Kleine und große Kirchen Herrscher, Künstler, Architekten Menschen für Denkmale April 2005
König Friedrich Wilhelm III. beauftragte Karl Friedrich Schinkel, einen vorbildlichen Kirchenbau zu entwerfen. 1832 bis 1835 entstand die Elisabethkirche als Prototyp für drei weitere Kirchen in den nördlichen Vororten Moabit, Wedding und Gesundbrunnen.
Als die Produzenten des "Rilke Projekt Live" einen großen Probenraum in Berlin suchten, wurden sie auf die Elisabethkirche in der Invalidenstraße aufmerksam. Sechs Tage lang probten dort die Schauspieler Nina Hoger, Jürgen Prochnow und Robert Stadlober sowie die Sängerin Zabine Gedichte von Rainer Maria Rilke für ihre sehr erfolgreiche Tournee "Zwischen Tag und Traum - Eine poetische Reise in Rilkes Weltinnenraum". Sie führte im November und Dezember letzten Jahres in 13 deutsche Städte.
Die besondere Atmosphäre von St. Elisabeth hat in den letzten Monaten immer mehr Musiker, Tänzer und Schauspieler dazu bewogen, in dem großen Kirchenraum und der benachbarten Villa Elisabeth aufzutreten. Denn selbst als Ruine zählte die Kirche in ihrer großartigen klassizistischen Formensprache zu Schinkels repräsentativsten Bauwerken in Berlin.
Im Zuge der Industrialisierung nahm die Bevölkerung im 19. Jahrhundert besonders in den armen Außenbezirken Berlins stark zu. Neue Pfarrkirchen wurden nötig. König Friedrich Wilhelm III. beauftragte den Geheimen Oberbaurat Karl Friedrich Schinkel, einen vorbildlichen Kirchenbau als schlichte, sparsame "Normalkirche" zu entwerfen. 1832 bis 1835 entstand die Elisabethkirche als Prototyp für drei weitere Kirchen in den nördlichen Vororten Moabit, Wedding und Gesundbrunnen.
Errichtet wurde die Elisabethkirche in dem für Schinkel typischen "antikischen Stil". Er gestaltete sie ohne Turm als einschiffigen, rechteckigen Putzbau mit zwei Geschossen, dessen Seitenmauern zwei Reihen rechteckiger Fenster gliedern. Der Chor besitzt eine eingezogene Apsis. Die ihn flankierenden zwei halbrunden Anbauten für Sakristei und Taufkapelle kamen allerdings erst 1860 hinzu. Mit dem von sechs Pfeilern gestützten Portikus wirkt die Eingangsfront sehr erhaben. Da im Kirchensaal für mindestens 2.500 Gläubige Platz sein sollte, achtete Schinkel darauf, dass niemand weiter als 120 Fuß von der Kanzel entfernt saß. So war der breit gelagerte Innenraum mit einer zweigeschossigen Empore ausgestattet, denn keinem der meist darbenden Gläubigen sollte der von der Kirche gespendete Trost entgehen. 1835 wurde die Kirche im Beisein der sozial engagierten Kronprinzessin Elisabeth feierlich geweiht. Während man im Laufe der Zeit die anderen Vorstadtkirchen umgestaltete, wurde St. Elisabeth, die bis heute augenfällig Erinnerungen an griechische Tempel anklingen lässt, kaum verändert. Bis 1945, als eine Phosphorbombe die Kirche traf. Das Gotteshaus brannte vollkommen aus. 45 Jahre später, mit Öffnung der Grenzen, wurde die Schinkel-Ruine eines der ersten großen Förderprojekte der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Mit über 400.000 Euro unterstützte sie 1991 und 1992 die dringendsten Sicherungsmaßnahmen. St. Elisabeth erhielt ein Notdach, um wenigstens von oben vor den Unbilden der Natur geschützt zu sein. Seitdem wird über eine sinnvolle Nutzung des Schinkelschen Bauwerks nachgedacht. Viele Ideen wurden geboren und wieder verworfen.
Doch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz blieb hartnäckig und brachte den Berliner Bürgern und Stadtvätern die prominente Ruine immer wieder ins Gedächtnis. Das zeitigte endlich Erfolg: St. Elisabeth wurde von Bund und Land Berlin als Denkmal von nationaler kultureller Bedeutung anerkannt. Seit 1991 stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz knapp 1,5 Millionen Euro für die Sicherung und Sanierung des Denkmals bereit. Seit 2004 sind die Außenarbeiten beendet. Eine eingemauerte Kassette mit den Namen der 2.000 Spendern und eine Tafel erinnern an dieses bürgerschaftliche Engagement. Nun werden Mittel für die Restaurierung des Innenraums benötigt, um eine ganzjährige Nutzung zu ermöglichen. Mit den Einnahmen aus den Kulturveranstaltungen werden die Betriebskosten gedeckt und kleinere Baumaßnahmen unterstützt.
Christiane Rossner
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In den alten Zeiten der Frachtsegler musste die gesamte Habe des Seemanns in eine hölzerne Kiste passen. Manchmal liebevoll bemalt, war sie das einzige persönliche Stück, das ihn auf seinen Reisen über die Weltmeere begleitete.
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