.
Carola Nathan
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